Standortsuche Konferenzzentrum – Es bleibt spannend

28 Standortvorschläge

Heidelbergs Bürgerschaft diskutiert über den optimalen Standort für das neue Konferenzzentrum

Heidelberg – Bei der Bilanzveranstaltung zur Standortsuche für das geplante Konferenzzentrum in der Heidelberger Stadthalle nahmen am 27.01.2015 rund 150 Heidelberger Bürgerinnen und Bürger 28 Standortvorschläge unter die Lupe.

91 Vorschläge wurden im Rahmen des von der Stadt Heidelberg und dem Koordinationsbeirat Konferenzzentrum extrem aufwändig auf die Beine gestellten Bürgerbeteiligungsverfahrens abgegeben, doch nicht alle erfüllten die ebenfalls mit der Bürgerschaft erarbeiteten elf Bewertungskriterien in den drei Kategorien „Besondere Potenziale Heidelbergs“, „Grundanforderungen“ und „Verträglichkeit“.

Die 28 Standortvorschläge konzentrieren sich hauptsächlich um den Bereich der Ernst-Walz-Brücke, den Bereich Bismarck-, Adenauerplatz und Kurfürstenanlage sowie um das Gebiet rund um den Bahnhof mit Baufeldern in der Bahnstadt oder im Bereich der Print-Media-Academy. Dazu gab es bei der Bilanzveranstaltung auch viel Diskussionsbedarf bei der Bürgerschaft, wobei sich ein gemeinsamer Konsens mit der Verwaltung abzeichnet: bestehende Grünflächen (z.B. „am Römerbad“) sollen nicht angetastet werden. Während mancher die Bahnstadt mit dem „weltweit respektierten Passivhaus-Standard“ als optimalen Standort sah, war für andere die „grausame Architektur“ in diesem Bereich ein KO-Kriterium. Und wenn am Bahnhof im Bereich der alten Hauptpost, des Stadtwerke- oder des Heidelberger Druckmaschinen-Geländes etwas konkret werden solle, müsse auch der Bahnhofsvorplatz grundlegend renoviert werden. Und überhaupt – ein neues Konferenzzentrum sollte auch verkehrlich vernünftig angebunden sein. Ob das mit dem gerade geplanten Haltestellenumbau und der dazugehörigen Fahrstreifenreduzierung vor dem Bahnhof sinnvoll sei? Manch einer dachte noch einen Schritt weiter: „Wo schaffen wir Probleme mit der Nachbarschaft, wenn das Konferenzzentrum steht, bzw. wo nicht?“ Und als Mike de Vries, Geschäftsführer Heidelberg Marketing, darüber sprach, „dass ein neues Konferenzzentrum selbstverständlich Auswirkungen auf den Stadtteil und ebenso auf die Auslastung der Stadthalle habe“, konnte man hie und da in den Diskussionsgruppen vernehmen, dass „die Erweiterung der Stadthalle vielleicht doch nicht so eine schlechte Idee war“. (Anmerkung d. Red.: Die Stadthallenerweiterung wurde 2010 durch einen Bürgerentscheid abgelehnt.)

Mit dieser Bilanzveranstaltung wurde die zweite Phase der Standortsuche Konferenzzentrum mit Bürgerbeteiligung abgeschlossen, nachdem zuvor der generelle Bedarf dazu festgestellt wurde. Mitte März sollen die Standorte mit den höchsten Bewertungen an den Gemeinderat und in die politische Diskussion zur Entscheidungsfindung übergeben werden. Und dann wird es erst richtig spannend, denn dort geht es ums Geld, wie Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner in seinem Schlusswort nach der über dreistündigen Bilanzveranstaltung konstatierte: „Jetzt wird es auch richtig kompliziert, denn es muss geprüft werden, ob die Standorte in städtischer oder privater Hand liegen oder z.B. dem Land gehören“ und damit überhaupt und wenn ja, in welchem finanziellen Rahmen verfügbar sind.