Südhessen/Ginsheim-Gustavsburg (ots) – Schockanrufe mit angeblichen Unfällen lieber Verwandter, falsche Polizisten, Enkeltrick: Betrügern ist nichts heilig, um an das Geld von Menschen zu kommen. Der letzte bekannte Fall hat sich am Donnerstag (12.08.) in Ginsheim-Gustavsburg abgespielt.

Eine Seniorin ist gemeinsam mit ihrem über 60 Jahre alten Sohn auf den sogenannten Schockanruf reingefallen. Mutter und Sohn wurde in mehreren Telefonaten von einem angeblichen Polizisten und einem Staatsanwalt vorgegaukelt, dass die Enkeltochter und Nichte einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Um sie vor dem Gefängnis erst einmal bewahren zu können, wurden Mutter und Sohn zeitlich unter Druck gesetzt. Sie wurden angewiesen, bis 14.30 Uhr 60.000 Euro bei der Gerichtskasse in Frankfurt einzuzahlen. Um zu verhindern, dass Mutter und Sohn zwischenzeitlich Kontakt zu ihrer Familie oder der Polizei aufnehmen konnten, wurden sie am Telefon regelrecht gebunden. Sie mussten unter anderem mehrfach eine scheinbare sichere Telefonnummer des Staatsanwaltes anrufen. Vor lauter Sorge wurde das geforderte Geld von der Hausbank abgehoben und der Sohn setzte sich ins Auto in Richtung Frankfurt. In mehreren Telefonaten wurde er quer durch die Stadt geschickt, bis er im Stadtteil Bockenheim auf eine Kontaktperson traf, die das Geld in Empfang nahm.

Der Schwindel flog auf, als die besorgte Seniorin am Spätnachmittag nach ihrer Enkeltochter schauen wollte.

Damit auch Sie nicht auf die Maschen der Betrüger reinfallen, die täglich rund um Rüsselsheim, Groß-Gerau, Darmstadt, Bergstraße und im Odenwald anrufen und nach potenziellen Opfern Ausschau halten, stellt die Polizei die häufigsten Betrugsmaschen vor:

  • Falscher Polizist/ Staatsanwalt: Es wird über einen schweren/ tödlichen Verkehrsunfall eines nahen Verwandten berichtet. Ziel ist es, zur Abwendung einer vermeintlichen Inhaftierung des Verwandten eine Kautionszahlung zu erreichen.
  • Falscher Polizist berichtet über Einbrecherbanden: Einbrecherbanden seien im Umfeld beziehungsweise wären Namenslisten im Zusammenhang mit dem Anrufer oder mit vermeintlichen Täterermittlungen aufgefunden worden. So werden Vermögenswerte erfragt, um sie später stehlen zu können.
  • Falscher Polizist/ Rechtsanwalt: Mitteilung über bevorstehende Sanktionen aufgrund angeblich bestehender Zahlungsforderungen.
  • Gewinnbenachrichtigung: Ziel ist eine Vermögensverfügung für vorab anfallende Gebühren zu erhalten. Dies erfolgt bei der Übermittlung von Codes zuvor erworbener Guthabenkarten oder Wertkarten.
  • Enkeltrick: Verwandter oder Bekannter benötigt für eine Anschaffung, wie Eigentumswohnung, Auto eine sofortige finanzielle Unterstützung, damit das Angebot nicht verfällt. Person säße schon beim Notar/ Anwalt/ Autohaus vor dem Vertrag. Geld sei nur kurz geborgt und werde schnellstens zurückbezahlt.

Tipps der Polizei:

  • Offenbaren Sie am Telefon niemals Ihre Vermögensverhältnisse.
  • Legen Sie den Hörer einfach auf, sobald Sie nach Wertsachen gefragt werden.
  • Fragen Sie bei der Person, um die es geht selbst nach, ob alles seine Richtigkeit hat. Ihre örtliche Polizei steht Ihnen ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite.
  • Übergeben Sie NIEMALS Fremden Ihre Wertsachen.

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