Wie funktionieren Zünd- und Glühkerzen? (Foto: Pixabay)

Zentrale Bestandteile der Benzin- und Dieselmotoren sind die Zünd- und Glühkerzen, ohne die der Motor nicht funktioniert.

Der Vergaser oder die Einspritzanlage bereiten ein Gemisch aus Benzin und Luft im Zylinder, die dann entzündet wird. Nach der Zündung des Benzin-Luft-Gemischs wird ein stetiger Explosionsdruck erzeugt, der für einen reibungslosen Motorbetrieb sorgt. Außerdem sorgt das Benzin-Luft-Gemisch für Leistungsfähigkeit, Schadstoffausstoß, Laufruhe und Effizienz des Motors. Obwohl die Zündkerzen zwischen 500 und 3500 Mal zünden, leistet es auch einen Beitrag zum Umweltschutz, indem die aktuellen Schadstoffnormen eingehalten und der Kraftstoffverbrauch reduziert werden.

Die Glühkerzen werden bei Dieselmotoren installiert, die in den Zylinder hineinragen. Dadurch läuft der Dieselmotor emissions- und geräuscharm und springt auch bei niedrigen Temperaturen sicher an. Bei dem Vorglühen fließt Strom zum Heizwedel über die Regelwendel und Anschlussbolzen. Die Heizzone der Glühkerzen erhitzt sich dadurch schnell auf und es kommt zum Glühen, das sich dann schnell ausbreitet. Dies wiederum erhitzt den Heizstab innerhalb von 2-5 Sekunden auf und die Temperatur wird erhöht, im bereits erhitzten Regelwendel.

Wie erkennt man defekte Zündkerzen bzw. Glühkerzen?

Dass die Zündkerze defekt ist, merkt man daran, dass der Motor nicht mehr optimal läuft. Der Kraftstoffverbrauch erhöht sich, es kommt zu einem Leistungsverlust und zu Fehlzündungen. Während der Fahrt ruckelt der Motor und geht auch manchmal aus. Dass eine Zündkerze defekt ist, kann man auch anhand der Fehlermeldung am Armaturenbrett, wenn die Motorkontrollleuchte aufleuchtet oder bei einer Abgasuntersuchung, wenn die Abgaswerte nicht mehr stimmen, feststellen. Wenn man die Kontrollleuchte ignoriert, riskiert man dadurch einen Motorschaden, der mit höheren Reparaturkosten verbunden ist. Eine defekte Zündkerze ist schnell gewechselt, wenn man Erfahrung darin hat. Es ist ratsam, wenn die Kontrollleuchte leuchtet, eine Werkstatt aufzusuchen, um den Defekt zu ermitteln. Denn die Motorkontrollleuchte kann auch aufleuchten, wenn andere Bauteile defekt sind.

Bei einer defekten Glühkerze kommt es meist zu einem Totalausfall des Systems. Das Fahrzeug lässt sich nicht mehr starten und ein Austausch ist unumgänglich. Es kommt jedoch auch vor, dass einzelne Glühkerzen mit der Zeit einfach ausfallen. Dass die Glühkerzen nicht mehr richtig funktionieren, erkennt man anhand ruckelnder und unruhiger Start des Motors. Die defekte Glühkerze zündet nicht und die anderen benötigen länger, um den Motor zu zünden. Sobald die Zündung erfolgt ist, läuft der Motor. Auch ungewöhnliche Rauchentwicklung können durch defekte Glühkerzen verursacht werden. Das passiert, da der Motor durch die defekte Glühkerze kalt starten muss und länger benötigt, um auf die Betriebstemperatur zu kommen.

Dass eine Glühkerze defekt ist, wird durch eine ausgefallene Vorglühsicherung angekündigt, die man nicht ignorieren sollte. Man sollte überprüfen, ob die Glühkerzen gewechselt werden müssen. Durch den Wechsel der Glühkerzen erhöht man die Lebensdauer der gesamten Abgasanlage und verhindert Ablagerungen von Ruß und anderen Schadstoffen.

Wie tauscht man Zündkerzen oder Glühkerzen aus?

Beim Wechseln der Zündkerzen sollte man darauf achten, dass die Zündung ausgestellt und der Motor abgekühlt ist. Von der Batterie sollte der Massepol abgeklemmt sein.

Werkzeuge, die zum Wechseln der Zündkerzen benötigt werden:

• Speziellen Zündkerzenschlüssel oder Zündkerzen-Nüsse,
• Eine Ratschen Verlängerung zum Erreichen der Zündkerzen,
• Drehmomentschlüssel,
• Einen Pinsel und sauberes Tuch. Arbeitsschritte zum Austauschen der Zündkerzen:

1. Motorhaube öffnen und Zugang zu den Zündkerzen schaffen. Bei modernen Fahrzeugen muss eventuell die Verkleidung entfernt werden.
2. Die Zündkerzenstecker abziehen.
3. Den Zündkerzenschacht mit einem Pinsel säubern, damit kein Schmutz in den Zylinder gelangt. Danach die Zündkerzen mithilfe von
Zündkerzenschlüssel abschrauben.
4. Die neue Zündkerze, um festzustellen, ob das Gewinde der Zündkerze zum Zylinderkopf passt, manuell einschrauben.
5. Wenn die Zündkerze passt, mit dem Drehmomentschlüssel bis zu dem entsprechenden Anzugsmoment festziehen.
6. Auf die oberen Hälften der Zündkerzen die Kerzenstecker stecken.

Werkzeuge, die zum Austauschen der Glühkerzen benötigt werden:

• Drehmomentschlüssel mit Aufsätzen,
• Silikonfreies Fett, Kriechöl,
• Glühkerzensatz,
• Spezielle Reibahle,
• Weiche Bürste oder Pinsel.

Arbeitsschritte zum Austauschen der Glühkerzen:

1. Motor abkühlen lassen und den Minuspol der Batterie abklemmen,
2. Die Glühkerzen lösen mit dem kriechenden Öl, der die Eigenschaften zum Rost lösen haben,
3. Die Glühkerzen ausbauen und den Schaft reinigen
4. Die Glühkerzen austauschen und ordnungsgemäß einbauen.

Nach dem Austauschen der Glühkerzen werden diese entsprechend dem Anzugsmoment festgeschraubt. Die elektrischen Verbindungen werden wieder angeschlossen. Danach wird das Fahrzeug gestartet, um zu sehen, ob alles einwandfrei funktioniert. Wer sich die Arbeit mit dem Wechseln der Glühkerzen nicht selbst zutraut, kann den Austausch dieser Elemente einer Werkstatt überlassen.

Informationen über den Austausch der Zünd- und Glühkerzen: https://www.autodoc.de/autoteile/zundkerze-10251
https://www.mein-autolexikon.de/zuendung/gluehkerzen.html