Heidelberg: Stadtnotizen 13.10.2021

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Gemeinsame Tour mit dem Rad durch die Stadt – OB Würzner und Vertreter der IG Rad tauschten sich über die städtische Rad-Offensive aus

Schon viel erreicht und noch viel vor: Über die nächsten Projekte der Heidelberger Rad-Offensive hat sich Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner am Freitag, 8. Oktober 2021, mit Vertreterinnen und Vertretern der „IG Rad“, einem Zusammenschluss von Organisationen aus dem Radverkehrs- und Umweltbereich, ausgetauscht. Die Gruppe steuerte per Fahrrad verschiedene Orte in der Innenstadt an. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter des Amts für Verkehrsmanagement und des Tiefbauamtes. Gemeinsam erörterten die Fachleute, wie die Schlagzahl verschiedener Radverkehrsmaßnahmen erhöht werden kann.

„Die Heidelbergerinnen und Heidelberger legen ihre Wege innerhalb der Stadt hauptsächlich mit dem Fahrrad zurück. Wir erreichen Werte, die in Deutschland nur wenige andere Radhochburgen wie Münster oder Freiburg erreichen. Hinzu kommt: Das Fahrrad ist einer der Schlüssel für eine erfolgreiche Mobilitätswende. Damit noch mehr Menschen das Rad nutzen, möchte ich mich persönlich dafür einsetzen, die Attraktivität für alle Radfahrenden weiter zu steigern“, betonte Oberbürgermeister Prof. Würzner und fügte an: „Wir bauen deshalb das Heidelberger Radwegenetz, das zurzeit 475 Kilometer umfasst, weiter aus und verbessern es qualitativ.“

Auf der Tour besprochen wurden vor allem Maßnahmen, die sich rasch umsetzen lassen, wie beispielsweise

  • die Einrichtung weiterer Fahrradstraßen (zum Beispiel in der vorderen Plöck),
  • eine Ausweitung von Abstellanlagen für Fahrräder und Lastenräder,
  • die Nutzung von Verkehrsversuchen für kurzfristige, provisorische Lösungen an Stellen, an denen ansonsten nur aufwändige bauliche Umgestaltungen die Situation verbessern würden,
  • der vermehrte Einsatz von Fahrradpiktogrammen und Markierungen (wie beispielsweise noch in diesem Jahr in der Friedrich-Ebert-Anlage) sowie
  • die Einrichtung weiterer Fahrradstreifen unter Wegnahme von Pkw-Stellplätzen.

Des Weiteren wurden einzelne Ideen zu langfristig umsetzbaren, konzeptionellen Großmaßnahmen beratschlagt.

Anschlussgespräch und jährliche Radtour mit der IG Rad

Da nicht alle geplanten Stationen abgefahren werden konnten, lädt Oberbürgermeister Prof. Würzner zeitnah zu einem Anschlussgespräch ein. Dabei soll auch das weitere Vorgehen bezüglich einer raschen Umsetzung der rund 80 Ideen der IG Rad zur Stärkung von sechs regionalen Radachsen besprochen werden. Die IG Rad hatte dieses Sofortprogramm auf Initiative des Oberbürgermeisters im Oktober 2020 erarbeitet, größtenteils auf Heidelberger Gemarkung. „Leider konnte dieses Sofortmaßnahmenprogramm seither nicht in der ,Arbeitsgruppe Rad‘ zwischen der IG Rad und dem Amt für Verkehrsmanagement behandelt werden“, konstatierte Dieter Teufel von der IG Rad. Es wurde deshalb zudem vereinbart, dass eine solche Radtour regelmäßig einmal im Jahr stattfinden soll. Die IG Rad begrüßte die beiden Vorschläge.

Heidelberg: Auszeichnung als „Fahrradfreundliche Kommune“

Mit dem Fahrrad kommt man in Heidelberg schnell ans Ziel. Es ist also kein Zufall, dass die Heidelbergerinnen und Heidelberger 33 Prozent aller innerstädtischen Wege mit dem Fahrrad zurücklegen, wie die bundesweite Studie „Mobilität in Städten – SrV“ 2018 ergeben hat. Vom Land ist Heidelberg im November 2018 erneut, nach dem Jahr 2012, als „Fahrradfreundliche Kommune“ ausgezeichnet worden. Die Stadt will ihre Attraktivität für Radfahrende weiter steigern und startete die Rad-Offensive – ein ganzes Bündel an Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs. Und Heidelberg investiert weiter: In den Jahren 2019/2020 stellte die Stadt rund 8,5 Millionen Euro für den Radverkehr zur Verfügung (www.heidelberg.de/fahrradfreundlich).


„Gurs 1940“: Ausstellung ab 18. Oktober im Rathaus erinnert an Opfer der Deportationen – Offizielle Eröffnung am 22. Oktober – dem 
81. Jahrestag des Verbrechens

Mehr als 6.500 Juden aus Baden und der Saarpfalz wurden vom 22. bis 24. Oktober 1940 von den Nationalsozialisten in das Lager Gurs in Südfrankreich deportiert – darunter knapp 300 Heidelbergerinnen und Heidelberger. Die Deportationen im Oktober 1940 waren eine der ersten organisierten Verschleppungen von jüdischen Deutschen aus ihrer Heimat, initiiert von den regionalen nationalsozialistischen Verantwortlichen, den Gauleitern. Im vergangenen Jahr wurde anlässlich des 80. Jahrestages der Deportationen durch die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz eine Wanderausstellung initiiert. Coronabedingt ist diese erst in diesem Jahr in Heidelberg zu sehen – von Montag, 18. Oktober, bis Freitag, 12. November 2021, im Foyer des Rathauses, Marktplatz 10.

Die Ausstellung „Gurs 1940“ wird am Freitag, 22. Oktober, um 19 Uhr durch Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain und Dr. Christoph Kreutzmüller von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin offiziell eröffnet – am 81. Jahrestag der Deportationen. Für die Teilnahme an der Eröffnung sind ein 3G-Nachweis (geimpft, genesen, getestet) und eine Anmeldung bis 21. Oktober per E-Mail an internationales@heidelberg.de erforderlich. Die Teilnehmendenzahl ist coronabedingt begrenzt.

Die Ausstellung selbst kann vom 18. Oktober bis 12. November 2021 zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses – montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr – besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Im Rathaus ist das Tragen einer medizinischen Maske verpflichtend.

Zwei Ausstellungstafeln zu Heidelberg ergänzen die Ausstellung

Von den sieben Sonderzügen aus Baden im Oktober 1940 war einer in Heidelberg gestartet. Viele der insgesamt mehr als 6.500 deportierten Menschen starben aufgrund der schrecklichen Lebensverhältnisse im Lager bereits in den ersten Wochen nach der Ankunft, andere wurden später in Vernichtungslager deportiert. Von den rund 300 Menschen aus Heidelberg überlebten nur etwa 70 Gurs und andere Lager, 15 von ihnen kehrten nach Kriegsende wieder nach Heidelberg zurück. Ein Mahnmal in der heutigen Schwanenteichanlage im Stadtteil Bergheim erinnert seit 2014 an die Deportation. In der Nähe dieser Stelle befand sich einst das Gleis 1 des ehemaligen Heidelberger Hauptbahnhofes, auf dem der Sonderzug gestartet war.

Ein Jahr nach den Deportationen nach Gurs begannen die systematischen Deportationen aus dem gesamten Deutschen Reich in den Osten. Zwischen 1942 und 1944 organisierten SS und Polizei die Deportation der Internierten nach Auschwitz-Birkenau und Sobibor, wo fast alle Menschen ermordet wurden.

An diese Verbrechen und ihre Nachgeschichte erinnert die Ausstellung „Gurs 1940“. Sie bettet regionale Geschichte in deutsche, französische und europäische Abläufe ein und nimmt Betroffene, aber auch Täterinnen und Täter, Umstehende und Nutznießende in Deutschland und Frankreich aus verschiedenen Perspektiven in den Blick. Sie erzählt, wie dieses Verbrechen gedacht wurde und wird.

Die Ausstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz ist in Kooperation mit vielen Partnerinnen und Partnern in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Frankreich sowie dem Auswärtigen Amt entstanden. Neben den 20 offiziellen Ausstellungstafeln, die von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz erstellt wurden, hat der Heidelberger Historiker Dr. Norbert Giovannini zwei Ausstellungstafeln zur Heidelberger Geschichte erstellt.


Fünf Jahre „alla hopp!“ in Heidelberg: Anlage lädt auch im Herbst zum Sport ein

Bewegung und Begegnung für alle Altersgruppen: Das bietet die „alla hopp!“-Anlage am Harbigweg im Heidelberger Stadtteil Kirchheim. Und das mittlerweile seit fünf Jahren: Seit der Eröffnung am 13. Oktober 2016 durch Spender Dietmar Hopp und Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner haben sich viele Tausende Menschen aus Heidelberg und der gesamten Umgebung auf der Anlage getroffen und dort gemeinsam oder allein Sport getrieben. Das Amt für Sport und Gesundheitsförderung, Vereine und Einrichtungen haben dutzende Trainingskurse auf der Anlage angeboten. Feste und Gottesdienste fanden dort ebenso statt wie 2017 die Veranstaltung „Schaufenster des Sports“.

Die „alla hopp!“-Anlage lädt auch in den kälteren Monaten im Herbst und Winter dazu ein, selbstständig Sport zu treiben oder sich in Gruppen und Kursen gemeinsam mit anderen zu bewegen. Sie ist täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet und kann kostenfrei genutzt werden. Weitere Informationen zu der Anlage und Kursen finden Interessierte im Internet unter www.heidelberg.de/allahopp. Die Anlage wurde der Stadt Heidelberg von der Dietmar Hopp Stiftung gespendet. Die Planung des Areals erfolgte durch das Büro Schelhorn Landschaftsarchitektur in Frankfurt.

Die Heidelberger „alla hopp!“-Anlage stellt auf einer Fläche von 13.600 Quadratmetern vielfältige Angebote für alle Generationen zur Verfügung. In einem Bewegungsparcours kann an verschiedenen Stationen der gesamte Körper trainiert werden. Der Kinderspielplatz fördert durch Spielmöglichkeiten die Sinneswahrnehmung und Bewegung der jüngsten Besucher. Für Kinder im Schulalter bietet der naturnahe Spiel- und Bewegungsplatz Raum für kreatives Spielen, Klettern und Balancieren. Mit der „Muckibude“, dem Streetball-Feld und der Parkouranlage kommen jugendliche Sportler auf ihre Kosten. Eine besondere Attraktion ist die in Wellen gelegte Laufbahn: Sie bietet Sprung- und Schwunggelegenheiten und fördert dabei Koordination und Geschicklichkeit. Auch die Kletterfelsen, eine große Rutsche und ein eigens für die Anlage entwickeltes Kletternetz aus Slacklines bieten vielfältigen Spaß.

Anfahrt

Die „alla hopp!“-Anlage befindet sich am Harbigweg im Stadtteil Kirchheim, gegenüber dem Deutschen Alpenverein – Sektion Heidelberg (Harbigweg 20). Es wird empfohlen, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Fahrradstellplätze und E-Bike-Ladestationen befinden sich direkt an der Anlage. Das Parken ist ausschließlich auf den ausgezeichneten Parkplätzen gestattet. Anreisende folgen hierzu der Wegweisung „Sportzentrum Süd“. An den Parkplätzen ist der Fußweg zur Anlage ausgezeichnet. Direkt an der „alla hopp!“-Anlage befinden sich keine Parkplätze.

Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr:

  • Buslinie 33 bis zur Haltestelle Gregor-Mendel-Realschule (Fußweg circa 300 Meter)
  • Straßenbahnlinie 26 bis zur Haltestelle Messplatz (Fußweg circa 600 Meter)
  • regionale Buslinien 720 und 721 bis zur Haltestelle Im Bieth (Fußweg circa 500 Meter)


Parkmöglichkeiten für Autos

  • Parkplatz Messplatz Kirchheim, Ecke Harbigweg/Kirchheimer Weg (Fußweg circa 600 Meter)
  • Parkplatz Sportzentrum Süd, Pleikartsförster Straße (Fußweg circa 350 Meter)

„Geschichten legen mit Märchenwolle“ – Herbstferienangebot des Hauses der Jugend

„Geschichten legen mit Märchenwolle“ bietet das Haus der Jugend als Herbstferienangebot für Kinder von acht bis zwölf Jahren am Dienstag und Mittwoch, 2. und 3. November 2021, jeweils von 10 bis 15 Uhr an. Mit dem wunderbaren Material „Märchenwolle“ probieren die Kinder, wie man Farben mischt und daraus malerische Bilder legt. Zu den Bildern erfinden die Kinder eigene Geschichten und knüpfen oder filzen Figuren. Das Angebot findet aus Kapazitätsgründen in den Räumen der Kinder- und Jugendförderung, Plöck 2a, statt. Der Unkostenbeitrag beträgt zehn Euro. Anmeldungen sind telefonisch unter der Rufnummer 06221 58-31950, per E-Mail an hausderjugend@heidelberg.de sowie über die Internetseite www.hausderjugend-hd.de möglich.


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