Heilpflanze Cannabis (Fotos: Pixabay)

Extrakte aus den getrockneten Blättern und Blütenständen der Hanfpflanze aus der Gattung Cannabis zählen seit Jahrtausenden zu den bekanntesten und wichtigsten Heil- und Ritualstoffen.

Auch unter den Bezeichnungen Marihuana oder Haschisch bekannt, werden diese Pflanzenstoffe zu Heilzwecken und religiösen Zeremonien verwendet. Sie sind in vielen Kulturen verbreitet und haben eine sehr lange Tradition. Die Anwendung erfolgt in Form von Tinkturen und Essenzen zur äußeren Anwendung, aber auch als Tees und Aufgüsse zum Trinken. Und selbst das Einatmen des Rauches hat eine schmerzlindernde, aber auch berauschende Wirkung. Die moderne Forschung hat die Wirkung der einzelnen Bestandteile der Cannabis Pflanze untersucht und bestätigt. Die Hauptwirkstoffe wie: Tetrahydrocannabinol (THC), Cannabidiol (CBC), Cannabigerol (CBN) und Cannabichrom (CBC) wirken schmerzlindernd, antikonvulsiv, schlaffördernd, angstlösend, appetitanregend, blutzuckersenkend, antibakteriell, fungizid, antipsychotisch, entkrampfend, entzündungshemmend, immunmodulierend, neuroprotektiv, reduziert das Wachstum von Tumorzellen, hilft bei Arteriosklerose, gegen Schuppenflechte und fördert das Knochenwachstum. Sozusagen eine echte Wunderwaffe der Natur gegen viele Beschwerden und Krankheiten.

Vom Rauschmittel der Hippies zum Superfood der Hippster

In unseren modernen westlichen Gesellschaften ist die Bedeutung von natürlichen Heilmitteln und pflanzlicher Arznei lange Zeit gegenüber den chemischen Pharmaprodukten ins Hintertreffen geraten. So hatte man auch den vielen heilenden Wirkungen der Hanfpflanze keine Bedeutung mehr zugemessen und Marihuana und Haschisch wurden überwiegend nur noch als Drogen und Rauschmittel genutzt. In der Jugendkultur der Hippies war der Konsum von Marihuana und Haschisch und das Rauchen eines Joints so alltäglich und normal wie das Rauchen einer normalen Zigarette aus reinem Tabak. Cannabis gilt als Einstiegsdroge und wurde lange Zeit bekämpft und der Besitz unter Strafe gestellt. Als jedoch das Wissen über die sehr guten schmerzlindernden Eigenschaften wieder in die moderne Medizin Einzug hielten und Cannabis als hochwirksamer Schmerzstiller vor allem in der Onkologie vermehrt verwendet wurde, setzte eine Rückbesinnung ein.

Vieler Orts ist der Anbau von „medizinischem“ Hanf zur Cannabisgewinnung legal und wird sogar von staatlichen Stellen gefördert und Cannabis als Medizin von den Krankenkassen bezahlt. Die einzelnen Bestandteile und Wirkstoffe werden wieder vermehrt als Heilmittel eingesetzt. Heute wird der Ruf nach einer allgemeinen Legalisierung von Hanf und Cannabis immer lauter. Einen besonderen Siegeszug haben dabei die CBD-Produkte wie CBD-Öle hingelegt. CBD, also Cannabidiol, gilt dabei als nicht berauschender Wirkstoff, der jedoch sehr viele der positiven Eigenschaften in sich vereint. CBD-Öle werden als Naturheilmittel und Nahrungsergänzungsmittel vertrieben und gelten als legal, sofern die eine bestimmte THC-Konzentration nicht übersteigen. Die Öle werden als sogenannte CBD-Tropfen direkt zu sich genommen oder Getränken und Speisen zugemischt. Wie zum Beispiel Tee oder Kaffee mit CBD-Öl, Brownies, Kekse und Kuchen mit CBD-Öl und vieles mehr. Die Wirkung ist beruhigend, schlaffördernd, entspannend, entkrampfend und allgemein sehr erholend. Es ist modern in „In“, CBD-Öl zu sich zu nehmen.