Bürgermeister und ökumenische Flüchtlingshilfe bitten um weitere beispielgebende Menschen

Erste Erfolge bei der Wohnraumsuche

Lorsch – „In einigen Fällen ist es uns schon gelungen, Vermieter für unsere Asylbewerber zu finden.“ Bürgermeister Schönung und die ökumenische Flüchtlingshilfe zeigen sich sehr erfreut über diese ersten Erfolge. „Wir sind diesen beispielgebenden Mitbürgerinnen und Mitbürgern sehr dankbar dafür!“ Trotzdem wirbt man noch einmal und mit vereinten Kräften um weitere Vermieter für die in Lorsch angelandeten Asylbewerberinnen und Asylbewerber. Denn: „Die Wohnungsnot ist unser vordringliches Problem“, so Katie Hauptmann von dem engagierten Bürgernetzwerk.

Verschiedene Modelle

Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, Wohnraum zu vermieten: Zum einen gibt es die sogenannten Belegungsvereinbarungen mit dem Kreis Bergstraße. Hier richten Vermieter die Räume mit einer Grundausstattung pro Person ein (Gemeinschaftsküche, Bett, Schrank, Tisch, Stuhl, Kühlschrank im Zimmer) und bekommen pro Bewohner und Tag dafür vom Kreis Geld erstattet. Diese Belegungsvereinbarungen gelten aber nur für größere Objekte (für mind. 10 Personen). Das zweite Modell ist die Vermietung von Wohnraum an den Kreis Bergstraße oder an die Familien selbst. Diese Wohnungen müssen nicht möbliert sein.

Unterstützung durch deutsche Paten

Schließlich sucht die Stadt Lorsch, Wohnraum von Privat anzumieten und ist in diesem Falle bei Problemen die Ansprechpartnerin.

“Dafür sind wir sehr dankbar. Wir wissen um die Unsicherheit der Leute“,

so auch Rainer Dluzak vom Lorscher Sozialamt.

“Man fürchtet beispielsweise, dass die Fremden nicht wirklich mit den technischen Ausstattungen der Wohnungen umgehen können“.

Doch es stehen Paten und Personen bereit, die sich um die Neumieter kümmern und quasi mit diesen die Wohnungen kennen- und bedienen lernen.

„Sollte es jedoch nicht gelingen, mehr privaten Wohnraum zu akquirieren“,

lässt Bürgermeister Schönung keinen Zweifel an den Konsequenzen,

„müssen auch wir über Containerlösungen, Umnutzungen von Sporthallen etc. nachdenken.“

Aktion “Gebt den Fremden ein Zuhause!“

Die ökumenische Flüchtlingshilfe sucht weitere solcher Integrationspartner, die regelmäßig Zeit mit einem Flüchtling verbringen, um ihn auf seinem Weg in unsere Gesellschaft zu begleiten.

„Sie können in Absprache gemeinsame Aktivitäten planen, wie z.B. spazieren gehen, Rad fahren, Filme anschauen, gemeinsam kochen und zur Seite stehen, wenn Hilfe gebraucht wird. Ziel dabei ist es, gemeinsam Deutsch zu sprechen und voneinander zu lernen“,

erklärt Katie Hauptmann von der ökumenischen Flüchtlingshilfe Lorsch.

Die Stadtverwaltung versucht derweil mit der Anzeigen- und Facebook-Kampagne „Gebt den Fremden ein Zuhause!“ noch mehr Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen, die mithelfen, die Riesen-Aufgabe der Flüchtlingsaufnahme zu bewältigen.

„Wir müssen lernen zu teilen was wir haben“,

so Bürgermeister Schönung.

„Das wird eine der größten gemeinschaftlichen Aufgaben der nächsten Jahrzehnte sein, wenn wir weiterhin in einem friedlichen und menschlichen Europa leben wollen. Diese Aufgabe bewältigen wir nur, wenn wir alle zusammen helfen. Wir bitten Sie: Machen Sie mit!“

Info Kasten

Wer sich über die Konditionen einer Vermietung oder Belegungsvereinbarung informieren möchte, eine Wohnung zu vermieten hat oder ein Haus, der wende sich bitte an: Sylvia Weber, 06251.5967-143, s.weber@lorsch.de
Wer die ökumenische Flüchtlingshilfe unterstützen möchte, melde sich bitte bei: Katie Hauptmann, 06251.53380, Eberhard Kabisch 06251.55425, Margot Müller 06251.588710.