Neujahrsempfang der Stadt Mannheim 2015

„Die internationale Stadt“

OB Dr. Peter Kurz bei seiner Neujahrsansprache

Themenschwerpunkt des Neujahrsempfangs 2015 ist „Die internationale Stadt“ und dass Mannheim definitiv eine internationale Stadt ist, stellte der diesjährige Neujahrsempfang eindrucksvoll unter Beweis, sowohl mit seinem Programm als auch mit seinen Gästen. Rund 10.000 Besucherinnen und Besucher kamen zum Empfang des Oberbürgermeisters, besuchten die Ausstellungen oder ließen sich vom vielfältigen Bühnenprogramm begeistern.

Empfang des Oberbürgermeisters

Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz wünschte in seiner Neujahrsansprache allen Gästen neben Gesundheit, Erfolg und persönlichem Glück „ein Mehr an internationaler Stabilität, Frieden und gesellschaftlichem Zusammenhalt“. Der Neujahrsempfang zeige eindrucksvoll, welche Vielfalt welche Kraft und welches Engagement die Stadt ausmache.

Dr. Kurz blickte im Rahmen seiner Festrede auf das vergangene Jahr zurück und dabei zunächst auf die wirtschaftliche und finanzielle Lage der Stadt und stellte fest, dass die Stadt Werte aufbaue. Das Eigenkapital der Stadt hat sich um 115 Millionen Euro deutlich erhöht, die Verschuldung wurde weiter abgebaut. Die Zahl der Arbeitsplätze ist noch einmal um fast 4.000 auf 177.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gestiegen. Die Arbeitslosigkeit liegt in Mannheim mit 5,9 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Außerdem wies der Oberbürgermeister darauf hin, dass die Stadt den größten Sprung bei der Beschäftigung Älterer unter allen deutschen Großstädten gemacht habe.

Auf alldem könne man sich aber nicht ausruhen, betonte er. Deshalb werden in den nächsten Monaten drei Wirtschaftszentren in Mannheim eingeweiht, die die wirtschaftspolitische Strategie der Stadt konsequent unterstützen – neben der Erweiterung des Technologie-Zentrums Mafinex wird im Mai ein neues Kreativwirtschaftszentrum am Verbindungskanal eröffnen, das den Jungbusch weiter stabilisieren und auch regional ein Anziehungspunkt für junge Unternehmen sein wird.

Der Oberbürgermeister ging in seiner Rede auch auf die Konversion ein. „Die größte Herausforderung für die Stadt Mannheim scheint nicht nur bewältigbar, sondern ist zum Treiber für Stadtentwicklung und soziale wie wirtschaftliche Entwicklung geworden“, so Kurz. Außerdem sei sie ein Beitrag zu Lebens- und Umweltqualität: „Die Mannheimer Konversion ist grün“.

Das Thema Internationale Stadt habe viel mit dem Jahr 2014 und viel mit der Zukunft der Stadt zu tun. 2014 sei ein internationales Jahr für die Stadt gewesen. Es verdeutliche aber gleichzeitig, dass wir nicht auf einer Insel lebten. Die Krisen und Auseinandersetzungen des vergangenen Jahres gingen uns alle an. Dr. Kurz betonte, wie wichtig es ist, Gemeinschaft zu bilden. „Ich sehe dies als zentralen Auftrag an einen Oberbürgermeister und an Rat und Verwaltung, daran mitzuwirken und dafür Bedingungen zu schaffen, dass Gemeinschaft wieder neu entsteht.“ Er betonte die Bedeutung von Solidargemeinschaft, die nur da realisiert werden könne, wo Bürger voneinander wissen.“ Das Fehlen des Miteinanders wäre nicht nur ein Verzicht auf positive Entwicklung, es wäre eine Bedrohung“, so der Oberbürgermeister weiter. Er verwies auf die Werte der offenen Stadt und auf die Tradition Mannheims, von Beginn an anderen Menschen offen entgegenzugehen. Dass sich Menschen hier schnell heimisch fühlten, zeige auch die Zahl von fast 1.000 Einbürgerungen in Mannheim im letzten Jahr.

Der Einsatz für Respekt sei ein zentrales Thema im kommenden Jahr. Respekt beruhe auf Wechselseitigkeit. „Ich kann nicht Respekt erwarten, wenn ich nicht bereit bin, Respekt zu zeigen.“, so der Oberbürgermeister und er forderte alle auf, „weiter um, vor allem aber für die Zukunft unserer Stadt zu streiten mit Respekt, mit noch besseren Ideen, mehr Engagement, Leidenschaft und dem berechtigten Stolz auf unsere Stadt“.

Festredner Udo van Kampen bekannte sich in seiner Rede zu Europa: „Ich bin ein überzeugter Europäer“. Europa sei das größte Friedensprojekt, so van Kampen. Bürgerschaftliches Engagement und Eigeninitiative seien wichtig für die Entwicklung der heutigen Städte führte van Kampen weiter aus. Er habe Mannheim als eine offene Stadt kennengelernt und: „Nur eine weltoffene Stadt kann in Zukunft eine erfolgreiche Stadt sein“, gab er Mannheim mit auf den Weg.

Ehrungen und Sonderausstellungen

16 Personen und Vereine wurden im Rahmen des Neujahrsempfangs für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt, das in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Themenschwerpunkt „Internationale Stadt“ steht. Unter den Geehrten waren zum Beispiel das Islamische Kulturzentrum Bosnien und Herzegowina Mannheim e.V. zusammen mit dem Kultur- und Sportzentrum „Ljiljani“, die Hilfsgütertransporte anlässlich der schweren Flut im Mai 2014 organisiert hatten oder Pantelis Nikitopoulos, der seit zwölf Jahren Vorsitzender der Europa-Union Mannheim ist und unter anderem einen der größten Schülerwettbewerbe in Deutschland zum Thema organisiert.

Im Rosengarten präsentierten sich rund 250 Gruppen, Vereine, Unternehmen, Verbände und sonstige Einrichtungen mit rund 1.000 Mitwirkenden. Die Rosengarten-Lounge erblühte in diesem Jahr als grüne Oase: Unter dem Motto „GrünRaum – GrünERLeben in Mannheim“ präsentierten sich dort die Bundesgartenschau 2023, die Stadtpark gGmbH sowie der Fachbereich Grünflächen und Umwelt.

Auf der Ebene 3 wurde das „Internationale Mannheim“ in vielen Facetten präsentiert. Im Mittelpunkt standen dabei die Begegnungen von Menschen, ihre persönlichen Erfahrungen im internationalen Kontext, das Miteinander unterschiedlicher Kulturen und Ethnien – und nicht zuletzt das sinnliche Erleben von Internationalität. In mehreren hochkarätig besetzten Erzählcafés, unter anderem mit Ehrenbürger Dr. Manfred Fuchs, wurde Internationalität unter den verschiedensten Aspekten beleuchtet – von wissenschaftlichen, über wirtschaftspolitischen bis hin zu kulturellen Themenfeldern.

Freunde der Fotografie konnten eine Ausstellung mit Werken des unvergessenen Robert Häusser erleben. Die von Dr. Claude Sui kuratierte Ausstellung zeigte erstmals Aufnahmen des Fotokünstlers, die 1959 und 1960 in Swansea und Toulon entstanden. Daneben wurde das Projekt „Mannheim sieht Beyoglu-Beyoglu sieht Mannheim“ von Horst Hamann und Timurtas Onan präsentiert, das im Rahmen der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages von Beyoglu und Mannheim 2011 entstand. Beide Ausstellungen waren im Europa-Café zu sehen.

Zum guten Gelingen des Neujahrsempfangs haben in diesem Jahr die MVV Energie AG, die GBG Mannheim, die Stadtmarketing Mannheim GmbH, das Kongress-Dorint Hotel, Eichbaum, Coca Cola und das Rhein Neckar Fernsehen beigetragen.