Heidelberg: Gesangswettbewerb „Das Lied“ 2021 in Heidelberg ist abgesagt

Heidelberg – Die sechste Ausgabe des Internationalen Gesangswettbewerbs „Das Lied“ von Thomas Quasthoff, den seit 2017 das Internationale Liedzentrum Heidelberg austrägt, ist pandemiebedingt abgesagt. Der Wettbewerb war zunächst aus dem Februar in den Mai (25. bis 29. Mai 2021) verlegt worden.

Dazu Thorsten Schmidt, Intendant des „Heidelberger Frühling“ und Leiter des Liedzentrums: „Wir hatten gehofft, dass eine positive Entwicklung des Infektionsgeschehen die Durchführung des Wettbewerbs zu einem späteren Zeitpunkt möglich macht. Leider müssen wir momentan das Gegenteil erleben. Und wir können auf dieser Grundlage keine fairen und sicheren Bedingungen für die Teilnehmenden, die aus aller Welt anreisen, garantieren und verantworten.“ Der auf Liedgesang spezialisierte Wettbewerb wird biennal ausgetragen und findet somit zum nächsten Mal 2023 statt, voraussichtlich mit demselben Repertoireprogramm aus Liedern von Franz Schubert, Robert Schumann und Aribert Reimann.

Für „Das Lied“ 2021 waren 39 Sänger aus ganz Europa aber auch aus Brasilien, Australien oder den USA zugelassen worden. Das Internationale Liedzentrum Heidelberg und Thomas Quasthoff haben sich nach der Absage dazu entschieden, dass sich alle diesjährig Zugelassenen beim kommenden Wettbewerb wieder bewerben können, auch wenn sie die Altersgrenze von 32 Jahren überschritten haben. Außerdem erhalten alle BewerberInnen die Anmeldegebühr vollständig zurückerstattet.

„Wir hatten in diesem Jahr trotz der Corona-Pandemie eine fantastische Bewerberlage, qualitativ wie quantitativ. Umso trauriger sind wir, dass wir diesen vielversprechenden jungen NachwuchskünstlerInnen aus aller Welt nicht die Bühne bereiten dürfen, um sich zu präsentieren. Meine MitjurorInnen und ich freuen uns schon jetzt auf einen Wettbewerb unter vertretbaren und normalisierten Bedingungen im übernächsten Jahr – mit hoffentlich vielen bekannten Gesichtern aus dem diesjährigen Bewerberfeld. Bis dahin möchte ich allen jungen SängerInnen aus tiefstem Herzen die Botschaft senden: Bleibt zuversichtlich, arbeitet weiter, Eure Zeit wird kommen!“, so Thomas Quasthoff, Gründer des Wettbewerbs und Vorsitzender der Jury.

Nikola Hillebrand (Sopran) – Gewinnerin 2019 (Foto: Martin Walz)
Nikola Hillebrand (Sopran) – Gewinnerin 2019 (Foto: Martin Walz)

Die hochkarätige Jury hatte sich im Jahr 2021 – neben Thomas Quasthoff (Vorsitz) – aus John Gilhooly (Direktor der Londoner Wigmore Hall), Richard Stokes (Professor für Kunstlied an der Royal Academy of Music in London), dem Tenor John Mark Ainsley, dem Liedpianisten James Baillieu, der Künstleragentin Helga Machreich sowie Thorsten Schmidt zusammengesetzt. Für die GewinnerInnen standen Preisgelder in Höhe von insgesamt 40 000 Euro bereit, außerdem Auftrittsmöglichkeiten bei renommierten Konzertveranstaltern und Musikfestivals. SWR2 hätte dem/der ersten PreisträgerIn eine professionelle Produktion in einem Rundfunkstudio ermöglicht. Außerdem konnte für 2021 erstmals Schott Music als Kooperationspartner gewonnen werden. Der Verlag hätte verschiedene Sachpreise gestiftet.

Der Wettbewerb „Das Lied“ wurde 2009 von Thomas Quasthoff in Berlin gegründet und wird seit 2017 in Heidelberg von dem vom Musikfestival „Heidelberger Frühling“ gegründeten Internationalen Liedzentrum veranstaltet und per Livestream weltweit übertragen.


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