Karlsruhe – Taschendieb von Zeugen gestellt und bei Auseinandersetzung schwer verletzt

Symbolbild, Polizeistern Baden-Würtemberg

KARLSRUHE – Ein tatverdächtiger Taschendieb wurde am Sonntagabend in der Karlsruher
Innenstadt von einer vierköpfigen Gruppe junger Männer gestellt und bei einer
handgreiflichen Auseinandersetzung mit Schlägen, Tritten und einem Messerstich
schwer verletzt. Der Beschuldigte musste im Krankenhaus behandelt werden. Auf
Antrag der Staatsanwaltschaft kam er nach einer Vorführung beim Haftrichter am
Montag in Haft.

Nach aktuellem Stand der Ermittlungen entwendete der 20 Jahre alte
Tatverdächtige mit algerischer Staatsangehörigkeit gegen 21:45 Uhr in der
Gottesauer Straße ein hochwertiges Mobiltelefon eines 23-jährigen Geschädigten.
Zuvor hatte er sein Opfer in ein Gespräch verwickelt und mit Handschlag
verabschiedet. Dabei gelang es ihm wohl, das Handy aus der Tasche des
Geschädigten an sich zu bringen.

Nur zirka 15 Minuten später zog der Tatverdächtige im Bereich der Kronenstraße
einer 21-Jährigen das Smartphone aus der Hosentasche. Nachdem die junge Frau den
Diebstahl bemerkte, gab ihr der Beschuldigte das Diebesgut zurück. Als eine
vorbeifahrende Polizeistreife von Zeugen auf die Situation aufmerksam gemacht
wurde, flüchtete der Tatverdächtige in Richtung Schlossvorplatz. Zuvor
entledigte er sich noch eines weiteren Smartphones, das mutmaßlich ebenfalls im
Zusammenhang mit einem Diebstahlsdelikt steht.

Gegen 22.20 Uhr erkannten Zeugen des vorangegangenen Vorfalls den Beschuldigten
auf dem Schlossvorplatz wieder und stellten ihn zur Rede. Als dieser versuchte,
die vier jungen Männer mit einem Reizstoffsprühgerät anzugreifen, kam es zu
einer körperlichen Auseinandersetzung. Dabei sollen die vier Zeugen den
mutmaßlichen Taschendieb geschlagen und getreten haben.

Da der mutmaßliche Taschendieb auch eine tiefe und stark blutende Stichwunde am
Bein aufwies, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht auszuschließen, dass bei der
Auseinandersetzung auch ein Messer zum Einsatz kam. Polizeibeamte versorgten die
Wunde mit einer Notfallausrüstung, anschließend wurde der 23-Jährige zur
weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Aufgrund des Tatverdachts wegen
verschiedener Diebstahlsdelikte wurde er von Polizeibeamten während der weiteren
ärztlichen Versorgung begleitet, wo er mehrere Polizeibeamte beleidigt haben
soll.

Der tatverdächtige Taschendieb wurde am Montag auf Antrag der Staatsanwaltschaft
Karlsruhe dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl, worauf der
20-Jährige in eine Justizvollzugsanstalt gebracht wurde.

Gegen die vier jungen Männer wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts
der gefährlichen Körperverletzung eingeleitet.