Heidelberg: Stadtnotizen 16.02.2022

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Wohnungsbautag 2022: OB Prof. Würzner im Gespräch mit Spitzenpolitikern aus dem Bund – „Polit-Arena“ am morgigen Donnerstag im Livestream

Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzer nimmt am Donnerstag, 17. Februar 2022, am Wohnungsbautag 2022 in Berlin teil. In der „Polit-Arena Bauen + Wohnen“ diskutiert er als Vertreter des Deutschen Städtetages ab 14.45 Uhr mit Spitzenpolitikern aus dem Bund über das Thema „Neues Wohnen – frisch ,geampelt‘“. Mit dabei sind: Ricarda Lang (Parteivorsitzende Bündnis 90/Die Grünen), Kevin Kühnert (Generalsekretär SPD), Christian Dürr (Fraktionsvorsitzender FDP), Andreas Jung (stellvertretender Parteivorsitzender CDU), Dr. Dietmar Bartsch (Fraktionsvorsitzender DIE LINKE), Franziska Giffey (Regierende Bürgermeisterin Berlin) und Dr. Peter Tschentscher (Erster Bürgermeister Hamburg). Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Würzner zählt seit November 2021 als Erster Stellvertreter des Präsidenten zu den drei höchsten gewählten Vertretern des Deutschen Städtetages. Die Polit-Arena wird online im Livestream unter www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de übertragen. Dort wird bereits ab 13 Uhr der Wohnungsbautag 2022 zu sehen sein.

Am Wohnungsbautag 2022 werden unter anderem auch Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, sowie Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, teilnehmen und über die Wohnungsbaupläne der Bundesregierung sprechen.


Unwetterwarnung: Stadtwald ab Donnerstag, 
17. Februar, sicherheitshalber meiden

Vor einer Unwetterlage mit orkanartigen Böen in der Nacht zum morgigen Donnerstag, 17. Februar 2022, warnt der Deutsche Wetterdienst – betroffen sind die Stadt Heidelberg und der gesamte Rhein-Neckar-Kreis. Laut Vorhersage schwächt sich der Wind zwar am Donnerstagabend ab, doch schon für Freitag, 18., und Samstag, 19. Februar 2022, könnte eine neue schwere Sturm- und Orkanlage zu erwarten sein. Der Deutsche Wetterdienst rät, die Wetterentwicklung der kommenden Tage zu verfolgen.

Die Stadt Heidelberg bittet Bürgerinnen, Bürger und Gäste der Stadt deshalb dringend darum, den Wald in den kommenden Tagen aus Sicherheitsgründen zu meiden – auch nach den angekündigten stürmischen Tagen. Nach jedem Sturm besteht eine potenzielle Gefahr durch lockere Äste, loses Totholz in den Baumkronen oder Bäume, die nicht mehr standsicher sind. Wie nach jedem Sturm oder Orkan werden sich die Revierförster einen Überblick über etwaige Windwurf-Schäden im Stadtwald verschaffen.


Beginn der Vegetationszeit am 1. März – Roden von Gehölzen noch bis Ende Februar erlaubt – bitte Baumschutzsatzung beachten

Am 1. März 2022 beginnt die sogenannte Vegetationszeit, die bis zum 30. September andauert. In diesem Zeitraum ist es gemäß Paragraf 39 des Bundesnaturschutzgesetzes verboten, Bäume, die außerhalb des Waldes, Kurzumtriebsplantagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen. Auch Röhrichte dürfen in dieser Zeit nicht zurückgeschnitten werden. Zulässig sind in dieser Zeit schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen.

Wichtiger Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleinsäuger

Die Stadt Heidelberg als Untere Naturschutzbehörde bittet zu beachten, dass die durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützte Vegetation wichtige ökologische Lebensräume umfasst. Diese gewährleisten beispielsweise das Blütenangebot für Insekten. Vögel nutzen Bäume, Gehölze und Sträucher als Versteckmöglichkeit sowie zur Brut und Aufzucht ihrer Jungen. Auch Kleinsäuger, wie das Eichhörnchen und die streng geschützte Haselmaus, legen in Bäumen und Sträuchern ihre Nester an. Fledermäuse nutzen Baumhöhlen, Spalten und Hohlräume unter abstehender Rinde als Tagesverstecke.

Zum Schutz dieser Arten ist es während der Vegetationszeit verboten, Bäume, Sträucher, Hecken und beispielsweise auch großflächige Fassadenbegrünung im Stadtgebiet – unabhängig von ihrem Standort – zu entfernen. Ist die Fällung eines Baumes – etwa aus Gefahrengründen – unvermeidbar, wird gegebenenfalls eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung benötigt.

Welche Bäume stehen ganzjährig unter Schutz?

Gemäß Bundesnaturschutzgesetz ist das Roden von Gehölzen noch bis Ende Februar erlaubt. Dabei ist zu beachten, dass durch die Baumschutzsatzung der Stadt Heidelberg alle Bäume ganzjährig geschützt sind, die innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile beziehungsweise im Geltungsbereich rechtswirksamer Bebauungspläne stehen und in einem Meter Höhe über dem Erdboden einen Stammumfang von mehr als 100 Zentimetern (Obstbäume von mehr als 80 Zentimetern) haben. Ein Entfernen dieser Bäume bedarf der Erlaubnis durch das Umweltamt der Stadt Heidelberg.

Ergänzend: Bei Fragen zu den Themen Vegetationszeit, Baumfällungen und Artenschutz stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde beim Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie unter den Telefonnummern 06221 58-18180 und 
-45605 gerne zur Verfügung.

Die Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes sind unter www.gesetze-im-internet.de nachzulesen. Die Baumschutzsatzung ist online unter www.heidelberg.de/ortsrecht, Nr. 3.16, zu finden.

Erklärungen zu zwei Fachbegriffen: Kurzumtriebsplantagen bestehen aus schnellwachsenden und ausschlagfähigen Gehölzen wie Weide und Pappel. Röhrichte sind Pflanzenbestände, die sich zumeist aus wenigen Pflanzenarten zusammensetzen und am Ufer von Gewässern wachsen.


Positive erste Bilanz zum Radverkehrsversuch auf der B 37 – Viel mehr Radfahrende / Motorisierter Verkehr weicht nicht wesentlich auf andere Strecken aus

Seit Mai 2021 können Radfahrende auf 3,6 Kilometern Länge auf einem provisorischen Radweg entlang der Bundesstraße 37 zwischen Heidelberg-Schlierbach (S-Bahnhof) und Ortseingang Neckargemünd geschützt auf der Neckarseite in beide Richtungen radeln. Eine von vier Spuren für den Kraftfahrzeugverkehr ist dadurch entfallen. Der Verkehrsversuch scheint geglückt: Die erste Bilanz zeigt, dass auf der Strecke jetzt viel mehr Radfahrende unterwegs sind – und der motorisierte Verkehr nicht wesentlich auf andere Strecken ausweicht. Letzteres könnte allerdings auch am pandemiebedingten Rückgang des Autoverkehrs liegen.

Der Verkehrsversuch wird bis Frühsommer 2023 fortgesetzt. Für den gegenläufigen Radweg auf Neckarseite hatte die Stadt Bushaltestellen umbauen, Markierungen, Schutzeinrichtungen und Beschilderungen herstellen sowie Lichtsignalanlagen anpassen lassen. Die Kosten für die Maßnahme von insgesamt rund 920.000 Euro werden zwischen Bund, Land und der Stadt Heidelberg aufgeteilt.

Der Radweg ist als Verkehrsversuch für zunächst zwei Jahre vorgesehen. Hintergrund ist, dass es nach derzeit gültigem Recht nicht möglich ist, eine Fahrspur auf einer Bundesstraße in einen Radweg umzuwandeln. Dies kann nur über einen Verkehrsversuch legitimiert werden. Die Hochschule Karlsruhe begleitet das beispielhafte Verkehrsprojekt wissenschaftlich. Mit dem Projekt will die Stadt Heidelberg aus Klimaschutzgründen den Radverkehr weiter fördern und den Autoverkehr und damit CO2-Emissionen langfristig reduzieren. Über die Zwischenbilanz werden die Mitglieder des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität am 16. Februar und der Gemeinderat am 17. März 2022 informiert.

Die Hochschule Karlsruhe arbeitet mit Verkehrszählungen, Kennzeichenverfolgung, Vorher-Nachher-Untersuchungen durch Seitenradargeräte (im Jahr 2019 und im Jahr 2021) und Befragungen unterschiedlicher Gruppen von Verkehrsteilnehmenden. Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Messbarer Rückgang: Insgesamt ist der Kraftfahrzeugverkehr im Durchschnitt um 17 Prozent zurückgegangen. Dieser Rückgang wird aber auf die generell reduzierte Mobilität aufgrund der Corona-Einschränkungen zurückgeführt.
  • Kaum wahrnehmbare Verlagerungen: Der Durchgangsverkehr auf der B 37 ist sowohl morgens als auch abends zurückgegangen. Dem stehen Verlagerungen zwischen 23 und 122 Fahrzeugen auf den Ausweichrouten L 534 und L 600 entgegen. Gemessen am gesamten Fahrzeugaufkommen sind diese Verlagerungen jedoch kaum wahrnehmbar und gegenüber den Einflüssen der Pandemie deutlich geringer.
  • Viel mehr Radverkehr: Im Vergleich zu 2019 hat sich im Jahr 2021 die Anzahl der Radfahrenden seit der Eröffnung des Versuchs vervielfacht. Während 2019 insgesamt 90 Radfahrende in beide Richtungen gezählt wurden, waren es im August 2021 im Mittel rund 300 Radfahrende. Die Fortsetzung der Erfassung ist ab März 2022 vorgesehen.
  • Stimmungsbild Betroffener: An einer Onlineumfrage im Oktober 2021 haben sich 41 von 79 Angeschriebenen (Anliegerinnen/Anlieger, Fahrradfahrende, Pendelnde, Umland und Verwaltung) beteiligt. Die Befragung drehte sich um die Themen Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft und Partizipation. Radfahrende bewerten den Verkehrsversuch am positivsten. Die Anlieger als vergleichbar große Gruppe bewerten den Verkehrsversuch verhaltener positiv mit Antworten, die in der Regel nicht unter dem Wert „hat keine Auswirkung“ liegen.

Verkehrssicherheit vorher gering

Im bisherigen Zustand gab es entlang der mit einer Geschwindigkeit von stellenweise bis zu 100 Stundenkilometern befahrbaren, freien Strecke der B 37 lediglich sogenannte Mehrzweckstreifen am Fahrbahnrand in beide Richtungen. Diese weniger als einen Meter breiten Streifen waren lediglich durch einen weißen Markierungsstreifen vom Autoverkehr optisch abgesetzt. Die Stadt Heidelberg und das Regierungspräsidium Karlsruhe stuften die Verkehrssicherheit in diesem Zustand als gering ein. In Absprache mit dem Bund und dem Land Baden-Württemberg wurde deshalb der auf zwei Jahre angelegte Verkehrsversuch gestartet.

#hd4climate: Heidelbergs großer Klimaschutz-Aktionsplan

Auf ihrem Weg zur klimaneutralen Stadt hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Dieser Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100% Klimaschutz“ fest (www.heidelberg.de/masterplan100). Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis zur Mobilität (#hd4climate).


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