Ludwigshafen: Stadt gängelt Filmfestival – Gäste fühlen sich in der Stadt am Rhein nicht willkommen

Ein Kommentar von Hannes Blank

Ludwigshafen – Die Besucher des 17. Festivals des Deutschen Films nehmen es gelassen, so gut es geht, aber die Stimmung auf der Parkinsel war in den ersten Tagen auf der Parkinsel etwas verkrampft. Grund waren weder die Filme noch das Ambiente. Die Stadt Ludwigshafen hatte der Festivalorganisation für den Besuch dieser sehr open-air-geprägten Veranstaltung eine 2G-Regelung aufgezwungen.

Die umtriebigen Macher, allen voran Festivalleiter Dr. Michael Kötz, mussten die Kröte schlucken. Angesichts zu dem Zeitpunkt der Verordnung, mit dem die Stadt Ludwigshafen auf ihre Rechte pochte, schon halbfertigen Festival-Zeltstadt am Rhein wäre eine Absage ein finanzielles Desaster geworden – und hätte das Festival in seiner Existenz bedroht, wenn nicht sogar vernichtet. Die Stadt Ludwigshafen hielt der Festivalorganisation ohne Not die Pistole auf die Brust.

Eigentlich hatte man sich schon mit den Behörden der Landesregierung geeinigt und stimmte auch der bundesweit geförderten 3G-Regelung uneingeschränkt zu. Doch die Stadt Ludwigshafen grätschte dazwischen. Wer das Festival kennt, weiß, dass die geforderte 2G-Regel weit über das Ziel hinausschießt. Das Publikum besteht zu 100 Prozent aus älteren Damen und Herren, die in kleinen und kleinsten Grüppchen kommen. Eine gute Belüftung ist überall gewährleistet, das Gelände reicht weitläufig bis runter zum Ufer des Rheins.

„Ich fühle mich von der Stadt Ludwigshafen gegängelt und nicht willkommen“, sagte eine langjährige Besucherin des Festivals, die aus medizinischen Gründen erst Anfang September ihre erste Impf-Spritze bekommen hatte und deshalb noch keine vollständige Impfung hat, „… keine Ahnung, ob ich Lust habe, nächstes Jahr wiederzukommen – wer weiss, was der Stadt dann einfällt!“.


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