Bruchsal: Millionenschaden bei Großbrand

BRUCHSAL – Bis zu 50 Meter hohe Flammen und eine große Rauchsäule zeigten am Nachthimmel den Einsatzkräften den Weg. Zwei zusammenhängende Lagerhallen wurden am Sonntagabend komplett bei einem Brand zerstört und eine weitere angrenzende Halle beschädigt. Bis zu 300 Einsatzkräfte waren bis in die Morgenstunden beschäftigt. Aufräumungs- und Nachlöscharbeiten dauern weiter an. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Am Sonntagabend wurde initial um 22:26 Uhr die Bruchsaler Feuerwehr mit dem Alarmstichwort „BMA eingelaufen“ in die Ernst-Blickle Straße gerufen. Aufgrund mehrerer Notrufe wurde das Alarmstichwort erhöht und weitere Kräfte im Erstaufmarsch hinzugezogen. Beim Eintreffen der Ersten Einsatzkräfte stand eine Lagerhalle mit einer Größe von etwa 20 auf 50 Metern im Vollbrand. Der Einsatzleiter ließ daraufhin das Stichwort weiter erhöhen und es wurden alle Bruchsaler Abteilungen, die Führungsgruppe Bruchsal und die Drehleiter aus Bad Schönborn hinzualarmiert.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei entwickelte sich der Brand an einer Verladerampe im Außenbereich und breitete sich rasend schnell auf die Produktionshalle aus. Wie es zu dem Brand kam, ist derzeit noch völlig unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Der Brand breitete sich schnell auf eine weitere Halle aus und die Feuerwehr musste mit zahlreichen Rohren und zwei Wenderohren von den Drehleitern aus, die Flammen aufhalten. Hierfür war ein massiver Wassereinsatz nötig und es musste von außerhalb des Geländes Löschwasser zur Verfügung gestellt werden. Zur Unterstützung wurden daher die Feuerwehren aus Weingarten, Forst, Stutensee und Karlsdorf-Neuthard nachgefordert. Aufgrund der Rauchentwicklung, die auch in Richtung Stadtgebiet zog, wurde der Gefahrgutzug Nord mit einer Messeinheit alarmiert. Hier wurden Luftmessungen an zahlreichen Stellen vorgenommen und über die Informationskanäle wie zum Beispiel die NINA WarnApp eine Information an die Bevölkerung herausgegeben. Eine Gefahr bestand allerdings zu keiner Zeit für die Bevölkerung.

Im hinteren Bereich der Lagerhalle konnte durch eine Riegelstellung ein Sauerstofftank, Dieseltank und zahlreiche Gasflaschen von den Flammen geschützt werden. Teilweise wurden diese mit dem Gabelstapler in Sicherheit gebracht. Mit dem zum Einsatz gekommenen Löschunterstützungsfahrzeug 60 (LUF60) konnte ein Übergriff des Brandes auf eine angrenzende Lackiererei in einer weiteren Halle erfolgreich verhindert werden.

Schon zu Beginn des Einsatzgeschehens machten sich Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick und Bürgermeister Andreas Glaser vor Ort ein Bild über den Einsatz. Kreisbrandmeister Jürgen Bordt verfolgte auch bis in die frühen Morgenstunden das Einsatzgeschehen. Ein Polizeihubschrauber beobachtete die weitläufige Einsatzstelle von oben und konnte so eine Sicht über die Totale an die Einsatzleitung liefern. Für weitere Erkundungen der Einsatzstelle wurde die Drohnengruppe der Feuerwehr Kronau alarmiert. Da alle Abteilungen der Feuerwehr Bruchsal an der Einsatzstelle eingebunden waren wurde die Feuerwehr Bretten alarmiert, um den Grundschutz in Bruchsal sicherzustellen. Diese besetzten mit einer Drehleiter und einem Löschfahrzeug die Wache in Bruchsal.

Die brennenden Lagerhallen konnten von außen zwar weitestgehend gelöscht werden, aber in den Innenbereich kam man aufgrund der Einsturzgefahr nicht. Ein Hallenteil war schon komplett eingestürzt und im Inneren loderte das Feuer für die Drehleitern unerreichbar. Um an den Brandherd in der Halle zu kommen, musste mit einem Teleskopmast mit höherer Reichweite vorgegangen werden. Hierzu wurde die Berufsfeuerwehr Karlsruhe hinzugezogen. Ebenso wurde weitere Kräfte aus Ubstadt-Weiher, Bad Schönborn und Waghäusel alarmiert, um die ersten Einsatzkräfte nach ein paar Stunden abzulösen. Das Technische Hilfswerk wurde hinzugezogen um nachdem der Brand weitestgehend gelöscht war, mit schwerem Gerät die Lagerhalle zu öffnen, um die Nachlöscharbeiten durchzuführen. Diese Arbeiten dauern noch bis in den Montagvormittag an.

Zur Absicherung der Einsatzkräfte war der Rettungsdienst unter dem Organisatorischen Leiter Klaus Müller mit zwei Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug vor Ort. Weiter war die Schnelleinsatzgruppe des Malteser Hilfsdienst und des DRK sowie die DRK Ortgruppe Bruchsal im Einsatz. Die Polizei war mit mehreren Steifen vor Ort und sperrten auch die Zufahrtsstraßen zu der Einsatzstelle für den normalen Verkehr.

Die Feuerwehr Bruchsal war unter der Leitung von Feuerwehrkommandant Bernd Molitor mit etwa 200 Einsatzkräften von Seiten der Feuerwehr im Einsatz. Mit den Kräften von Rettungsdienst, Polizei und THW waren bis zu 300 Einsatzkräfte beschäftigt. Die Nachlöscharbeiten und Bergemaßnahmen dauern noch an.

Bilder und Text: Tibor Czemmel – Feuerwehr Bruchsal