Ab Freitag unbefristeter Streik im Erziehungsdienst

Einige Notfallplätze ab Montag

Karlsruhe – Ab Freitag, 8. Mai 2015, werden auch in Karlsruhe Kinderbetreuungseinrichtungen bestreikt. In Karlsruhe sind Schülerhorte, Kitas sowie ergänzende Halbtagesbetreuung und Ganztagsschulen betroffen.

Da die Streikbereitschaft groß ist, muss davon ausgegangen werden, dass ab Freitag rund 160 Gruppen in diesen Einrichtungen mit mehr als 2.800 Kindern betroffen sind. Den unbefristeten Streik im Erziehungsdienst hatten die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb nach Urabstimmungen beschlossen.

Für Härtefälle richtet die Stadt von Montag, 11. Mai, bis Mittwoch, 13. Mai, zwei Notfallgruppen mit arbeitswilligen Erzieherinnen für Drei- bis Sechsjährige ein. Solche Härtefälle werden gesehen, wenn alleinerziehende Väter oder Mütter keinen Urlaub bekommen können und eine andere Betreuung des Kindes nicht möglich ist. Das gilt auch für Fälle, bei denen eine plötzliche persönliche Notsituation eine anderweitige bereits geplante Betreuung des Kindes unmöglich macht.
Es handelt sich um rund 100 Plätze in Einrichtungen der Oststadt und Weststadt. Insgesamt sind rund 1.200 in Kitas betreute Mädchen und Jungen von der Arbeitsniederlegung betroffen. Die Notfallplätze werden durch die Sozial- und Jugendbehörde (SJB) vermittelt.

Wer auf einen dieser Notfallplätze angewiesen ist, wendet sich am Donnerstag, 7. Mai, von 9 bis 12 Uhr und 14.30 bis 16 Uhr sowie am Freitag, 8. Mai, von 9 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 0721/133-5566 an Claudia Schäfer. Die Eltern erhalten bereits am Telefon eine Entscheidung.

„Ich kann nur an alle Arbeitgeber appellieren, den Beschäftigten in der Flexibilität bei der Arbeitszeit entgegen zu kommen“,

meint Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. Die Stadt Karlsruhe werde ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Urlaubswünschen oder Gleitzeit großzügig entgegenkommen, sofern keine dienstlichen Belange entgegenstehen. In Ausnahmefällen werde man sich der Bitte, das Kind mit zur Arbeitet zu nehmen, nicht versperren, so Mentrup.