Erneut Alkoholtestkäufe durchgeführt – Trotz Alterskontrollscheiben immer noch viele Beanstandungen

Alarmierend

Noch immer wird Alkohl an Kinder verkauft, obwohl dies verboten ist (Symbolbild)

Heilbronn / Kreis Heilbronn – In den vergangenen Tagen hat das Präventionsreferat des Polizeipräsidiums Heilbronn in enger Kooperation mit den Gemeinden und dem Landratsamt Alkoholtestkäufe im Landkreis Heilbronn durchgeführt. Unterstützt wurde die Jugendschutzaktion von Auszubildenden der Behörden und von Beamten der Polizeireviere Neckarsulm, Lauffen, Eppingen und Weinsberg.

Im Vorfeld der aktuellen Testkäufe hatten Jugendschützer aller Polizeireviere im Stadt- und Landkreis Heilbronn sogenannte Alterskontrollscheiben an Verkaufsstellen von Spirituosen verteilt. Damit kann das Verkaufspersonal einfach, schnell und sicher feststellen, ob der Kunde das erforderliche Alter für den beabsichtigten Alkoholkauf hat.

Insgesamt 39 Mal versuchten die jugendlichen Testkäufer aktuell in verschiedenen Geschäften, Tankstellen und Gaststätten hochprozentigen Alkohol zu erwerben. In 13 Fällen gelang ihnen das, obwohl das Jugendschutzgesetz dies eindeutig verbietet und Verstöße mit empfindlichen Geldbußen zwischen 200 Euro bis über 1.000 Euro geahndet werden.

Eine schriftliche Anerkennung und den ausdrücklichen Dank der Jugendschützer gab es hingegen für die Verkäuferinnen und Verkäufer, die es mit dem Jugendschutz ernst genommen hatten und einen Verkauf verweigerten.

"Aufgrund der Verteilung der Alterskontrollschreiben und der damit verbundenen Information und Sensibilisierung des Verkaufspersonals hatten wir uns ehrlich gesagt ein besseres Ergebnis erwartet. Dass immer noch in jedem dritten Fall Hochprozentiges an Jugendliche verkauft wird, lässt uns erkennen, dass hier weiterhin dringender Handlungsbedarf besteht",

macht Joachim Schneider, Leiter des Referats Prävention, deutlich.

"Die Testkäufe sind ja nur ein Baustein in unserem vielschichtigen Präventionskonzept. Aber solange 13-jährige Kinder, wie im April in Heilbronn geschehen, mit schwerer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden, läuten bei uns die Alarmglocken und wir sehen es als Pflicht, solche Testkäufe zu wiederholen",

kündigt der Präventionschef an.

Insbesondere im Vorfeld zahlreicher Frühlingsfeste und Schulabschlussfeiern war es den Jugendschützern wichtig, das Verkaufspersonal nochmals eindringlich zu sensibilisieren.