Nagelpilz: Wie behandelt man ihn richtig? (Foto: Pixabay)

Mehr als 12 % aller Deutschen haben irgendwann in ihrem Leben einmal mit Nagelpilz zu kämpfen. Dabei handelt es sich um eine Pilzerkrankung, welche sowohl an den Finger- als auch an den Fußnägeln auftreten kann und als Tabuthema häufig nicht angesprochen wird. Doch was kann man gegen Nagelpilz tun? Und woran erkennt man ihn?

Effektive Behandlungsmethoden gegen Nagelpilz

Wer mit Nagelpilz zu kämpfen hat und nach Lösungen sucht, wird unweigerlich auf verschiedene Angebote von Cremes, Lacken und Tabletten stoßen. Wichtig ist jedoch auf jeden Fall, ein Medizinprodukt gegen Nagelpilz zu wählen. Dieses verspricht die höchste Wirksamkeit und wirkt sich nicht negativ auf die Gesundheit aus. Weitere Informationen helfen dabei zu ermitteln, wie schnell ein Produkt wirkt und wie es verwendet werden sollte.

Lacke und Tinkturen gegen Nagelpilz

Spezielle Anti-Nagelpilz-Lacke und Tinkturen werden so lange verwendet, bis der betroffene Nagel vollständig herausgewachsen ist. Das Praktische an solchen Lacken ist, dass sie sich wie ein herkömmlicher Nagellack auftragen lassen.

Aufgrund der großen Unterschiede, die es bei der Zusammensetzung gibt, sollte man dringend einen Blick auf die Packungsbeilage werden. Während Produkte, die Amorolfin enthalten, ein- bis zweimal in der Woche verwendet werden, kommt Ciclopirox anfangs jeden zweiten Tag und anschließend einmal in der Woche zum Einsatz. Zudem gibt es wieder andere Produkte, die auf ätherische Öle setzen und daher täglich angewendet werden dürfen. Zudem gibt es Unterschiede in der Anwendungsweise. Manche Lacke müssen nach dem Auftragen abgetupft werden, andere können auf dem Nagel gelassen werden.

Grundsätzlich töten Lacke und Tinkturen den Pilz effektiv ab und pflegen den Nagel zusätzlich, sodass er schön und ordentlich herauswachsen kann. Es braucht allerdings etwas Zeit, bis man die durch den Nagelpilz verursachen Verdickungen nicht mehr sieht.

Cremes gegen Nagelpilz

Auch bei den Cremes, die gegen Nagelpilz angeboten werden, gibt es wesentliche Unterschiede. Einige Produkte enthalten Harnstoff, welcher auch als Urea bekannt ist. Dieser Stoff löst den Nagel auf, sodass man ihn entfernen kann. Andere Cremes enthalten Bifonazol, welches antimykotisch, also gegen Pilze wirkt.

Normalerweise werden beide Cremes bei der Behandlung kombiniert. Zunächst wird der Nagel für etwa 10 Minuten in warmem Wasser eingeweicht und abgetrocknet. Anschließend kommt die Urea-Creme zum Einsatz: Sie muss für 24 Stunden auf dem Nagel einwirken. Danach wird der Finger oder Zeh in warmes Wasser gehalten und man kann die aufgeweichte Nagelschicht mit einem Spatel abschaben. Anschließend wird die Creme erneut aufgetragen und der Prozess wiederholt.

Diese Behandlungsmethode dauert etwa 14 Tage. Ist der Teil des Nagels, der mit dem Nagelpilz infiziert war, weggeschabt, behandelt man die darunterliegende Haut etwa 4 Wochen lang mit einer Bifonazol-Creme.

Diese Methode birgt jedoch einige Risiken. Daher sollte man das Abschaben bzw. -feilen einem Profi überlassen. Denn Schäden am Nagel sind nicht nur unschön, sondern auch sehr schmerzhaft und neigen zu weiteren Infektionen.

Tabletten gegen Nagelpilz

Ist der Nagelpilz so weit fortgeschritten, dass nicht nur oberflächliche Schichten betroffen sind, raten Ärzte häufig zur Einnahme von Tabletten gegen Nagelpilz. Häufig wird diese auch mit Cremes oder Lacken und Tinkturen kombiniert.

Allerdings sind Tabletten nicht ganz unbedenklich: Wer Lebererkrankungen hat, sollte den Arzt dringend darauf hinweisen. Wer nämlich über einen längeren Zeitraum hinweg Tabletten gegen Nagelpilz schluckt, kann seiner Leber schaden.

Die Medikamente sollte man sich nur von einem Facharzt verschreiben lassen. Denn je nach Lebensumständen ist ein anderes Produkt zu empfehlen. Beispielsweise bekommen Schwangere andere Mittel als ältere Personen.

Entstehung und Vermeidung von Nagelpilz

Nagelpilz entsteht meist durch einen nicht behandelten Fußpilz. Die Erreger, die sich zunächst auf der Haut befinden, gehen auf den Nagel über, wenn günstige Bedingungen herrschen. Bei Verletzungen des Nagels ist es für die Pilze ein Leichtes, sich Zutritt zu verschaffen. Durch bestimmte Krankheiten oder ein geschwächtes Immunsystem wird die Vermehrung der Keime begünstigt.

Um Nagelpilz zu vermeiden, sollte man daher bei dem kleinsten Anzeichen auf eine Fußpilzinfektion einen Hautarzt aufsuchen. Dieser kann im individuellen Fall entscheiden, welches Mittel am besten wirksam ist. Auch wenn es in der Apotheke freiverkäufliche Mittel gibt, die pilzabtötend wirken, sollte die Ursache zunächst von einem Mediziner geklärt werden.

Symptome von Nagelpilz

Doch wie erkennt man eine mögliche Pilzinfektion der Fuß- oder Fingernägel? Tatsächlich sind häufiger die Fußnägel betroffen, da diese mehr Belastungen ausgesetzt sind und ein höheres Risiko aufgrund von möglichem Fußpilz haben.

Die Symptome sind je nach Infektion unterschiedlich. Häufig sieht die Nagelplatte stumpf und glanzlos aus oder verfärbt sich weiß-gelblich. Schmerzen treten meist erst im späteren Verlauf auf. Was Betroffene ebenfalls feststellen, ist eine Verdickung des Nagels oder dass sich der Nagel vom Nagelbett abzulösen scheint. In einem späten Stadium wird der Nagel krümelig, brüchig und rissig.