: Günstige Kredite sind heute eigentlich kein Hexenwerk - Kreditnehmer sollten vor der Auswahl einiges beachten. Bildquelle: @ Markus Spiske / Unsplash.com

Kredite werden heute nicht rein von den Hausbanken, sondern von vielen weiteren Banken und Online-Anbietern zur Verfügung gestellt. Dies gibt Kreditinteressenten bereits die Möglichkeit zum Vergleich.

Doch wie lassen sich die Kosten für einen Kredit niedrig halten? Auf welche Faktoren kommt es an und inwieweit kann ein Interessent auf die Faktoren einwirken?

Kreditvergleich nutzen

Nur wer vergleicht, hat einen Überblick über den Kreditmarkt und kann versuchen, das beste Angebot für sich herauszuholen. Über Vergleichsportale ist der Kreditvergleich kein Problem. Es gibt allerdings etwas zu beachten:

  • Zinsangaben – die im Vergleich genannten Zinsangaben gelten für einen durchschnittlichen Bürger und dürfen vom Gesetz her nur einen bestimmten Prozentsatz vom späteren Angebot abweichen. Dennoch sollten sich Verbraucher nicht auf die beispielsweise 2,2 Prozent festlegen. Das spätere Kreditangebot kann auch einen höheren oder niedrigeren Satz aufweisen.
  • Nebenkonditionen – Sondertilgungen, Ratenpausen, die Möglichkeit, die Raten nachträglich anzupassen und auch die Laufzeit gehören mit zu den im Vergleich zu beachtenden Punkten.
    Der Vergleich der Kredite ist in jedem Fall ratsam. Über ihn lässt sich die Richtung eines Anbieters bereits ablesen, sodass Verbraucher überhaupt wissen, bei wem sich die Anfrage lohnt. Kommen mehrere Kreditarten in Betracht, so werden diese zuletzt ebenfalls gegenübergestellt. Dies ist bei einem geplanten Autokauf nützlich. Neben der Händlerfinanzierung, auf die der Kunde nicht einwirken kann, gibt es simple Ratenkredite für den Autokauf, aber auch spezielle Autokredite. Letztere bieten oft, aber nicht immer bessere Konditionen.

Bonität verbessern

Die Bonität entscheidet immer über den tatsächlichen Zinssatz eines Kredits mit. Dabei kommt es jedoch weniger auf die aktuelle und reale Bonität an, sondern auf das, was in der Vergangenheit geschehen ist. Negative Einträge in der SCHUFA oder einer anderen Datenbank wirken sich in der Zukunft aus. Aber was können Kreditinteressenten tun?

  • Auskunft anfordern – Verbraucherschützer raten ohnehin, einmal im Jahr eine SCHUFA-Auskunft anzufordern. Sie ist kostenlos, jedoch dauert es oft einige Wochen, bis die schriftliche Variante per Post eingeht. Ein Online-Zugang ist in dringenden Fällen sinnvoller.
  • Kontrolle – die Einträge sollten nun kontrolliert werden. Sind sie alle korrekt? Es kann mal geschehen, dass versehentlich falsche Einträge eingepflegt werden. Besonders bei älteren Einträgen lohnt sich das Hinschauen: Befinden sie sich noch innerhalb der Frist oder sollten sie schon gelöscht worden sein?
  • Nicht gelöschte Einträge – bei ihnen muss genau hingesehen werden. Gerade, wenn Gerichte und Titel mit im Spiel waren, kann es geschehen, dass die Erledigung falsch gemeldet wurde. Diese Einträge können aber problemlos gemeldet und gelöscht werden, wenn der erledigte Titel vorgelegt werden kann.
  • Rücksprache – manchmal lässt auch die Schufa mit sich reden. Hin und wieder nehmen sie einen bald zu löschenden Eintrag vorzeitig heraus, sofern die Löschfrist ohnehin bald abläuft. Beispiel: Wer im Dezember ein Auto finanzieren möchte und einen Eintrag hat, der zum Jahreswechsel gelöscht werden würde, der kann um die vorzeitige Löschung bitten. Doch ist dies reine Kulanz und die Bitte kann ebenso abgelehnt werden.

Mitunter hilft es auch, den Kredit nicht eigenständig und allein aufzunehmen, sondern einen zweiten Kreditnehmer mit ins Boot zu holen. Dieser sollte natürlich eine bessere Bonität aufweisen, als man selbst.

Gute Vorbereitung

Jeder Kredit muss vorbereitet werden. Wie sonst will ein Kreditnehmer wissen, welche Raten zuverlässig und sicher möglich sind? Auf diesem Wege lassen sich sogar mitunter Ausgaben anpassen:

  • Haushaltsrechnung – welches Einkommen steht zur Verfügung, welche Ausgaben fallen über die gesamte Laufzeit an? Eventuell fallen bei dieser Vorbereitung sogar alte Verträge auf, die längst schon hätten gekündigt werden können. Da Kredite eine langfristige Verpflichtung sind, sollte der berühmte Notgroschen mit in die Haushaltsrechnung einbezogen werden. Ein fixer Betrag muss für Reparaturen oder ungeplante Ausgaben vorbehalten sein.
  • Raten berechnen – nun kann die maximale Ratenhöhe bestimmt werden. Der Maximalbetrag stellt jedoch nur die Ausnahme sein, um die Sicherheit zu erhöhen, ist es sinnvoller, Raten unterhalb des Betrags zu wählen, sofern dies möglich ist.
  • Unterlagen bereithalten – selbst bei reinen Digitalkrediten ist es notwendig, gewisse Unterlagen vorzulegen. Diese sollten schon beim Kreditantrag vorliegen, denn so funktioniert die Bearbeitung schneller. Dazu zählen: Gehaltsnachweise, etwaige Sicherheiten, Identifikationspapiere. Bei Digitalkrediten nutzt der Kreditgeber einen Kontencheck, fordert aber mitunter Scans von Sparguthaben, Besitztümern oder Wertpapieren.

Niedrige Raten sind im Alltag einfacher zu stemmen, doch verlängern sie automatisch die Laufzeit des Kredits. Mit einem Kreditrechner müssen also auch diese Differenzen geprüft werden. Manchmal kann es jedoch für einen selbst besser sein, insgesamt für den Kredit etwas mehr zu bezahlen, weil eine längere Laufzeit gewünscht wird, dafür aber im Vornehinein zu wissen, dass die Raten nie ein Problem sein werden.

Kredite vergleichen und gemeinsam aufnehmen: So lassen sich die Kosten senken. Bildquelle: @ Robert Anasch / Unsplash.com

Fazit – jeder Kredit muss mit Bedacht angegangen werden

Ein Kredit ist eine Verpflichtung, die mindestens über einige Monate läuft. Meist laufen Kredite um die zwei Jahre – eine lange Zeit, in der die Zahlungsfähigkeit sichergestellt werden muss. Natürlich ist es wichtig, einen günstigen Kredit abzuschließen, doch darf der Sparfaktor nicht auf Kosten der Sicherheit gehen. Denn eines steht fest: Kann der Kredit nicht bedient werden, wird es wirklich teuer und heikel.