Kreisausschussmitglieder auf Infofahrt in Bad Ems

"DSL als Kreisaufgabe verstehen"

Kirchheimbolanden – Um Privat- und Geschäftsleuten flächendeckend ein leistungsfähiges Internet zu bieten, sollten Kommunen in größeren Einheiten – etwa im Kreismaßstab – denken und handeln. So sieht es auch das Land Rheinland-Pfalz, das derzeit für den Donnersbergkreis eine entsprechende Machbarkeitsstudie erstellen lässt. Das Vorhaben fand kürzlich Zustimmung im Kreisausschuss. Weil der Rhein-Lahn-Kreis in Sachen Breitband schon einige Schritte weiter ist, gab es kürzlich eine Infofahrt nach Bad Ems, die manch wichtige Erkenntnis brachte.

Im Donnersbergkreis habe man Nachholbedarf, da längst nicht alle Gemeinden in Sachen DSL gut versorgt sind, sagte Landrat Werner bei der Begrüßung.  Den Gedanken des Clusters auf Kreisebene habe man erst kürzlich aufgegriffen und wolle ihn nun vorantreiben. Zunächst gelte es, die für Juni/Juli erwartete Studie auszuwerten. Um zügig weiter zu kommen, wolle man gern von anderen lernen. 

Wie Landrat Frank Puchtler erklärte, hat der Rhein-Lahn-Kreis vor ca. zwei Jahren ein Breitband-Pilotprojekt gestartet und alle 137 Gemeinden sind dabei mit im Boot. Es sei eine „Herkulesarbeit“ gewesen, die Vorarbeiten soweit voranzubringen, dass nun im kommenden Juli der Auftrag zum Komplettnetzausbau erfolgen kann. 24 Monate werde die beauftragte Firma dafür benötigen, der dann 95 % der Haushalte eine Bandbreite von mindestens 30 Mbit/s im Download gewährleiste. 

Der sachkundige Projektbeauftragte Wilhelm Herm berichtete detailliert von Erfahrungen und Lehren aus dem bisherigen Prozess. So konnte im Rhein-Lahn-Kreis erreicht werden, dass alle Gemeinden die Aufgabe DSL auf ihre Verbandsgemeinden übertragen und diese wiederum einen Zusammenschluss mit dem Landkreis gebildet haben. Als große Einheit und bei einem Kostenvolumen von über 10 Mio. € könne man bei Ausbau-Unternehmen günstige Konditionen erzielen. Finanziell werde das Vorhaben so gestemmt, dass die nicht durch Zuschüsse und Kostenbeteiligung des Kreises gedeckten Ausgaben von den sieben Verbandsgemeinden und der Stadt Lahnstein getragen werden. Bereits im langwierigen Ausschreibungsverfahren habe sich der Mitarbeiterstab der Verwaltung technische Hilfe eines Ingenieurbüros und rechtliche Beratung durch versierte Fachanwälte eingekauft. Entsprechende Unterstützung empfahl man auch den Gästen aus der Pfalz.