Das favorisierte Modell aus dem kleinen Architektur-Wettbewerb (Foto: Kreisverwaltung Kaiserslautern)

Hütschenhausen – Seit 2017 ist er in Planung und seit letztem Jahr auch offiziell eingeweiht: Der Kranichwoog bei Hütschenhausen. Die sechs Hektar große Wasserfläche, auf der seit einem Jahr auch Wasserbüffel ein neues Zuhause gefunden haben, gehört zur Natura 2000-Fläche in Rheinland-Pfalz.

Unter dem Dach „Natura 2000“ setzt sich die Europäische Union seit 1992 für den Erhalt und die Vernetzung von Schutzgebieten für Pflanzen und Tiere ein. Dabei geht es oft nicht darum, Menschen den Zutritt zu bestimmten Flächen zu verbieten, sondern verträgliche Lösungen für alle Seiten zu ermöglichen. Die Vernetzung der verschiedenen geschützten Gebiete ist wichtig für die Lebewesen, um Reviere zu wechseln und sich fortpflanzen zu können. Der Kranichwoog liegt in einem solchen Verbund von Flächen, der zukünftig noch ausgeweitet werden soll. Bisher konnten schon 105 verschiedene Wasservogelarten auf der Fläche festgestellt werden – ein toller Erfolg. Auch andere bei uns heimischen Tiere wie z.B. der Moorfrosch wurden gesichtet.

Doch auch hier gilt: Nur was man wertschätzt, das ist man bereit zu schützen. Daher soll die besondere Landschaft der Moorniederungen und damit auch der Naturschutzgedanke erlebbar gemacht werden. Gelingen soll dies über einen Natura 2000 – Erlebnisweg. Dieser Rundweg soll an verschiedenen Stellen auf die Bedeutsamkeit von Natur und Umwelt hinweisen. Ergänzend dazu erwartet Besucher zukünftig noch ein weiteres Highlight am Woog: Ein Aussichtsturm. Mit 19 m auf der obersten von vier Plattformen wird ab 2023 eine Vogelperspektive auf den Woog und seine Umgebung eröffnet. Der in Holzbauweise geplante Turm ist auf der ersten Ebene barrierefrei zugänglich und hält auf jeder Etage Informationen auf Deutsch und Englisch über den Kranichwoog und die Moorniederungen bereit. Beide Maßnahmen sind nicht solitär zu sehen, sondern gliedern sich in bereits vorhandene Strukturen, wie z.B. den vorbeiführenden Rundradweg „Pfälzer Seentour“ ein. Zusammen mit Weg und Turm soll dann auch die Besucherlenkung abgepackt werden. Dazu werden Parkplätze ausgewiesen und Hinweisschilder angebracht, sodass Besucher sich zurechtfinden.

Die Einrichtung von Rundweg und Aussichtsturm werden möglich durch Fördermittel, die die verschiedenen Gebietskörperschaften gemeinsam eingeworben haben. Landrat Ralf Leßmeister hatte sowohl bei Ministerin Anne Spiegel als auch in den LAG-Vorstandssitzungen für das Projekt geworben. In einer kommunalen Gemeinschaftsaktion haben sich die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach, die Ortsgemeinde Hütschenhausen und der Landkreis Kaiserslautern für die Weiterentwicklung des Kranichwoogs eingesetzt und waren erfolgreich. Unterstützer für ihre Ideen haben sie im Klimaministerium und in der LEADER[1]Region Westrich-Glantal gefunden. Während das Klimaministerium seinen Schwerpunkt auf dem Natura 2000-Erlebnisweg legt, unterstützt LEADER den Bau des Turms mit rund einer halben Million Euro. Die erforderlichen Beschlüsse zur 100%-Finanzierung wurden kürzlich in der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Westrich-Glantal einstimmig gefasst.

„Nachdem nun die Finanzierung und Unterhaltung des Erlebnisturms gesichert ist, sind wir alle gemeinsam sehr optimistisch, dass sich dieses weitere Kranichwoog-Projekt zu einem wahren „Leucht-TURM“ entwickeln wird und mit seinem Potential für die Vermittlung von Umweltthemen weit über die Grenzen unseres Landkreises strahlen kann“,

so Landrat Leßmeister.