Heidelberg: Stadtnotizen 10.05.2021

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Bahnstadt: Start für Kopernikusquartier – Gemeinderat beschließt Bebauungsplan / 206 neue Wohnungen und Gewerbeflächen geplant

Mit dem Kopernikusquartier geht im Passivhaus-Stadtteil Bahnstadt ein neues Bauprojekt in die Entwicklung. Damit wird weiter neuer Wohnraum geschaffen: 206 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von rund 20.000 Quadratmetern werden gebaut. Damit erhöht die Passivhaussiedlung, die von allen Heidelberger Stadtteilen die meisten fertiggestellten Neubauten pro Jahr aufweist, ihr Wohnungsangebot weiter. Auf dem rund fünfeinhalb Fußballfelder großen Areal sind außerdem Gebäude für Dienstleistungen und kleinere Einzelhandelsgeschäfte mit einer Fläche von rund 22.000 Quadratmetern geplant. Neu angelegt wird dort auch der Kopernikusplatz. Die Grundlagen für das Projekt hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 6. Mai 2021 gelegt und den Bebauungsplan „Bahnstadt Kopernikusquartier“ mit großer Mehrheit beschlossen.

Das neue Kopernikusquartier befindet sich zwischen dem Czernyring im Norden, der Grünen Meile im Süden, dem Platz am Wasserturm im Osten und der Galileistraße im Westen. Damit liegt es in zentraler Bahnstadt-Lage sowie in direkter Nähe des Hauptbahnhofs und des Einkaufszentrums Westarkaden. Mit dem Abriss des ehemaligen PX-Stores, in dem der Discounter Aldi bis zur Eröffnung des Einkaufszentrums Westarkaden im April 2020 interimsweise untergebracht war, wurden bereits die Voraussetzungen für den Bau geschaffen.

Mietpreisgebundener Wohnraum nach Baulandmanagement

Zur Grünen Meile hin, der zukünftigen Einkaufsstraße, sollen hauptsächlich Ladengeschäfte entstehen. Während Gewerbe und Unternehmen in Richtung der Bahnstrecke angesiedelt werden, sind die Wohnbereiche in ruhigeren Teilen des Quartiers vorgesehen, beispielsweise hin zu den Innenhöfen. Ein Teil der Wohnbauflächen wird als mietpreisgebundener Wohnraum errichtet. Mieterinnen und Mieter zahlen dort nur 67 Prozent der ortsüblichen Miete. Diese Vorgabe orientiert sich am Heidelberger Baulandmanagement, das Stadt und Politik 2005 auf den Weg gebracht haben.

Baubeginn ist noch in diesem Jahr

Mit Diringer & Scheidel, Kreer Development GmbH und Strabag Real GmbH werden drei verschiedene Investoren auf den drei Baufeldern tätig. Erste Informationen zu ihren Projekten geben die Diringer & Scheidel Unternehmensgruppe (D&S) aus Mannheim und die Kreer Development GmbH: D&S ist für das neue Wohnbauprojekt auf einem 4.970 Quadratmeter großen Grundstück an der Grünen Meile (C.3.2) als Projektentwickler, Bauherr und Generalunternehmer verantwortlich. Das Gebäude trägt den Namen Kopernikushof. Die Planung sieht bis zu neun Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss sowie 98 Wohneinheiten vor, davon 28 geförderte Mietwohnungen. Für die Architektur zeichnen Fischer Architekten aus Mannheim verantwortlich. Die mit D&S erarbeitete Baueingabeplanung wurde im Dezember 2020 eingereicht. Die voraussichtliche Bauzeit beträgt etwa 24 Monate.

Die Kreer Development GmbH baut auf einem Grundstück (C4), das an der Grünen Meile und der Galileistraße sowie direkt am Einkaufszentrum Westarkaden liegt. Dort entsteht ein Bürogebäude mit einer Mietfläche von rund 6.900 Quadratmetern. Davon entfallen rund 5.850 Quadratmeter auf Büro- und rund 1.020 Quadratmeter auf Einzelhandelsflächen. Auf dem südlichen Grundstücksteil entsteht ein Gebäude mit 108 Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen – insgesamt circa 7.750 Quadratmeter – und Einzelhandelsflächen in einer Größenordnung von rund 1.340 Quadratmetern. Baubeginn für die Gebäude soll noch 2021 sein. Die Fertigstellung ist Ende 2023 geplant.

Autofahrerinnen und Autofahrer werden das Kopernikusquartier über die Grüne Meile und den Czernyring erreichen können. Zur Gliederung und für die vollständige Erschließung des Areals ist außerdem der Bau zweier neuer Straßen erforderlich, die Maria-Mitchell-Straße und Kopernikusstraße heißen werden. Letztere wird als Sackgasse gestaltet mit einer zum Czernyring gelegenen Aufenthaltsfläche. Das neue Quartier ist an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden: Die Straßenbahntrasse durch die Grüne Meile führt direkt am Kopernikusquartier vorbei.


Aktionstage zum Internationalen Tag gegen LSBTIQ+-Feindlichkeit (IDAHOBIT*) – Veranstaltungen vom 13. bis 17. Mai digital in Heidelberg

Am 17. Mai findet jährlich weltweit der „IDAHOBIT*“ statt – der Internationale Tag gegen die Feindlichkeit gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen (kurz LSBTIQ+). Seit 2015 wird der Tag auch in Heidelberg begangen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner macht zum Gedenktag deutlich: „In Heidelberg machen wir unmissverständlich klar, dass LSBTIQ+-Menschen selbstverständlicher Teil unserer Stadtgesellschaft sind – nicht nur am IDAHOBIT*. Um Akzeptanz und Gleichberechtigung zu fördern, richten wir in Heidelberg eine eigene Koordinationsstelle für LSBTIQ+ beim Amt für Chancengleichheit ein.“

Rainbow City Heidelberg

Die Stadt Heidelberg hat in den letzten Jahren Projekte zur Förderung von Akzeptanz und gleichen Rechten von LSBTIQ+ gestärkt. Beispiele dafür sind die Beratungsstelle von PLUS Rhein-Neckar e.V., die Jugendgruppe Queer Youth oder aktuell die im ganzen Stadtgebiet sichtbare Posterausstellung des Queer Festivals Heidelberg. Als deutlich sichtbares Zeichen der Wertschätzung werden in der Woche vom 12. bis 20. Mai im Heidelberger Stadtgebiet und zum IDAHOBIT* am 17. Mai am Heidelberger Rathaus Flaggen der LSBTIQ+-Community gehisst, wie beispielsweise die Regenbogenflagge.

Seit 2020 ist die Stadt Heidelberg Mitglied des Rainbow Cities Network, einem Netzwerk von Städten, die sich aktiv für die Belange von LSBTIQ+ einsetzen. Dass dies immer noch notwendig ist, machen Ereignisse wie in Polen deutlich, wo im vergangenen Jahr Anti-LSBTIQ+-Zonen ausgerufen wurden. Die Türkei trat im März aus der Istanbul-Konvention aus, dem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt – unter anderem weil man „die Normalisierung von Homosexualität“ unterbinden wolle. In vielen Ländern müssen LSBTIQ+ immer noch um ihre Sicherheit fürchten.

Corona-Pandemie: Herausforderung für junge LSBTIQ+

Eine aktuelle Studie der Berliner Charité macht deutlich, dass die Corona-Pandemie LSBTIQ+ in besonderem Maße vor Herausforderungen stellt, vor allem junge LSBTIQ+-Menschen. Die Jugend ist für viele LSBTIQ+ bereits eine besonders vulnerable Entwicklungsphase. In der Pandemie sind sie überdurchschnittlich von Isolation und Einsamkeit betroffen. „Gerade deshalb ist es so wichtig, dass das Queere Netzwerk Heidelberg zusammen mit der Stadt die Menschen für die Aktionstage zum IDAHOBIT* digital zusammenbringt“, betont Stefanie Jansen, Dezernentin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit. „Heidelberg als Regenbogenstadt lebt von der Community. Diese wollen wir in den nächsten Monaten gezielt stärken. Aktionen und Veranstaltungen der Community sind zentraler Bestandteil einer lebendigen und vielfältigen Stadtgesellschaft.“

Aktionstage

Das Queere Netzwerk Heidelberg organisiert die Aktionstage zum IDAHOBIT* in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, unterstützt durch das Kompetenznetz Plurales Heidelberg und gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Am Donnerstag, 13. Mai 2021, findet ab 19 Uhr die Online-Veranstaltung: „LSBTIQ und noch viel mehr – Heidelberg Edition“ von PLUS Rhein-Neckar e. V. statt. Am Montag, 17. Mai, sendet das Queere Netzwerk Heidelberg ab 16.30 Uhr einen Live-Stream aus dem Kulturhaus Karlstorbahnhof mit Redebeiträgen, Musik und Drag Show. Weitere Informationen zu den Aktionen rund um den IDAHOBIT* gibt es auf der Website des Queeren Netzwerks unter www.queeres-netzwerk-hd.de und auf deren Facebook-Seite www.facebook.com/QueerHD.

Nachhaltiges Bauen: Städtische Energiekonzeption wird weiterentwickelt
Gemeinderat beschließt „Heidelberger Standard“ für Neubauten und Sanierung

Wärmedämmung, effiziente Warmwasseranlagen und erneuerbare Energien: Damit auch künftige Generationen gerne und gut in Heidelberg leben können, engagiert sich die Stadt Heidelberg bereits seit vielen Jahren für nachhaltiges Bauen und Sanieren. Die Ziele und Standards sind in der Heidelberger Energiekonzeption festgehalten. Um dem Klimaschutz bei allen kommunalen Bauprojekten künftig noch mehr Gewicht zu verleihen, soll die Energiekonzeption zu einem „Heidelberger Standard“ weiterentwickelt und mit zusätzlichen Kriterien, etwa der Herstellungsenergie und der Recyclingfähigkeit, ergänzt werden. Das hat der Gemeinderat am 6. Mai 2021 einstimmig beschlossen.

Auch weitere Bausteine, die vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung zum nachhaltigen Bauen entwickelt wurden, sollen in den Heidelberger Standard integriert werden – etwa Handlungsempfehlungen für ein Baustoffrecycling, die Anwendung der ÖKOBAUDAT-Datenbank zur Ökobilanzierung oder die sukzessive Implementierung eines „Cradle to Cradle“-Prozesses, das heißt einer durchgängigen Kreislaufwirtschaft. Damit sollen Neubauten und Sanierungen in Heidelberg künftig noch nachhaltiger und klimaschonender umgesetzt werden. Der „Heidelberger Standard“ soll für unterschiedliche Anwendungsfälle geeignet, nachvollziehbar und vergleichbar sein und bezüglich der Kriterien den Anforderungen des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) entsprechen. Deshalb soll zur Gewinnung eigener Erfahrungen die modellhafte Anwendung des neuen Heidelberger Standards für wenige ausgewählte Neubauten erfolgen.


Kreativwirtschaft: Digitaler „FensterLunch“ am 12. Mai mit Künstlern BUJA und Valentina Jaffé – Präsentation des neuen Projekts „Onspace“

Endlich wieder Kunst! Unter diesem Motto steht das kommende Branchentreffen der Kultur- und Kreativschaffenden am Mittwoch, 12. Mai 2021, von 12.30 bis 14 Uhr. Künstlerin Valentina Jaffé und Künstler René BUJA haben im Herzen von Heidelberg in der Kurfürsten-Anlage 9 zum 1. Mai 2021 den neuen „Kunst-Zwischen-Raum Onspace“ gestartet. Beim „FensterLunch“ werden sie über das Zwischennutzungsprojekt und ihr künstlerisches Programm berichten. Die Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Heidelberg und das Breidenbach-Team laden alle Interessierten herzlich zu der digitalen Veranstaltung ein. Die Zugangsdaten zum Zoom-Meeting sind verfügbar unter www.heidelberg.de/kreativwirtschaft.

Monatliches Branchentreffen der Kultur- und Kreativschaffenden

Das Netzwerktreffen „FensterLunch“ mit Impulsen aus der Kultur- und Kreativszene findet seit Januar 2018 jeden zweiten Mittwoch im Monat statt und hat sich als Branchentreffen der Kreativen in Heidelberg und in der Region fest etabliert. Regulärer Veranstaltungsort ist der „FensterPlatz“, eine kreative Zwischennutzung des ehemaligen Pförtnerhäuschens der Heidelberger Druckmaschinen AG in der Kurfürsten-Anlage 58. Coronabedingt findet das öffentliche Branchentreffen seit November 2020 online statt. Ziel der monatlichen Treffen ist das Kennenlernen, Netzwerken und Austauschen von Kreativen, Künstlerinnen und Künstlern und Unternehmen aller zwölf Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Veranstaltet werden die „FensterLunch“-Treffen von der Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Heidelberg in Kooperation mit dem Breidenbach-Team.

Ergänzend: Weitere Informationen rund um die Kultur- und Kreativwirtschaft sind verfügbar unter www.heidelberg.de/kreativwirtschaft.


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