Heidelberg: Stadtnotizen 03.02.2021

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Die Stadt Heidelberg unterstützt Bürgerinnen und Bürger bei Schnelltests durch private Anbieter – Interessierte Firmen können sich beim Bürger- und Ordnungsamt melden

Viele symptomfreie Heidelberger Einwohnerinnen und Einwohner haben den Wunsch einen Schnelltest durchführen zu lassen, ohne dass sie zu dem Personenkreis gehören, die einen Test durch die Krankenversicherung bezahlt bekommen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn Reiserückkehrer fünf Tage nach Einreise aus einem Risikogebiet die Absonderung frühzeitig beenden wollen oder Personen, die nicht zur den Kontaktpersonen 1. Grades gehören, aber trotzdem sicher sein wollen, dass sie nicht infiziert sind.

Da die Aufdeckung von bisher nicht festgestellten Infektionen ein wirksames Mittel zur Unterbrechung von Infektionsketten ist, hat sich die Stadt Heidelberg entschlossen, private Schnelltests für Heidelberger Einwohnerinnen und Einwohner anteilig zu unterstützen. Hierfür wird eine einmalige Erstattung der hälftigen Kosten für einen Antigen-Schnelltest bis zu einem Höchstbetrag von 14,50 Euro übernommen. Die getestete Person bezahlt also bei einem Testpreis bis zu 29 Euro immer lediglich die Hälfte der Testkosten und die Stadt erstattet dem Anbieter den Differenzbetrag zu den regulären Testgebühren. Sollte der Test mehr kosten als 29 Euro, ist der Höchstbetrag, den die Stadt erstattet, 14,50 Euro. Eine Übersicht, wo ein Schnelltest in Heidelberg gemacht werden kann, findet sich hier.

Firmen, die Antigen-Schnelltests anbieten oder anbieten wollen und die Erstattung von Teilkosten für Heidelberger Bürgerinnen und Bürger geltend machen möchten, wenden sich bitte an das Bürger- und Ordnungsamt (buergeramt@heidelberg.de), um ihr Hygienekonzept vorzulegen und die Abrechnungsmodalitäten zu besprechen.


Patrick-Henry-Village erhält höchste Fördersumme im Städtebau-Programm –


Land und Bund geben 3,9 Millionen Euro nach Heidelberg / Auch Geld für Sporthalle auf Hospital

Heidelberg erhält für zwei Bauprojekte auf den Konversionsflächen eine massive Förderung aus der Städtebauförderung 2021. Die Entwicklung von Patrick-Henry-Village (PHV) zu einem neuen Stadtteil hat sogar die höchste Fördersumme im kompletten Programm erhalten. 3,5 Millionen Euro fließen hierfür nach Heidelberg. Zudem wird der Umbau der Sporthalle auf dem ehemaligen US-Hospital in Rohrbach mit 400.000 Euro gefördert. Das hat das baden-württembergische Wirtschaftsministerium am Mittwoch, 3. Februar, bekanntgegeben.

„Wir freuen uns sehr über diese Förderung und bedanken uns bei Land und Bund für den großen Rückhalt. Wir sind überzeugt, dass Heidelberg mit der Entwicklung von Patrick-Henry-Village ein Modellprojekt für die klimafreundliche und lebenswerte Stadt der Zukunft abliefern wird – genau dafür steht der dynamische Masterplan von Stadt und Internationaler Bauausstellung, den wir in den kommenden Jahren umsetzen. Es ist ein wichtiges Signal, dass Land und Bund uns hier unterstützen“, erklärt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium lobte in einer Pressemitteilung insbesondere die Pläne zur Wohnbebauung auf PHV: „Allein auf der Konversionsfläche Patrick-Henry-Village in Heidelberg sollen Wohnungen für rund 9.000 bis 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner entstehen. Dabei wird auf ein vielfältiges Angebot für alle Bevölkerungsgruppen Wert gelegt.“ Heidelberg erfüllt damit einen Wesenskern der Städtebauförderung, den Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut so beschreibt: „Ziel ist es, bezahlbare Wohnungen für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen zu schaffen, die barrierefrei und energetisch auf dem aktuellen Stand sind. Nach dem Grundsatz Innenentwicklung vor Außenentwicklung liegt der Fokus darauf, innerörtlich nachzuverdichten und dabei historisch wertvolle Bausubstanz zu erhalten.“

Geschäftsführender IBA-Direktor Prof. Michael Braum macht es konkret: „Dass Bund und Land die PHVision so großzügig fördern zeigt, dass auch außenstehende Expertise an unseren ambitionierten Ansatz glaubt: die Integration von Themen wie Nachnutzung des Bestandes, zukunftsfähige Mobilitätsangebote und multitalentierte Freiräume machen den Städtebau von morgen innovativ, nachhaltig und attraktiv zugleich. Diese Pionierförderung für den Süden des PHV ergänzt die angelaufenen Aktivitäten der Stadt und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben kongenial.“

„Diese Förderzusage dürfen wir als Signal verstehen, dass wir mit dem Konzept des Dynamischen Masterplans genau die richtigen Antworten auf die aktuellen und drängenden Fragen des Städtebaus geben – insbesondere was das Zusammenwirken von Wohnen, Arbeiten, Bildung, Freizeit, Sport und Kultur angeht. Das Projekt genießt bei uns absolute Priorität und wird auch international bereits wahrgenommen“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck. Für Hans-Jürgen Heiß, Bürgermeister für Konversion und Finanzen, sind die Summen aus der Städtebauförderung ebenfalls eine Bestätigung: „Wir haben seit Jahren mehrere Konversionsflächen parallel in der Entwicklung und haben dabei bewiesen, dass wir verlässliche Partner sind. Die Summen aus der Städtebauförderung entlasten den städtischen Haushalt und ermöglichen in der Entwicklung hervorragende Qualitäten“, erklärt Heiß.

Patrick-Henry-Village – Heidelbergs 16. Stadtteil

Das über 100 Hektar große Entwicklungsareal westlich der Autobahn 5 war bis zum Abzug der US-Armee im Jahr 2014 eine Wohnsiedlung für militärisches und ziviles Personal. Die Stadt Heidelberg möchte PHV in den kommenden Jahren zu ihrem 16. Stadtteil entwickeln. Rund 10.000 Menschen sollen hier wohnen und rund 5.000 ihren Arbeitsplatz haben. Grundlage der Entwicklung ist der dynamische Masterplan. Er wurde gemeinsam durch die Stadt Heidelberg und die Internationale Bauausstellung (IBA) Heidelberg unter Einbeziehung international renommierter Städtebauer und verschiedener Fachplaner, verbunden mit einer Beteiligung der Bürgerschaft, erarbeitet und anschließend vom Heidelberger Gemeinderat beschlossen.

„Vitaler, heterogener, grüner“ ist der Leitgedanke des neuen Stadtteils. Er wird mit zukunftsfähigen Wohn- und Arbeitstypologien, innovativen Freiraum- und Mobilitätskonzepten, einer klimaneutralen Energieversorgung sowie dem intelligenten und gesellschaftlich verantwortlichen Einsatz digitaler Technologien Antworten auf drängende Zukunftsfragen geben. Hierfür wurden fünf Quartierstypen mit unterschiedlichen Identitäten entwickelt, die oftmals Neu- und Bestandsbauten der US-amerikanischen Wohnsiedlung mischen. Ein zentraler Park mit einem See zum Wassermanagement im Zentrum, Vielfalt in der Architektur und bei der Nutzung von Gebäuden, die Produktion von Nahrungsmitteln und Energie direkt im Quartier – das sind nur einige Aspekte des ganzheitlichen Ansatzes. Dank Quartiersgaragen in Randlage sind der öffentliche Raum und die Quartiere fußgängerfreundlich und stellplatzfrei geplant.

US-Hospital – Quartier für die Mitte der Gesellschaft

Auf dem Gelände des ehemaligen Hospitals der US-Armee in Rohrbach entsteht in den kommenden Jahren ein zukunftsweisendes emissionsarmes Quartier für die Mitte der Gesellschaft. Die ehemalige Sporthalle – für die nun im Rahmen der Städtebauförderung 400.000 Euro fließen – könnte in eine attraktive Beachhalle umgebaut werden. Ein entsprechendes Konzept für eine energieneutrale Freilufthalle wurde bereits erstellt. Im nächsten Schritt werden die voraussichtlichen Kosten für einen Umbau ermittelt, ehe der Gemeinderat über die künftige Nutzung der Halle entscheiden wird. Das 1903 als Exerzierhalle errichtete Gebäude war später durch die US-Amerikaner zu einer Sporthalle umgebaut worden. Es steht unter Denkmalschutz.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GGH entwickelt auf dem Gesamtareal bis 2025 ein Wohngebiet mit rund 600 Wohnungen, das sowohl dem demografischen und gesellschaftlichen Wandel Rechnung trägt, den sozialen Zusammenhalt fördert als auch eine funktionale Durchmischung von Wohn- und Arbeitsstätten bietet. Das Quartier setzt in den Bereichen Wohnen, Energie, Verkehr und Städtebau auf zukunftsweisende Bausteine, die teilweise deutschlandweit einmalig sind. Das Wohnzielgruppenkonzept sieht für 40 Prozent der Wohnungen im Quartier vor, dass die Bewohner nur 30 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Warmmiete bezahlen müssen.


Sicherheit im öffentlichen Raum: Videoüberwachung am Hauptbahnhof gestartet – Das Ziel: Straftaten schnell erkennen, Beweise sichern

Die Videoüberwachung am Heidelberger Hauptbahnhof ist heute, 3. Februar 2021, gestartet: Insgesamt 21 Kameras zeichnen nun an sieben Standorten am Bahnhofsvorplatz, dem Willy-Brandt-Platz, das Geschehen auf. 15 Hinweisschilder und -tafeln informieren Reisende, Bürgerinnen und Bürger über den Einsatz der Videoüberwachung. Die Auswertung der Aufnahmen erfolgt zunächst konventionell: Eine Beamtin oder ein Beamter werten die Kamerabilder im Polizeipräsidium in Mannheim aus und alarmieren im Notfall die Einsatzteams vor Ort. Dadurch soll die Sicherheit am Hauptbahnhof erhöht werden.

Auswertung erst herkömmlich, dann „intelligent“

In einer späteren Phase soll eine Bildauswertung möglich werden, die auf Algorithmen basiert – nach entsprechenden Fortschritten beziehungsweise Abschluss eines Pilotprojekts in Mannheim: Dann könnte die Software Bilderströme der Videokameras auch in Heidelberg elektronisch auswerten und bei polizeilich relevanten Situationen einen Hinweis an das Führungs- und Lagezentrum der Polizei geben. Relevante Situationen sind beispielsweise mit Schlagen, Treten, Fallen oder Liegen zu umschreiben. Künftig soll damit der Einsatz von Videobeobachtern der Polizei vor den Monitoren deutlich reduziert, am Ende der Entwicklung sogar ganz entbehrlich werden. Softwarelösungen, die auf Gesichtserkennung basieren, kommen aus rechtlichen Gründen nicht zum Einsatz. Die aufgezeichneten Daten werden nach 72 Stunden automatisch gelöscht, sofern sie im Einzelfall nicht für die Ermittlung einer angezeigten Straftat benötigt werden.

„Videoüberwachung ist ein erfolgreicher Baustein unserer passgenauen Sicherheitsstrategie für einen sicheren und lebenswerten öffentlichen Raum. Die Kameras – ob konventionell oder intelligent – beugen Straftaten vor und leisten in Verbindung mit einer schnellen und unmittelbaren Intervention durch die Polizei einen wichtigen Beitrag zur Kriminalitätsbekämpfung und zur Stärkung der subjektiven Sicherheit unserer Bevölkerung. Mit der künftigen intelligenten Technik kann die Polizei noch schneller und zielgerichtet zum Einsatzort gelangen“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner sagte: „Der Heidelberger Hauptbahnhof ist wie in vielen anderen Städten ein Kriminalitätsschwerpunkt. Ich bin zuversichtlich, dass die Videokameras ihre Wirkung entfalten und die Polizei bei Straftaten schnell eingreifen kann. Somit wird sich auch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger verbessern. Mit der ‚intelligenten Videoüberwachung‘ können wir Gewalt und Diskriminierung künftig dann noch effektiver vorbeugen.“

Auch Polizeipräsident Andreas Stenger betonte: „Mit der Videoüberwachung am Heidelberger Hauptbahnhof verfügen wir jetzt über ein zusätzliches Instrument für die effektive Gefahrenabwehr sowie zur gezielten Vorbeugung und Aufklärung von Straftaten. Unser polizeiliches Gesamtkonzept für diesen öffentlichen Raum wird deutlich optimiert. Mit Hilfe des ,technischen Auges‘ der Polizei sind die Streifen in der Lage, zielgerichtet und vor allem sehr reaktionsschnell zu agieren. Ich bin mir sicher, dass es gelingt, Tatgelegenheitsstrukturen zu reduzieren und das Entdeckungsrisiko weiter zu erhöhen. Damit machen wir den Bahnhofsbereich in Heidelberg noch sicherer.“

Videoüberwachung im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft

Um die Sicherheit im öffentlichen Raum zu verbessern, hatte der Gemeinderat für die Anschaffung und Installation von Kameras bereits im Mai 2017 überplanmäßige Mittel in Höhe von 122.100 Euro bewilligt. Im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft mit dem Innenministerium des Landes Baden-Württemberg hat sich Heidelberg im März 2018 entschieden, sich zusätzlich dem Projekt Videoüberwachung beim Polizeipräsidium Mannheim anzuschließen. Nach Ende der dortigen Pilotphase soll in Heidelberg die bis dahin herkömmliche Videoüberwachung um die Komponente der Bildauswertung erweitert werden, die auf Algorithmen basiert – also die sogenannte intelligente Variante.


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