Kaiserslautern – Professor Dr. Ulrich Dittmer, der an der Technischen Universität Kaiserslautern im Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft forscht, ist auf der Internationalen Konferenz zur Stadtentwässerung (International Conference on Urban Drainage) in den Gemeinsamen Ausschuss zur Stadtentwässerung (Joint Committee on Urban Drainage, JCUD) gewählt worden.

Gegründet wurde dieser vom Internationalen Wasserverband und der Internationalen Vereinigung für Wasserumwelttechnik und -forschung. Zu seinen Aufgaben gehört es etwa, die Forschung in der Siedlungswässerung und Stadthydrologie international zu vernetzen. In den letzten Jahren war Deutschland in diesem Ausschuss nicht vertreten.

Die Begriffe „Urban Drainage“ oder „Siedlungs-/Stadtentwässerung“ bezeichnen alle Aktivitäten im Umgang mit Regenwasser und Abwasser in Siedlungsgebieten.

„Diese Bezeichnungen sind allerdings etwas irreführend“,

sagt Professor Dr. Ulrich Dittmer.

„Seit einigen Jahrzehnten hat sich das Aufgabengebiet von der Entwässerung, etwa durch Kanalnetze, zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasser in Siedlungen entwickelt.“

Dazu gehören Konzepte der wassersensiblen Stadtentwicklung, die Regenwassernutzung und die naturnahe Regenwasserbewirtschaftung (Schwammstadt) vor allem in Kombination mit Freiraumplanung (Blue-Green Infrastructure).

„Die Bezeichnung Drainage beziehungsweise Entwässerung wurde aber beibehalten“,

fährt Dittmer fort. Im Zuge des Klimawandels nimmt die Bedeutung dieses Forschungsgebietes und Infrastruktursektors stetig zu.

„Eine globale Herausforderung ist die Häufung von extremen Niederschlägen einerseits und Hitze und Trockenheit andererseits“,

erläutert der Kaiserslauterer Bauingenieur.

„Darüber hinaus gilt es, Auswirkungen auf Gewässer zu begrenzen, um aquatische Ökosysteme und damit Biodiversität zu erhalten.“

Der Gemeinsame Ausschuss zur Stadtentwässerung ist international besetzt und besteht aus zwölf Mitgliedern. Er ist gemeinsam vom Internationalen Wasserverband (International Water Association, IWA) und der Internationalen Vereinigung für Wasserumwelttechnik und -forschung (International Association for Hydro-Environment Engineering and Research, IAHR) gegründet worden. Ziel ist es unter anderem, die Zusammenarbeit in den beiden Bereichen zu fördern und stärker zu vernetzen, um so auch eine nachhaltige und integrierte städtische Wasserwirtschaft zu entwickeln und zu fördern. Zudem koordiniert das Gremium internationale Konferenzen.