Optimale Versorgung von Epilepsie-Patienten(Foto: Westpfalz-Klinikum)

Kaiserslautern – Die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie e.V. (DGfE) hat der Epilepsie-Ambulanz der Klinik für Neurologie (Chefarzt Prof. Dr. med. Johannes Treib) am Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern jetzt ihr Zertifikat überreicht.

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“,

sagt Prof. Dr. med. Thilo Hammen, der in der Klinik den Schwerpunkt Epileptologie etabliert hat.

„Das Zertifikat bestätigt uns eine optimale fachliche Versorgung von Epilepsie-Patienten und Patienten mit anderen komplexen Anfallserkrankungen im ambulanten Bereich.“

Prof. Hammen ist Epileptologe und arbeitet als Oberarzt in der Klinik für Neurologie.

In enger Kooperation mit niedergelassenen Ärzten können in der Epilepsie-Ambulanz Patienten untersucht und hinsichtlich weiterer diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen beraten werden. Bei Bedarf kann im nächsten Schritt eine stationäre Behandlung, z. B. zum Video-EEG-Monitoring oder zur medikamentösen Neueinstellung, erfolgen. Auch eine Nachbetreuung nach einem stationären Aufenthalt ist möglich.

„Dies verbessert sowohl die langfristige Versorgung der Patienten als auch die Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten und externen Einrichtungen“,

sagt Prof. Hammen.

„Hier am Klinikum bestehen optimale Voraussetzungen für eine Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung. Denn wir führen sämtliche Untersuchungen wie EEG-Ableitungen und Bildgebung des Gehirns auf höchstem fachlichem und apparativem Niveau durch“,

erläutert Dr. med. Ralf Landwehr, der über langjährige Erfahrung in der Betreuung von Epilepsie-Patienten verfügt. Dr. Landwehr ist ebenfalls Epileptologe und arbeitet auch als Oberarzt in der Klinik für Neurologie. Zwischenzeitlich wurden in der Klinik zwei Video-EEG-Ableitplätze etabliert. Die moderne Gerätetechnik erlaubt neben einer computergestützten Auswertung auch eine moderne drahtlose Datenübertragung, sodass sich die Patienten frei auf Station bewegen können.

Da es häufig nicht gelingt, spontane Anfälle zu beobachten, nehmen die Neurologen im Video-EEG-Monitoring über mindestens 72 Stunden eine synchrone Aufzeichnung des EEGs und eine Video-Aufzeichnung des Patienten vor. Wenn während der Aufzeichnung Anfälle auftreten, können sie diese direkt in Beziehung zu möglichen Veränderungen im EEG setzen.

„Unser Ziel ist es, die Kapazitäten für das Video-EEG-Monitoring und die Komplexbehandlung Epilepsie weiter auszubauen, um die Wartezeiten möglichst kurz zu halten“,

sagt Dr. Landwehr. Denn in Rheinland-Pfalz ist zurzeit nur in Kaiserslautern und in Mainz eine durch die DGfE zertifizierte Epilepsie-Ambulanz vorhanden.

„Darüber hinaus streben wir den weiteren Ausbau des stationären Epilepsie-Schwerpunktes in unserer Klinik für Neurologie an“,

so Prof. Hammen. Außerdem stehe eine engmaschige Zusammenarbeit mit den anderen Kliniken des Neurozentrums im Fokus.