ADFC RLP für mehr Mietfahrrad-Angebote in rheinland-pfälzischen Städten

Ein urbaner Trend – das Mietradeln

Gute Nutzerzahlen sprechen dafür: Fahrradmietsysteme sind vor allem in Unistädten und Ballungsräumen auf der Überholspur

Rheinland-Pfalz – Mainz hat eines, Ludwigshafen, Mannheim und Speyer auch, Landau steht in den Startlöchern und viele wollen es haben: Ein Fahrradmietsystem ist in großen und kleinen Städten sinnvoll. Per Rad ist man gerade in der Stadt am schnellsten unterwegs – und per Mietrad noch dazu besonders flexibel: hier ausleihen, da abstellen und dort vielleicht auf Bus, Bahn oder Auto wechseln.

„Der ADFC begrüßt die Möglichkeit, in Rheinland-Pfalz an vielen Standorten Fahrräder mieten zu können“,

so der rheinland-pfälzische ADFC-Landesvorsitzende Christian von Staden.

„So kann ich als Nutzer mein eigenes Fahrrad zu Hause lassen und doch sicher sein, am Ziel per Rad weiterzukommen.“ 

In Mainz ist das seit 2012 möglich, vor kurzem konnte die einmillionste Fahrt mit einem der mehr als 900 melonengelben Räder verbucht werden. Mit MVGmeinRad bietet die Landeshauptstadt ihr von Nationalen Radverkehrsplan prämiertes Fahrradmietsystem an über 100 Stationen an. Es ist Teil eines durchgängigen Nahverkehrskonzeptes im Umweltverbund. Im März dieses Jahres fiel der Startschuss für VRNnextbike – das Fahrradmietsystem im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), eine Kooperation der Städte Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Speyer: Bis zum Sommer sind an insgesamt 62 Stationen in den vier Städten über 500 blaue VRNnextbikes ausleihbar. Kürzlich ließ auch die Stadt Landau Interesse verlauten, sich dem VRN-Konzept anzuschließen. Man erwägt dort eine Zusammenarbeit mit der Universität nach Mainzer Vorbild, wo der Semesterausweis zur Ausleihe genutzt werden kann.

„Für die schnelle Tour innerstädtisch sind die Mieträder gut geeignet, sie sind preiswert und sie ermöglichen es dem Nutzer, auf ein Auto zu verzichten“,

so der ADFC-Experte. Zumal es sich um ordentlich ausgestattete, leichte Cityräder handele.

„Nachteilig ist lediglich, dass ich mich bei jedem Anbieter neu registrieren lassen muss. Aber für die Zielgruppe dürfte das kein Problem sein.“

Die Mietradstationen befinden sich häufig an stark frequentierten städtischen Verkehrsknotenpunkten in unmittelbarer Nähe von Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs, aber auch an der städtischen Peripherie gibt es Radstationen. Damit wird die Verknüpfung von Bus und Bahn mit dem Fahrrad erleichtert. Kern der Fahrradmietsystems ist der regionale Ansatz. Die Räder können ganzjährig 24 Stunden an sieben Tagen der Woche auch städteübergreifend an einer der Stationen ausgeliehen sowie an einer anderen abgegeben werden. 

Für die gelben Mainzer Flitzer wie die blauen Drahtesel im Rhein-Neckar-Raum gilt außerdem: Der Verleih ist komfortabel automatisiert: entweder am Stationsterminal, per App oder per Anruf bei der Hotline möglich. Die Kosten für die Fahrradausleihe sind relativ niedrig, eine halbe Stunde kostet 1 bis 1,40 Euro, ein Tagesticket neun Euro. Auch günstige Wochen- und Monatsausleihen sind möglich. Und: Schüler, Studierende und Inhaber von Bus- und Bahn-Dauerkarten zahlen weniger.