Kirchendezernent Becker erinnert anlässlich Pfingsten an christliche Werte und Traditionen

Für Überzeugungen einstehen

Frankfurt am Main – Pfingsten steht für die Verständigung und die Verbreitung des Glaubens über nationale, ethnische und sprachliche Barrieren hinweg. An dem kirchlichen Hochfest, das als die Geburtsstunde der Kirche gilt, wird die Entsendung des Heiligen Geistes gefeiert. In der Apostelgeschichte erlangen die Jünger die Fähigkeit, in anderen Sprachen zu sprechen und andere Sprachen zu verstehen. Pfingsten sollte daher als Ermutigung verstanden werden, aktiv für grundlegende Werte und Überzeugungen einzustehen.

„Dass Nationalität oder Ethnizität keine Barrieren im christlichen Glauben und im friedlichen Zusammenleben darstellen, zeigt sich auch heute in Frankfurt. Ein verantwortungsvoller und respektvoller Umgang miteinander befördert das friedliche Zusammenleben, ebenso wie nach christlichen Werten zu handeln“,

sagt Kirchendezernent Uwe Becker.

Die Bedeutung der christlichen Werte und auch der christlichen Feiertage nehme im Alltag bedauerlicherweise immer mehr ab, doch dies stehe in keinem Zusammenhang zu anderen Religionen, betonte Becker.

„Wir sollten uns gerade an Feiertagen wie Pfingsten auf unsere christlichen Werte besinnen und auch den Mut haben, zu den eigenen Werten und Traditionen zu stehen und diese ins eigene Handeln zu übertragen. Pfingsten kann zum Nachdenken darüber anregen, wie Gott heute wirkt und wie sich dies in unser alltägliches Handeln einbauen lässt“,

so Becker.

An die Entsendung des Heiligen Geistes erinnert am Samstag vor Pfingsten in Frankfurt auch ein Klangerlebnis der ganz besonderen Art. Zum Großen Stadtgeläute ertönen am morgigen Samstag vor Pfingsten von 16.30 Uhr bis 17 Uhr die Glocken der zehn Innenstadtkirchen, mit Ausnahme der vier Glocken der St. Peterskirche aufgrund baulicher Maßnahmen.

„Die Glocken der Kirchen geben der Stadt eine einmalige Stimme. Es ist ein einzigartiges Konzert, nicht nur in Deutschland. Frankfurt kann stolz sein auf diese Tradition“,

sagt Kirchendezernent Uwe Becker. Jede der beteiligten Kirchen hat ein eigenständiges Geläute, gemeinsam ergeben sie ein harmonisches Gesamtkonzept.

Die Tradition des Läutens reicht weit zurück: Bereits 1347 ist das Läuten aller Glocken belegt. Jedoch noch ohne eine solche harmonische Abstimmung der Glocken aufeinander, wie es heute der Fall ist.

Im Mai 1856 beschloss der Senat der Freien Stadt Frankfurt, zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten ein Geläut zu veranstalten, welches später das „Große Stadtgeläute“ genannt wurde. Als Folge des Zweiten Weltkrieges waren die Kirchen und auch die Glocken weitestgehend zerstört. Die Stadt Frankfurt am Main hat als Eigentümerin der Innenstadtkirchen die zerstörten Kirchen wieder aufgebaut, auch zahlreiche neue Glocken mussten gegossen werden. Die Konzeption des Großen Stadtgeläutes geht auf das Jahr 1954 zurück. Die damals Verantwortlichen der Stadt ließen den Mainzer Glocken- und Orgelbausachverständigen Professor Paul Smets ein in sich geschlossenes Konzept für die Geläute aller Dotationskirchen erarbeiten. Das Ergebnis verzückt auch nach Jahrzehnten immer wieder aufs Neue die Frankfurterinnen und Frankfurter sowie zahlreiche Besucher.

„Das Große Stadtgeläute ist eine besondere Art, an den Feiertagen einen Moment des Innehaltens zu schaffen. Die Glocken erinnern die Bürgerinnen und Bürger eindrucks- und klangvoll an die Bedeutung der Feiertage und vielleicht rufen Sie auch die christlichen Werte und Traditionen in Erinnerung und die Bereicherung, die daraus für die gesamte Gesellschaft hervorgeht“,

betont Stadtkämmerer Becker.

Außer am Samstag vor Pfingsten ist das Große Stadtgeläute am Samstag vor Ostern, am Samstag vor dem ersten Advent und am Heiligen Abend für jeweils eine halbe Stunde zu hören. In der Neujahrsnacht läuten die Glocken um Mitternacht für eine Viertelstunde.