Völkermordgedenktag für Armenier jährt sich zum 100. Mal

Kreis Bergstraße ordnet Sonderbeflaggung an

Kreis Bergstraße (kb.) Der 24. April ist ein denkwürdiger und trauriger Tag für das Land Armenien und die Republik Bergkarabach. Er erinnert an die Verschleppung und Auslieferung armenischer Intellektueller vom 24. April 1915 aus der osmanischen Hauptstadt Istanbul, der den Auftakt des Völkermordes an den christlichen Armeniern bildete. Zum 100. Mal jährt sich 2015 der Tag an dem Tausende von Armenien den Tod durch Folter und Hinrichtung fanden.

„Der 100. Jahrestag des Genozid ist eine wichtige politische Weichenstellung. Man muss sich so intensiv und objektiv wie möglich, der Vergangenheit stellen und Dinge gemeinsam aufarbeiten, um daraus den besten Weg für die Zukunft zu finden. Dabei muss die schmerzhafte Vergangenheit immer das Ziel haben, in der Gegenwart aufeinander zuzugehen und eine Aussöhnung ernsthaft zu versuchen. Gerade auch vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte und der grausamen Ermordung hunderttausender jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger während der Nazi-Zeit, zeigt sich, dass Schuldanerkennung und Verantwortungsübernahme eines Volkes von ungeheuer großer Bedeutung ist. Nur so kann der Frieden auf Erden gewahrt und angestrebt werden“,

hofft Landrat Matthias Wilkes auf eine gute Entwicklung der Beziehung zwischen Armenien und der Türkei. 

Zum Anlass des 100. Jahrestages und als ein Zeichen der Anteilnahme und des Gedenkens wird der Kreis Bergstraße eine Sonderbeflaggung am 24. April anordnen.