Geschwindigkeitsüberwachung im Landkreis Karlsruhe setzt auf mobile Kontrollen

Dritter Messzug wird beschafft

Kreis Karlsruhe – Das Landratsamt Karlsruhe ist als untere Straßenverkehrsbehörde für die Geschwindigkeitsüberwachung auf den meisten Straßen in allen Landkreisgemeinden mit Ausnahme der Großen Kreisstädte zuständig. Die Behörde setzt auf mobile Messungen, die auf Ersuchen der Gemeinden und der Polizei an Unfallschwerpunkten, Gefahrenstellen oder bei Anwohnerbeschwerden vorgenommen werden.

Anfragen verschiedener Kommunen und Anwohner nach mehr Kontrollen und dem Einsatz stationärer Messanlagen haben die Verwaltung veranlasst, das Konzept im Kreistag vorzustellen. Demnach wird das Landratsamt Karlsruhe auch künftig grundsätzlich auf mobile Messungen setzen. Sie können kurzfristig und variabel eingesetzt werden und veranlassen Verkehrsteilnehmer eher zur grundsätzlichen Einhaltung der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit, weil überall und ständig mit Kontrollen gerechnet werden muss. Da die Kontrollen an den einzelnen Messstellen regelmäßig wiederholt werden, kann auch eine dauerhafte Verhaltensänderung bei den Verkehrsteilnehmern erzielt werden. Konstant niedrige Quoten zwischen 4 % und 5 % an Verkehrsteilnehmern,  die schneller fahren als erlaubt, bestätigen die Effizienz der mobilen Messungen. Um mehr in stark frequentierten Ortsdurchfahrten – auch in Folge der Anordnung nächtlicher oder ganztägiger Tempo-30- Bereiche kontrollieren zu können, sollen künftig drei statt bisher zwei Messfahrzeuge eingesetzt werden, was der Kreistag unterstützt. 

Die stationäre Anlage in Pfinztal-Berghausen an der B293 am Ortsausgang Richtung Walzbachtal, die Ende der 1990er Jahre auf Grund erheblicher Anwohnerbeschwerden durch die Gemeinde Pfinztal beschafft wurde und vom Landratsamt betrieben wird, bleibt weiterhin in Betrieb. Weitere Anlagen sollen nicht dazukommen, weil diese nur punktuell effektiv sind: Sie sind meist gut sichtbar, die Standorte schnell bekannt und auch in Navigationsgeräten hinterlegt, was oft dazu führt, dass nur im direkten Einzugsbereich der Anlage langsam gefahren wird. Im Verhältnis zu den aufgewendeten Kosten hat nur eine vergleichsweise geringe Anzahl von Kreiseinwohnern und Verkehrsteilnehmern einen Gewinn an Verkehrssicherheit, zumal für die jährlichen Kosten einer stationären Messstelle über 500 Einzelmessungen pro Jahr durchgeführt werden können. Der Kreistag beschloss deshalb, stationäre Messstellen nur dann einzurichten, wenn das aus verkehrlichen Gründen gerechtfertigt ist und die Gemeinden die Blitzer auf eigene Kosten bereitstellen.

Im Jahr 2014 wurden während 4.750 Stunden Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, wobei rund 737.000 Fahrzeuge erfasst wurden. 34.700 von ihnen waren zu schnell unterwegs.