Transfair Deutschland erneuert Titel für Landeshauptstadt Mainz

Fairtrade-Stadt Titel

Mainz – Mainz darf den Titel Fairtrade-Stadt für weitere vier Jahre tragen. TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland) teilte Oberbürgermeister Michael Ebling mit, dass nach eingehender Prüfung die Titelerneuerung der Landeshauptstadt Mainz bestätigt wurde.

Transfair Deutschland gratuliert  und dankt allen „Fairtradern“ in Mainz für ihr Engagement. OB Michael Ebling freut sich über die neuerliche Auszeichnung:

„Mit Sicherheit hat die Fairtrade-Kampagne in Mainz das Ziel erreicht, dass deutlich mehr Menschen als zuvor etwas mit dem Begriff fairer Handel anfangen können und auch verstärkt faire Produkte nachfragen.“

Die Kampagne Fairtrade Towns gibt es mittlerweile in 24 Ländern weltweit, darunter in London, Rom, Brüssel und San Francisco. In Deutschland dürfen sich rund 300 Kommunen mit dem Titel schmücken, in Rheinland-Pfalz sind derzeit 17 Kommunen Fairtrade-Städte, sieben weitere befinden sich im Bewerbungsprozess.

Ein kurzer Rückblick: Der Mainzer Stadtrat hatte im April 2011 beschlossen, dass sich die Stadt Mainz an der weltweiten Kampagne beteiligt. Spricht man von Fairtrade-Produkten so ist nicht nur Kaffee oder Tee gemeint. Die Produktpalette reicht von Blumen, Fußbällen, Bekleidung, Natursteinen über Teppiche bis hin zu Süßwaren, Säften und Zucker. Ziel der Kampagne ist es, den Fairen Handel alltagstauglich zu machen, d.h. das Angebot an fair gehandelten Produkten in der Stadt auszuweiten, die Bürgerinnen und Bürger zu informieren und zu motivieren, vermehrt fair gehandelte Produkte zu kaufen. Dazu hat sich in Mainz der Lenkungskreis zur Mainzer Kampagne Fairtrade-Stadt gegründet.

Die weltweite Kampagne von Transfair e.V. wird von Köln aus koordiniert. Der gemeinnützige Verein vergibt das Fairtrade-Siegel und vermittelt Marktzugänge zu fairen Bedingungen für Produzentengruppen und Arbeiter aus benachteiligten Regionen des Südens. Insgesamt 35 Institutionen aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Kirchen und Verbraucherschutz tragen Transfair e.V.

Darüber hinaus unterstützen die EU, die Bundesregierung, Parteien und viele engagierte Einzelpersonen die Arbeit von Transfair e.V. Der Faire Handel unterstützt Produzenten in den Entwicklungsländern, um ihnen eine menschenwürdige Existenz zu ermöglichen. Die wichtigsten Kriterien des Fairen Handels sind unter anderem das Verbot von illegaler Kinderarbeit und Zwangsarbeit, die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen und garantierte Mindestpreise.

„Es gibt durchaus ein breites öffentliches Interesse an fair gehandelten Produkten. Wir wollen dem wachsenden Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger gern weiterhin nachkommen“,

stellt Dr. Sabine Gresch, Koordinatorin der Fairtrade Kampagne in Mainz fest.

Der Mainzer Lenkungskreis ist eine Runde kompetenter und engagierter Menschen. So sind Schulen, die Kirchen, das Land, der Weltladen, die Werbegemeinschaft des Mainzer Einzelhandels, die Verbraucherzentrale, die Stadtverwaltung, die Volkshochschule, das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz und viele weitere Akteure vertreten.

Der Lenkungskreis blickt dabei auf Erfolge zurück: das „Open-Ohr-Festival“ trinkt nur noch fair, viele weitere Veranstaltungen – vom Fußballturnier bis zu Informations- und Bildungsveranstaltungen – finden ebenso nur noch mit fairen Produkten statt. Zudem wurde  die Mainzer Stadtschokolade eingeführt, es gibt faire Rosen zum Weltfrauentag. Es gibt Auszeichnungen von Mainzer Geschäften und Gastronomiebetrieben (Wettbewerb „Faire Welten“) sowie die Gründung eines Fairtrade-Netzwerkes Rheinland-Pfalz.

Der Lenkungskreis ist offen für alle, die Interesse haben mitzuarbeiten.