Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkunft?

Großeinsatz

Das Gebäude stand im Vollbrand

Herxheim, Kreis Südliche Weinstrasse – In der vergangenen Nacht (gegen 2:11 Uhr) wurde die Feuerwehr Herxheim zu einem Brand im Bereich des Tribünengebäudes am Waldstadion alarmiert. Dort war es zu einem Brand gekommen.

In dem Gebäude befinden sich die Räumlichkeiten des DRK Ortsverein Herxheim, in welchem in den letzten Wochen die Annahme von Kleidern organisiert war. 

In dem Gebäude sind auch mehrere Flüchtlinge in Zimmern untergebracht, die sich in Sicherheit bringen konnten. Sie wurden von Feuerwehr und Rettungsdienst versorgt und in anderen Unterkünften untergebracht.

Im Einsatz sind die Feuerwehrkräfte der Verbandsgemeinde Herxheim, der Feuerwehr Kandel sowie des Landkreises Südliche Weinstraße und der Stadt Landau. Außerdem Rettungsdienst, Schnelleinsatzgruppe und THW. Polizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen aufgenommen. Insgesamt sind rund 150 Einsatzkräfte vor Ort.

Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt, konnte nach medizinischer Behandlung das Krankenhaus aber wieder verlassen.

Der Brand ist unter Kontrolle, derzeit finden die Nachlöscharbeiten statt.

Aus der laufenden Pressekonferenz 9:30 Uhr in Herxheim

  • Um 2:09 Uhr heute Nacht kam der Alarm
  • Polizei war 2:10 Uhr vor Ort und evakuierte die Bewohner, so Polizeipräsident Thomas Ebling
  • Das gesamte Gebäude ist im Besitz der Gemeinde Herxheim
  • Die Kleiderkammer, in der mutmaßlich das Feuer ausbrach, ist im zweiten Stock und wird vom DRK betrieben
  • Es gab während des Einsatzes eine Verpuffung
  • Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt – Er konnte ambulant behandelt werden
  • Es sind insgesamt 190 Einsatzkräfte vor Ort
  • Aktuell laufen die Nachlöscharbeiten
  • Die Sucharbeiten werden verstärkt.
  • Die Brandursache ist unbekannt.
  • Es können zu diesem Zeitpunkt keine Aussagen zum Hintergrund getroffen werden
  • Ministerpräsidentin Dreyer wird die Brandstelle heute Mittag besuchen
  • Leitender Oberstaatsanwalt Dr. Winter: Wir ermitteln wegen schwerer Brandstiftung und versuchtem Mord. Es liegen dazu noch keine Erkenntnisse vor.
  • Es gibt keine HInweise zum ersten Brand und etwaigen Gemeinsamkeiten
  • PRESSEKONFERENZ beendet

Die Feuerwehr hat ein Interview für die Medienvertreter gegeben. Es ist auf Youtube zu sehen.

Update 12:00 Uhr – (Herxheim) – Brand in Waldstadion

Nach dem Brand im Waldstadion in Herxheim in der Nacht zum 10.12.2015, in dem auch Flüchtlinge untergebracht waren, haben die Staatsanwaltschaft Landau und das Polizeipräsidium Rheinpfalz die Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe „Rennbahn“ unter Leitung des Chefs der Kriminalpolizei in Ludwigshafen, Kriminaldirektor Heiner Schmolzi, eingerichtet. Nachdem die Löscharbeiten soweit beendet sind, wird die Polizei den Brandort mit Spezialkräften der Kripo (Brandermittler) voraussichtlich heute noch begehen und erste Ermittlungsmaßnahmen durchführen können.

In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Landau werden auch Gutachter und Brandsachverständige hinzugezogen. Ziel ist es, die Brandursache schnellstmöglich festzustellen.

Die Polizei verstärkt derzeit die Schutzmaßnahmen an den Flüchtlingsunterkünften im Bereich Landau.

Im Bereich der St. Christophorus-Straße ist weiterhin mit Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen.

Die Polizei Ludwigshafen hat ab sofort ein Hinweistelefon mit der Rufnummer 0621 / 963 – 2617 eingerichtet.

Vertrauliche Hinweise können unter der Rufnummer 0621 / 564400 behandelt werden.

Update 14:00 Uhr – Brand in Waldstadion

Die gemeinsamen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei dauern an.
Die Begehung des Brandortes gestaltet sich jedoch als schwierig, wodurch die kriminaltechnischen Untersuchungen zeitaufwendig sein werden.

Das Feuer hatte im Westteil des Gebäudekomplexes einen hohen Sachschaden verursacht. Betroffen war ein Lagerraum des Deutschen Roten Kreuzes.

Im Zuge der polizeilichen Ermittlungen wegen des Vorfalles am 04.12.2015 wurde am heutigen morgen eine Person im Raum Landau überprüft. Es konnten jedoch keine Verdachtsmomente gewonnen werden, die weitere strafprozessuale Maßnahmen erforderlich gemacht hätten.