Neujahrgala des Schellack-Orchesters

Beschwingt ins Neue Jahr

Das Schellack-Orchester unter der musikalischen Leitung von Peter Stockmann (Foto: Holger Knecht)

Am 03.01.2015 spielte das Schellack-Orchester im Von-Busch-Hof in Freinsheim auf. Schon nach kurzer Zeit wurde klar, dass die Musik aus den 1920er/1930er-Jahre auch gelebt wird.

Das Schellack-Orchester wurde 2006 von Volker Gilcher und Peter Maaßen im Stil der UFA-Tanzorchester gegründet. Es besteht aus Musikern der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, des Staatstheaters Mainz und freien Musikern. Authentische, charmante und originalgetreue Wiedergabe ist die Zielsetzung des Orchesters. 

Das Orchester eröffnete den Abend mit "Weekend" und "Wir machen Musik". Bei "Was macht ein Mann nicht alles" wurde Franz Zimnol, Tenor und 'Hahn im Korb', von den beiden Sängerinnen Elsbeth Reuter (Sopran) und Ilona Schulz (Alt) bezirzt und mit lockeren Textilstücken mit voller Symphathie beworfen. Doch nicht nur bei diesem Stück wurde er umschmeichelt, auch bei vielen anderen Liedern fühlte er sich in der Rolle als Mann verständlicherweise sehr gut.

"Sie hörten einen Weltschlager, gestern von Marlene Dietrich, heute von mir", so Ilona Schulz bei "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt".

Beim Tango "La Cumparsita" wurden die Musiker reihenweise von den Damen von der Bühne gezogen. Während des frivolen Treibens unterhielten Geigen, Violoncello, Kontrabass, Klavier und Schlagzeug die Zuschauer, die sich somit auf zwei "Spielplätze" konzentrieren mussten.

Nach "Für eine Nacht voller Seligkeit" und "Sternennacht" war wieder Zeit für leichte Muse in lockerer Atmosphäre mit der Tangoserenade "Stern von Rio". Nach "Manola" und "Sassa" folgte die für die Musiker wohlverdiente Pause.

Von Ägypten bis zur Liebe und Lust

Von den Pharaonen und einer Mumie in Ägypten ging es im Foxtrott "In der Bar zum Krokodil", das von Seitensprüngen handelte und in schöne Worte verpackt war. Nach "Hinter einer Düne" folgte "Von der Puszta will ich träumen", bei der sich die Geigerinnen betranken. Auch bei den Sängerinnen saß der Sekt im Glas und in der Flasche leicht, was zum Entzücken des Publikums beitrug. 

Beim "Nachtgespenst" flüchtete Franz Zimnol im Schlafgewand vor Elsbeth Reuther und Ilona Schulz, verkleidet als Gespenster. Sentimental wurde es bei "Bei Dir war es immer so schön". "Am Sonntag will mein Süßer mit mir Segeln gehn" und "Musik hat mich verliebt gemacht" waren die offziellen Schlusslieder waren, gefolgt von den Zugaben "Die Männer sind schon die Liebe wert" und "Die kleine Stadt will schlafen gehn" (mit schönem dreistimmigem Satzsang).

Das Publikum bedankte sich beim Schellack-Orchester für den vergnüglichen heiteren Abend mit fast dreistündigem unterhaltsamem Programm über Liebe, Lust, Eifersucht und Leidenschaft.