Landau: Fakt und Fake – Ringvorlesung zu Perspektiven auf Wahrheit und Lüge

Landau – Die Ringvorlesung des Fachbereichs 6: Kultur- und Sozialwissenschaften der Universität in Landau thematisiert im Wintersemester das Spannungsfeld von Wahrheit und Lüge. Unter dem Titel „Fakt und Fake. Kultur- und sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Wahrheit und Lüge“ bieten die unterschiedlichen Fächer des Fachbereichs, von der Kunst über Romanistik bis zur Politikwissenschaft, an zehn Abenden einen vielschichtigen Blick auf aktuelle Debatten und Diagnosen um eine neue Unübersichtlichkeit und Orientierungslosigkeit.

„Denn nicht mehr allein was zukünftige Wirklichkeiten sein könnten, auch Gegenwart und Vergangenheit verlieren ihre Berechenbarkeit und Eindeutigkeit und büßen an Verbindlichkeit ein“, unterstreicht Prof. Dr. Sesselmeier, Dekan des Fachbereichs. Was vielen für lange Zeit stabil, sicher und selbstverständlich gegolten haben mag, wird beweglich, verhandelbar und ungewiss – auch die Unterscheidung von wahr und falsch. Diese Entwicklungen rücken das Verhältnis von Wahrheit und Lüge verschärft ins Blickfeld der Kultur- und Sozialwissenschaften. Ihren Horizont unterschiedlicher Ansätze, Perspektiven und Einsichten will die Ringvorlesung ausloten und diskutieren. „Denn nie zuvor, so scheint es, gab es so viele und so tiefe Abgründe zwischen Wahrheit und Lüge, und nie zuvor waren die Vertrauensverluste und Glaubwürdigkeitskrisen in Religion, Politik und Wirtschaft, Medien und Wissenschaft so verbreitet und groß“, so Sesselmeier.

Die Auftaktvorlesung hält am 9. November 2021 Prof. Dr. Marc Fritzsche über „Verbeugung. Vogelschiss. Visuelle und sprachliche Bilder im jüngeren politischen Diskurs“. Am 16. November spricht Dr. Andreas Osterroth über „5 Dinge über Wahrheit und Lüge, die Sie nicht glauben werden“. Ihm folgen am 23. November Dr. Björn Hayer zu Wirklichkeitserosion im Gegenwartsfilm sowie Prof. Dr. Ekaterini Kepetzis am 30. November mit „‘Ich selber habe das Bild gemalt!‘ Han van Meegeren, Hermann Göring und Jan Vermeer vor Gericht“. Im Dezember wird es zwei Vortragsabende geben: Am 7. Dezember ermöglicht Lars Thorben Henk einen Einblick in den Mythos Entwicklungshilfe und die Suche nach dem ‚wahren‘ Afrika im Werk von Fewine Sarr. Dr. Michael Bahn referiert am 14. Dezember über Fiktionalität und Nicht-Fiktionalität im Bilderbuch. Die Vortragsrunde im neuen Jahr eröffnet am 11. Januar Prof. Dr. Georg Wenzelburger von der TU Kaiserslautern mit einem Vortrag über Mythen und die komplizierte empirische Welt mit Befunden aus der Policy-Forschung zu Sozialpolitik und Innere Sicherheit. Am 18. Januar geht Prof. Dr. Werner Sesselmeier der Frage nach, ob die EZB die deutschen Sparer enteignet. Die Fakes und Verschwörungstheorien im graphischen Bestseller-Roman „Sabrina“ sind Inhalt von Dr. Achim Heschers Vortrag am 25. Januar. Den Schlusspunkt setzt am 1. Februar Dr. Timo Werner. Er spricht über die Lüge in der Politik zwischen Platon und Trump.


Die Vorlesungen finden jeweils dienstags, 18.15 bis 19.45 Uhr, im Festsaal der Universität in der Bürgerstraße 23 statt. Der Eintritt ist frei. Zugangsvoraussetzung zur Ringvorlesung ist die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) Bei Rückfragen steht das Dekanatssekretariat unter fb6@uni-landau.de zur Verfügung.


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