Heidelberg: Stadtnotizen 07.06.2021

Heidelberg – News, Termine, Kulturelles, Politik und Wissenswertes.


Neues Online-Angebot: Stadt bündelt auf „Stage“ eigene Beiträge aus den sozialen Medien – Posts von Verwaltung und OB Würzner kompakt auf einen Blick / Datenschutzfreundlich ohne Anmeldung

Welche Freizeit- und Kulturangebote bietet die Stadt Heidelberg? Wie entwickeln sich die Corona-Zahlen? Welche Entscheidungen hat der Gemeinderat getroffen? Wer in Heidelberg zu aktuellen Neuigkeiten der Stadtverwaltung auf dem Laufenden bleiben möchte, ist auf der neuen „Stage“ für Social Media der Stadt richtig, die unter https://stage.heidelberg.de oder auch über www.heidelberg.de erreichbar ist. Die innovative Webseite des Amtes für Öffentlichkeitsarbeit bündelt auf einen Blick alle städtischen Beiträge auf den Social-Media-Kanälen Facebook, Instagram und Twitter. Auch die Posts von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und der städtischen Stabstelle Kultur- und Kreativwirtschaft werden angezeigt. Weitere Social-Media-Kanäle städtischer Einrichtungen sollen integriert werden.

Zwei große Vorteile: Infos auf einem Blick – und das absolut datenschutzfreundlich

Die beiden großen Vorteile für die Nutzerinnen und Nutzer der „Stage“: Sie erhalten wissenswerte Informationen der Stadtverwaltung aus den sozialen Medien schnell und übersichtlich auf einer Seite angezeigt – ohne sich dafür bei den einzelnen sozialen Medien anmelden zu müssen. Dadurch fließen keinerlei Nutzerdaten an die Anbieter der Social-Media-Netzwerke – eine absolut datenschutzkonforme Lösung. Kommentare zu den Beiträgen aus den sozialen Medien werden auf der Social-Media-Stage nicht angezeigt. Eine Kommentierung der Beiträge ist ebenfalls nicht möglich.

„Die Social-Media-Stage ist ein tolles neues Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger, die selbst keine sozialen Medien nutzen möchten, aber dennoch an den dort veröffentlichten Neuigkeiten der Stadt interessiert sind. Die Stage bietet diese Informationen – übersichtlich, informativ und sehr datenschutzfreundlich. Ich freue mich, wenn viele Heidelbergerinnen und Heidelberger, aber auch Gäste und Freunde unserer Stadt, die Webseite nutzen“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Die Stadt Heidelberg bietet die „Stage“ als erste Großstadt in Baden-Württemberg an. Entwickelt wurde das neue Angebot von dem Start-up Jaimo Solutions aus Bad Schönborn. Die Stadt möchte die Social-Media-Stage in Kooperation mit dem jungen Unternehmen aus der Region weiterentwickeln.

Adresse der „Stage“: https://stage.heidelberg.de/


Nachhaltigkeitspreise für 22 Schulen – BNE-Teams wurden prämiert – Videobotschaft von Oberbürgermeister Prof. Würzner

Denken und handeln für eine lebenswerte Zukunft: 22 Schulen haben sich am Aktionsprogramm „BNE-Teams“ der Stadt Heidelberg beteiligt und für Nachhaltigkeit in ihren Schulen eingesetzt – jetzt haben sie ihre Prämien mit einer Videobotschaft von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner erhalten. BNE ist die Abkürzung für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Kinder und Jugendliche sollen sich dabei mit Themen der Nachhaltigkeit selbständig und praxisorientiert im Schulalltag auseinandersetzen. Deshalb entwickelt das Agenda-Büro der Stadt Heidelberg schon seit vielen Jahren gemeinsam mit Heidelberger Lehrerinnen und Lehrern sowie Kindern und Jugendlichen vielfältige Angebote zum Thema.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie musste die sonst übliche feierliche Preisverleihung abgesagt werden. Dennoch wollte die Stadt trotz aktueller Sparmaßnahmen in der Krise gerade in Zeiten von Wechselunterricht, Schulschließungen und Fernlernen das Schülerengagement gebührend würdigen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner wandte sich daher in Videobotschaften an die Schulen um seine Wertschätzung auszusprechen: „Insgesamt 18.000 Euro Preisgeld– die habt Ihr Euch verdient! Ich bin beeindruckt, wie aktiv Ihr Euch für global wichtige Themen einsetzt. Von Plastikvermeidung, nachhaltiger Ernährung bis zur Hilfe für Flüchtlinge habt Ihr viele Projektideen umgesetzt. Das verdeutlicht, wie wichtig Euch eine faire, umweltfreundliche und humanitäre Lebensweise ist. Danke, für Euer vorbildliches Engagement.“

Mit den BNE-Teams engagieren sich die Schulen dafür, zukunftsfähiges Denken und Handeln voranzubringen. Die Aktivitäten der BNE-Teams sind vielfältig: vom Klimaschutz bis hin zu Naturschutz, Abfalltrennung, Konsum und Ernährung, Ressourcenverbrauch, Mobilität, nachhaltiges Wirtschafte sowie soziale und globale Verantwortung. Die Schülerinnen und Schüler zeigen viel Kreativität und Ideenreichtum, aktuell beispielsweise bei Projekten wie diesen:

  • Bienen-AG mit Verkauf von schuleigenem Honig und Kerzen am Bunsen- Gymnasium
  • Aktion zum Einkochen von Früchten aus dem Schulgarten der Geschwister-Scholl-Schule
  • Klima-Challenge: sechs Wochen auf eine klimaschädliche Aktivität verzichten, an der Landhausschule
  • Schülerfirma zum Verkauf nachhaltig hergestellter Schulartikel und nachhaltiger Smoothies an der Elisabeth-von-Thadden-Schule
  • Sammeln und Spenden von alten Spielsachen für die Flüchtlingsseelsorge an der Julius-Springer-Schule
  • Klassenchallenge zum plastikfreien Frühstück an der Marie-Marcks-Schule
  • Abgabestation für das Recycling von Handys am Hölderlin-Gymnasium
  • Projektgruppe zur Integration von Geflüchteten an der Hotelfachschule
  • Kuchen- und Crêpes-Verkauf zugunsten des Tierheims Heidelberg und der Obdachlosenhilfe an der Willy-Hellpach-Schule
  • Basteln von Vogelhäusern und Geldbeuteln aus alten Milchkartons an der Neckarschule

Das Engagement und die Motivation der Schulen belohnt die Stadt Heidelberg jährlich. Die höchsten Prämien – jeweils 1.000 Euro – haben im Jahr 2021 gleich zehn Schulen erhalten: Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH), Landhausschule, Geschwister-Scholl-Schule, Elisabeth-von-Thadden-Schule, Bunsen- Gymnasium, Johannes-Gutenberg-Schule, Albert-Schweitzer-Schule, Julius-Springer-Schule, Marie-Marcks-Schule, Hölderlin-Gymnasium.

Prämiensystem zur Belohnung der jährlichen Aktivitäten

Zur Würdigung und Motivation der Schülerinnen und Schüler beim Thema Nachhaltigkeit hat das Umweltamt der Stadt Heidelberg bereits vor über 20 Jahren ein Prämiensystem eingeführt, mit dem sie jährlich die Aktivitäten der Teams belohnt. Die Stadt bietet den teilnehmenden Schulen unter anderem Erfahrungsaustausch und Fortbildungen, Informationen über weitere Bildungsangebote und Veranstaltungen sowie die jährlichen Prämien. Für deren Berechnung wird das Engagement der Schulen anhand eines Fragebogens über durchgeführte Aktivitäten ausgewertet. Die Preisgelder stehen den Schulen anschließend zur freien Verfügung.

Die Prämien der BNE-Teams im Überblick:

  • Albert-Schweitzer-Schule: 1.000 Euro
  • Bunsen-Gymnasium: 1.000 Euro
  • Elisabeth-von-Thadden-Schule: 1.000 Euro
  • Friedrich-Ebert-Schule: 750 Euro
  • Geschwister-Scholl-Schule: 1.000 Euro
  • Gregor-Mendel-Realschule: 500 Euro
  • Grundschule Emmertsgrund: 500 Euro
  • Heiligenbergschule: 750 Euro
  • Hölderlin-Gymnasium: 1.000 Euro
  • Hotelfachschule: 750 Euro
  • IGH: 1.000 Euro
  • Johannes-Gutenberg-Schule: 1.000 Euro
  • Julius-Springer-Schule: 1.000 Euro
  • Kurpfalzschule: 750 Euro
  • Landhausschule: 1.000 Euro
  • Marie-Baum-Schule: 750 Euro
  • Marie-Marcks-Schule: 1.000 Euro
  • Mönchhofschule: 500 Euro
  • Neckarschule: 500 Euro
  • Steinbachschule: 750 Euro
  • Tiefburgschule: 750 Euro
  • Willy-Hellpach-Schule: 750 Euro

Alles, was heute getan wird, hat Auswirkungen auf morgen

Das thematische Spektrum der BNE-Teams, die viele Jahre fürs Energiesparen an Schulen standen, wurde in den letzten Jahren sukzessive in Richtung einer umfassenden Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgeweitet. Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE, bedeutet zu lernen, dass alles, was heute getan wird, Auswirkungen auf morgen hat. Verantwortungsvoller Konsum, sparsamer Ressourcenverbrauch und ein respektvoller Umgang miteinander sind maßgeblich dafür, dass die Erde lebenswert bleibt. Kinder und Jugendliche erhalten mit den BNE-Teams fest im Schulalltag integriert die Möglichkeit, sich mit Themen der Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Seit dem Schuljahr 2016/2017 ist Bildung für nachhaltige Entwicklung außerdem als eine von sechs Leitperspektiven in den Bildungsplan für baden-württembergische Schulen.

Weitere Infos und Link zur Videobotschaft von OB-Würzner unter www.heidelberg.de/e-team.


Außengastronomie darf in Heidelberg bis 23 Uhr öffnen – Aufenthaltsverbot für die Neckarwiese bleibt am kommenden Wochenende bestehen

Die Stadt Heidelberg hat entschieden, bis auf weiteres an ihrer – auch schon vor Corona geltenden – Öffnungszeitenregelung für die Außengastronomie festzuhalten. Im Rahmen der Lockerungsmöglichkeiten des Öffnungsschrittes 3 der Corona-Landesverordnung darf die Außengastronomie demnach ab sofort eine Stunde länger bis 23 Uhr geöffnet sein.

Neben dem hohen Besucheraufkommen in der Stadt sind Grundlage dieser Entscheidung auch die Interessen der Anwohner. Heidelbergs Ordnungsbürgermeister Wolfgang Erichson: „Wir sind die einzigen mit so niedrigen Inzidenzzahlen in der Region. Wir haben bei ersten Öffnungsschritten einen enormen Zustrom nach Heidelberg erfahren. Daher werden wir, wenn weitere Öffnungsschritte auch im Umland möglich sind, über weitere Öffnungsschritte – insbesondere während der Fußball-Europameisterschaft – nachdenken.“

Auf der Neckarwiese gilt auch am nächsten Wochenende in der Nacht von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag ab 22 Uhr ein Aufenthaltsverbot. Das Verbot soll auch im Hinblick auf die zu erwartenden Realschulabschlussfeiern ein erhöhtes Besucheraufkommen verhindern.


Stadt plant Impfaktion auf dem Emmertsgrund ab 14. Juni – Mobile Impfteams in den vergangenen Wochen viel unterwegs

Mobile Impfteams des Kreisimpfzentrums (KIZ) in Heidelberg organisieren in Kooperation mit dem Seniorenzentrum Boxberg- Emmertsgrund und dem Stadteilbüro Emmertsgrund, TES e.V eine Impfaktion. Diese findet von 14. bis 21. Juni 2021, täglich von 9 bis 15 Uhr, im Seniorenzentrum, Emmertsgrundpassage 1, statt – solange der Vorrat reicht. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Zur Verfügung steht der Impfstoff von Johnson & Johnson – mit diesem ist nur ein Impftermin nötig.

Das Angebot gilt grundsätzlich nur für Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils Emmertsgrund. Der Impfstoff wird vor allem für Männer und Frauen über 60 Jahren empfohlen, nach ärztlicher Aufklärung können sich aber auch Männer zwischen 18 und 59 Jahren sowie Frauen zwischen 40 und 59 Jahren impfen lassen.

Möglichst viele erreichen

Die 7-Tage-Inzidenz der Stadt Heidelberg sinkt seit mehreren Wochen und hat bereits einige Öffnungsschritte nach der Landes-Coronaverordnung ermöglicht. Trotz der niedrigen Infektionslage möchte die Stadt alle Gelegenheiten nutzen, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger mit einem Impfangebot zu erreichen – besonders dort, wo der Zugang schwierig sein kann. Die mobilen Impfteams waren in den vergangenen Wochen viel unterwegs und haben bei der Lebenshilfe, Seniorenheimen, Obdachlosenunterkünften oder Behindertenwerkstätten Impfungen durchgeführt. Allein im vergangenen Monat wurden dadurch 500 Personen versorgt, 187 von ihnen mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson.

Mit der Impfaktion auf dem Emmertsgrund sollen nun innerhalb einer Woche noch mehr Menschen erreicht werden. Großwohnanlagen mit teils engen Wohnverhältnissen sorgen dort für besondere Herausforderungen. Rund 70 Prozent (2019) der Einwohner haben einen Migrationshintergrund. Sprachschwierigkeiten könnten für viele die Vereinbarung eines Impftermins erschweren. Deshalb will die Stadt Heidelberg eine unkomplizierte Möglichkeit zur Impfung anbieten.

Gert Bartmann, Leiter Amt für Sport und Gesundheitsförderung und Koordinator der mobilen Impfteams: „Unsere mobilen Impfteams haben nie aufgehört zu arbeiten – waren zuletzt unter anderem in Obdachloseneinrichtungen, in Flüchtlingsunterkünften oder in den Notwohnungen im Mörgelgewann unterwegs. Nun planen wir eine größer angelegte Impfaktion für die Bewohnerinnen und Bewohner im Emmertsgrund. Leider steht uns auch hier nur eine begrenzte Menge an Impfstoff zur Verfügung – rund 700 Dosen. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir bei einem direkten Angebot vor Ort viele Menschen ansprechen können, die bisher noch nicht von der Impfkampagne erreicht worden sind.“

Der Zielsetzung stimmt auch der Landesverband der kommunalen Migrationsbeiräte Baden-Württemberg (LAKA) zu: „Gerade Vor-Ort-Impfungen in sozial prekären Stadtteilen haben sich in den vergangenen Tagen als äußerst effektiv und stark nachgefragt erwiesen“, sagt Kerim Arpad, stellvertretender Vorsitzender des LAKA, „der Einsatz der mobilen Impfteams und die dezentralen Impfungen müssen auch in den kommenden Monaten fortgesetzt werden, damit möglichst viele Menschen eine Impfung erhalten.“

Neben den mobilen Impfteams des Kreisimpfzentrums ist auch weiterhin die Möglichkeit einer Impfung vor Ort im Zentrum im Gesellschaftshaus Pfaffengrund geboten. Der Betrieb des Kreisimpfzentrums wurde seitens des Landes aktuell bis zum 15. August 2021 verlängert und wird von der Stadt Heidelberg entsprechend umgesetzt. Termine im Kreisimpfzentrum werden über die zentrale Impfterminvergabe des Landes (www.impfterminservice.de oder Hotline 116 117) koordiniert.

Zur Impfung auf dem Emmertsgrund mitzubringen sind:

  • Personalausweis, Reisepass (anderweitiger Lichtbildausweis)
  • Nachweis über Wohnsitz im Emmertsgrund (sofern aus Personalausweis/Reisepass die Anschrift nicht ersichtlich ist)
  • Krankenversichertenkarte
  • Impfpass (falls vorhanden)

Personen müssen am Impftag einen medizinischen Mund-Nasenschutz / FFP2 Maske tragen und die Abstandregeln beachten.


Bürgerämter stellen handliche Kopien des Impfnachweises aus – Angebot ermöglicht sicheres Verstauen in der Geldbörse / Original sicher zu Hause verwahren

Dank sinkender Inzidenzen konnte die Stadt Heidelberg bereits mehrere Lockerungsschritte nach der Corona-Landesverordnung gehen. Wer einen tagesaktuellen negativen Coronatest vorweisen kann, darf unter anderem gastronomische Angebote im Innenbereich nutzen. Geimpfte Personen sind von dieser Testpflicht befreit. Die Stadt Heidelberg bietet ihren Bürgerinnen und Bürgern an, eine amtlich bestätigte Kopie des Impfpasses im Format DIN A5 auszustellen, die in der Geldbörse verstaut werden kann. Der unhandliche Impfpass kann zu Hause bleiben und ist damit auch vor Verlust geschützt. Nach der Gebührensatzung fallen für die Ausstellung der Kopie in einem Bürgeramt Kosten in Höhe von 6 Euro an. Eine Übersicht der Bürgerämter findet sich unter www.heidelberg.de.


Fürs Klima: noch „grüner“ Bauen und Sanieren in Heidelberg – Klimaschutzaktionsplan: Stadt ist Vorbild bei eigenen Gebäuden – attraktive Förderung für die Bürgerschaft

Heidelberg will klimaneutral werden – und hat dafür bereits 2019 den Klimaschutzaktionsplan (KAP) verabschiedet. In diesem 30-Punkte-Plan spielt nicht nur die Verkehrswende eine große Rolle – sondern auch die Themen Bauen und Sanieren. Denn in Heidelberg sollen Neubauten und Gebäudesanierungen künftig noch nachhaltiger und klimaschonender werden. Für dieses „grüne“ Bauen und Sanieren hat die Stadt für Bauträger verbindliche Klimaschutz-Leitlinien festgelegt. Den Bürgerinnen und Bürgern greift die Stadt mit einem attraktiven und breiten Förderprogramm unter die Arme. Und bei ihren eigenen Gebäuden geht die Stadtverwaltung als Vorbild voran. Exemplarisch stellten Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain und Umweltamtsleiterin Sabine Lachenicht dafür bei einem Pressetermin am Montag, 7. Juni 2021, den 2015 fertiggestellten Neubau des Feuerwehrhauses Wieblingen vor. Es wird gemeinschaftlich von der Feuerwehr Wieblingen und der DLRG Stadtgruppe Heidelberg genutzt.

Oberbürgermeister Prof. Würzner sagte: „Das Feuerwehrhaus Wieblingen ist ein gutes Beispiel dafür, dass Klimaschutzprojekte oft nicht auf den ersten Blick als solche zu erkennen sind. Hier kommen gleich mehrere energieeffiziente Technologien in Kombination zum Einsatz: Es werden zum Beispiel weder Öl, Gas oder Pellets verbrannt – die Beheizung funktioniert über eine Luft-Wärme-Pumpe. Auf dem Dach wird eine Photovoltaik-Anlage betrieben und der Büro- und Mannschaftstrakt ist in Passivbauweise errichtet. Wir möchten alle Bauherren und Hauseigentümerinnen und -eigentümer dazu motivieren, solche innovativen Ansätze bei den eigenen Maßnahmen umzusetzen.“

Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain erläuterte: „Die meisten Maßnahmen des Klimaschutz-Aktionsplans gehören zu den Handlungsfeldern Bauen und Sanieren, Energieversorgung und Energieinfrastruktur sowie Mobilität. Diese Bereiche tragen am stärksten zur CO2-Reduktion und dem Ressourcenschutz bei. Es wird sich auszahlen, wenn wir uns bei diesen Drehschrauben ins Zeug legen. Sie erfordern teilweise hohe Investitionen und entsprechend lange Planungszeiträume. Aber die Effekte sind sehr gut – nicht nur für das Klima, sondern sehr oft auch für den eigenen Geldbeutel.“

Energieeffizienz bei kommunalen Gebäuden

Heidelberg setzt sich seit Jahren für den Klimaschutz ein. Bei den kommunalen Gebäuden legt die Stadt bei Neubau und Sanierungen höchsten Wert auf Energieeffizienz. Grundlage hierfür ist die „Heidelberger Energiekonzeption“, die unter anderem regelt, dass jedes neue Gebäude der Stadt im Passivhaus-Standard errichtet werden muss. Zudem muss überall dort, wo es möglich ist, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert werden. Erst Ende April 2021 ist auf dem Dach der Rottehalle des städtischen Kompostwerks Wieblingen die größte PV-Anlage in Betrieb gegangen, die bisher auf dem Dach eines Gebäudes in Heidelberg installiert worden ist. Geplant und installiert wurde sie von den Stadtwerken Heidelberg.

Förderprogramme zur Wohngebäudesanierung

Die Stadt Heidelberg fördert zudem seit 1993 mit dem Förderprogramm „Rationelle Energieverwendung“ die energetische Sanierung von Wohngebäuden – seitdem wurden über 2.900 Anträge bewilligt. Jährlich stehen 1,5 Millionen Euro für das Programm zur Verfügung (www.heidelberg.de/foerderprogramm >Umweltschutz). Die Stadt gibt Haus- und Wohnungsbesitzern Anreize für das energiesparende und umweltfreundliche Bauen und Sanieren sowie Maßnahmen zum Schutz von Gebäudebrütern und Fledermäusen. Seit Januar 2021 wird die Installation und Inbetriebnahme von Photovoltaik-Anlagen auf Dachflächen, Gründächern und Fassadenflächen gefördert.

Vorreiter bei Neubauten: hochwärmegedämmt und dicht

Im Bereich Neubau nimmt die Stadt Heidelberg sowohl mit dem neuen Stadtteil Bahnstadt als auch mit den Konversionsflächen eine Vorreiterrolle ein: Hier werden alle Neubauten im Passivhaus-Standard oder als KfW-Effizienzhaus 55 errichtet.

In der Heidelberger Bahnstadt zeigt das Monitoring von Wohngebäuden seit 2014, dass der Heizwärmebedarf zuletzt im Mittel bei 18,3 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr lag. Das ist wesentlich niedriger als der heutige Neubaustandard in Deutschland es vorgibt, und durch die Versorgung der Bahnstadt mit Fernwärme wird Klimaneutralität erreicht.

Solarpflicht: Beim Verkauf städtischer Baugrundstücke verpflichtet die Stadt die Käuferinnen und Käufer künftig vertraglich, Dachflächen von Neubauten für die Installation von Photovoltaikanlagen zu nutzen. Für Grundstücke auf der Konversionsfläche Patrick-Henry-Village (PHV) gilt die Verpflichtung auch für Bestandsgebäude. Die Nutzung der Dachflächen soll in größtmöglichem Umfang erfolgen. Werden vom Eigentümer/Besitzer keine Anlagen gebaut, können die Dachflächen Dritten wie den Stadtwerken und Energiegenossenschaften für mindestens 25 Jahre zur Verfügung gestellt werden.

Wohnen, Bauen und Sanieren: Ziele im Klimaschutz-Aktionsplan

Der Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100% Klimaschutz“ fest (www.heidelberg.de/masterplan100). Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis hin zur Mobilität (#hd4climate). Ums Wohnen, Bauen und Sanieren geht es bei den folgenden Punkten:

  • Plusenergie-Quartiere: Patrick-Henry-Village (PHV) und alle Neubauquartiere ab dem Jahr 2020 werden Plusenergie-Quartiere, für die mehr Energie erzeugt als verbraucht wird.
  • „Grüne“ Fernwärme: Mit dem Betrieb des Holz-Heizkraftwerks im Pfaffengrund, weiteren Biogas-Blockheizkraftwerken im Stadtgebiet sowie dem Anschluss der thermischen Abfallverwertung auf der Friesenheimer Insel im Februar 2020 in Mannheim wurde das Ziel der Stadtwerke Heidelberg erreicht, allen Fernwärme-Kundinnen und -Kunden insgesamt 50 Prozent „grüne“, CO2-neutrale Wärme zur Verfügung zu stellen. Die Fernwärme wird bis 2030 weitestgehend CO2-neutral gestaltet. Ab 2030 soll keine weitere Fernwärme aus Steinkohle bezogen werden.
  • Photovoltaik: Der Zubau von 25 Megawatt Photovoltaik-Anlagen bis 2025 soll durch einen Ausbau von zehn Megawatt auf Dächern der Stadt und der GGH durch die Stadtwerke Heidelberg sowie durch private Investoren entstehen. Zudem engagieren sich die Stadtwerke überregional über eine Beteiligung an der Ende 2020 gegründeten Erneuerbare-Energien-Gesellschaft „Trianel Wind und Solar” für den PV- und Wind-Ausbau. Im Verbund von 20 Stadtwerken werden so Erneuerbare-Energie-Anlagen für Heidelberg errichtet, für die es in Heidelberg selbst keine Flächen gibt. Bis 2025 wird eine Heidelberg zuzurechende Anlagenleistung von weiteren 14 Megawatt umgesetzt.
  • „Grüner“ Strom: Bis 2025 erhalten alle Bürgerinnen und Bürger, die sich in der Versorgungspflicht durch die Stadtwerke Heidelberg befinden, 100 Prozent Ökostrom.
  • Altbauten: Verdoppelung der Altbausanierungsrate bis 2030. Die Sanierungsrate für Heidelberger Privat-Immobilien soll auf jährlich mindestens 2,5 Prozent erhöht werden, die städtischer Immobilien auf mindestens 3 Prozent. Die Kosten der energetischen Sanierung dürfen die Warmmiete nicht erhöhen.
  • Wärmepotenzial: Eine Potenzialerhebung soll zeigen, wie eine CO2-neutrale Wärmeversorgung in Heidelberg aus Kostensicht am besten erreicht werden kann.

Klimaschutz-„Steckbrief“ der Feuerwache Wieblingen

Das im November 2015 fertiggestellte, zweigeschossige Gebäude ist energetisch vorbildlich:

  • Der Gebäudeteil mit Büro- und Mannschaftsräumen ist im Passivstandard ausgeführt.
  • Das Haus wird mit einer Luft-Wärmepumpe über statische Heizflächen beheizt und ist mit einer zentralen Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.
  • Auf dem Dach sind Photovoltaikelemente installiert.
  • Mit dem erzeugten Strom aus der Photovoltaik-Anlage wird das Warmwasser dezentral über Elektro-Durchlauferhitzer erzeugt.
  • Begrünte Dachflächen; das Regenwasser wird zur Versickerung auf das Gelände geleitet.
  • Die befestigten Freiflächen haben einen versickerungsfähigen Belag.
  • Sensorgesteuerte Außenjalousien verhindern übermäßiges Aufheizen der Räume bei Sonneneinstrahlung.
  • Das Obergeschoss ist ein Holzaufbau und damit aus einem nachwachsenden Rohstoff.
    In vielen Bereichen gibt es eine sensorgesteuerte Beleuchtung.

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