Heidelberg: Team Tokio Rhein-Neckar mit 35 olympischen Athleten größer als je zuvor

Heidelberg. Noch nie war der Olympische Spitzensport der Region erfolgreicher! Das Team der Deutschen Olympiamannschaft steht fest: 434 Athleten werden am 23. Juli 2021 zur Eröffnung der XXXII. Spiele in Tokio dabei sein, 69 Athleten kommen insgesamt aus Baden-Württemberg (OSP Stuttgart: 25, OSP Freiburg; 7), dabei ist das 35-köpfige Team Tokio Rhein-Neckar größer als alle Olympiateams der Region zuvor (Rio: 29 Olympics, 7 Paralympics; London: 24 Olympics, 5 Paralympics) Damit stellt die Region mit 8% einen wichtigen Teil des Team Deutschland und repräsentiert die außergewöhnlich guten Trainings- und Lebensbedingungen in der Kurpfalz.

Seit Beginn der Unterstützung durch die regionale Wirtschaft vor mehr als 14 Jahren hat sich die Stärke des Teams kontinuierlich positiv entwickelt. Trotz schwierigster Bedingungen seit Beginn der Corona-Krise Anfang 2020, nur wenigen internationalen Wettkämpfen und mentaler Belastung durch Wegfall von sportlichen Perspektiven, zeigt die Rekordanzahl an Athleten erneut die positive Wirkung einer regionalen Sportförderung. Der Wegfall von individuellen Sponsoren konnte abgefedert werden und neue Trainingsbedingungen konnten arrangiert werden, während nebenher die berufliche Absicherung auf eine solide Basis gestellt wird.

Etwa sechs Sportlerinnen und Sportler haben die Qualifikation für Tokio sehr knapp verpasst. Oder sie wurden bei Nominierungsentscheidungen ihrer Verbände nicht berücksichtigt, die mindestens genauso gerechtfertigt auch anders hätten getroffen werden können. Darunter befindet sich der Vize-Europameister im Speerwurf, Andreas Hofmann (MTG Mannheim), der als Ersatzkandidat bei einem Ausfall seiner drei nationalen Konkurrenten nachrücken würde.

Einen einmaligen Sonderfall stellt der Karlsruher Kanute Saeid Fazloula dar. Er wurde offiziell vom IOC in das Flüchtlingsteam berufen. Der Auszubildende zum Sport- und Fitnesskaufmann bei Pfitzenmeier in Karlsruhe kam vor 5 Jahren aus dem Iran über die sogenannte „Flüchtlingsroute“ nach Deutschland. Schnell lebte er sein sportlich bereits im Iran erfolgreiches Paddler-Leben bei den Rheinbrüdern Karlsruhe weiter und feierte besondere internationale Erfolge.

Auch die paralympischen Athleten stehen bereits in den Startlöchern, um an den am 25. August 2021 beginnenden Paralympics teilzunehmen. Voraussichtlich werden mehr als drei Aktive vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) nominiert (17.7.) und um die begehrten Treppchenplätze kämpfen. Der sehgeschädigte Judoka Nikolai Kornhaß wird nach Rio seine zweiten Spiele genießen können. Dazu gesellt sich sein Trainingskollege Oliver Upmann, der nach London 2012 und Rio 2016 das dritte Mal ins Geschehen eingreifen wird. Svenja Mayer wird mit der Rollstuhl-Basketballmannschaft um Medaillen kämpfen, während der Kader der Sitzvolleyballer noch nicht final bestellt ist. Dort steht Magnus Fischer von Anpfiff Hoffenheim im Kader bereit.

Hanne Brenner, hochdekorierte Para-Dressurreiterin aus Wachenheim wird die Paralympics dieses Mal verpassen. Immer wieder verhinderten Verletzungen und Krankheiten bei Pferd Bellissima vordere Platzierungen bei internationalen Dressurturnieren in 2021.

Die Olympiafans der Metropolregion freuen sich auf die Spiele der XXXVII. Olympiade der Neuzeit. Das Team Tokio hat ein weiteres Ziel erreicht, wenn, wie bei den letzten Spielen, der Ludwigshafener mit der Leimener Athletin und die Mannheimerin mit dem Heidelberger Athlet fiebert und die Daumen drückt. Denn eines haben die Athleten gemeinsam: Die Kurpfalz als lebenswerte und vor allem für den Spitzensport bestens bestellte Metropolregion in Deutschland.


Diese Athleten präsentieren das Team Tokio Rhein-Neckar:

  • Samantha Borutta – Leichtathletik, Hammerwurf
  • Simon Brandhuber – Gewichtheben
  • Annika Bruhn – Schwimmen
  • Sarah Brüssler – Kanurennsport
  • Saeid Fazloula – Kanurennsport: Sonderfall: IOC Flüchtlingsteam
  • Uwe Gensheimer – Handball
  • Nadine Gonska – Leichtathletik, 4×400 Meter Staffel
  • Philip Heintz – Schwimmen
  • Paul-Philipp Kaufmann – Hockey
  • Juri Knorr – Handball
  • Sophie Koch – Kanurennsport
  • Jannik Kohlbacher – Handball
  • Denis Kudla – Ringen
  • Sabine Kusterer – Gewichtheben
  • Max Lemke – Kanurennsport
  • Ricarda Lobe – Leichtathletik, 100m Hürden
  • Christopher Hurly Long – Golf
  • Hannah Mergenthaler – Leichtathletik, 4 x400 Meter Staffel
  • Malaika Mihambo – Leichtathletik, Weitsprung
  • Henning Mühlleitner – Schwimmen
  • Nico Müller – Gewichtheben
  • Linus Müller – Hockey
  • Lisa Nippgen – Leichtathletik, 4 x100 Meter Staffel
  • Eduard Popp – Ringen
  • David Raum – Fußball
  • Celine Rieder – Schwimmen
  • Lisa Ryzih – Stabhochsprung
  • Lisa-Marie Schweizer – Gewichtheben
  • Fabian Schwingenschlögl – Schwimmen
  • Petrissa Solja – Tischtennis
  • Alexander Stadler – Hockey
  • Justus Weigand – Hockey
  • Jessica-Bianca Wessolly – Leichtathletik, 200 Meter
  • Oleg Zernikel – Leichtathletik, Stabhochsprung
  • Sonja Zimmermann – Hockey

Paralympics: (Qualifikationszeitraum läuft noch bis 17.7.)

  • Nikolai Kornhass – Para-Judo
  • Svenja Mayer – Rollstuhl-Basketball
  • Oliver Upmann – Para-Judo
  • (Magnus Fischer – Sitzvolleyball – offen)
  • (Lena Dieter – Para-Triathlon- offen)

Alle Athletenportraits: www.team-tokio-mrn.de/teams/team-tokio


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