Heidelberg: Stadtnotizen 12.11.2020

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Heidelberg bleibt jung und wird internationaler – Bevölkerungsbericht 2019: Langfristiges Wachstum trotz aktuell rückläufiger Bevölkerungsentwicklung

Heidelberg ist im Jahr 2019 um 1.130 Menschen gewachsen. Die Einwohnerzahl bleibt damit im Vergleich zum Vorjahr auf konstant hohem Niveau (Plus von 0,7 Prozent). Insgesamt ist Heidelberg das Zuhause von 161.485 Menschen. Das belegen der Bevölkerungsbericht 2019 und Daten des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg. Seit 2010 wuchs die Stadt um 14.173 Menschen – ein Bevölkerungswachstum von 9,6 Prozent. Das entspricht der Größe einer Kleinstadt wie Dossenheim oder Schriesheim.

„Bevölkerungswachstum ist nur möglich, wenn Wohnraum vorhanden ist. Stadt und Politik schaffen die Rahmenbedingungen für ein vielfältiges Angebot, etwa in der Bahnstadt und Südstadt sowie auf dem Hospital-Areal in Rohrbach. Die Konversionsflächen sind enorm wichtig, um die hohe Nachfrage nach Wohnungen zu bedienen und dabei vor allem bezahlbaren Wohnraum für untere und mittlere Einkommensgruppen zu entwickeln. Das haben Stadt und Politik in der Südstadt umgesetzt mit 70 Prozent bezahlbarem Wohnraum – ein bundesweit beachtetes Vorhaben. Außerdem ist auf dem Hospital-Gelände die Miete bei vielen Wohnungen künftig auf 30 Prozent des Nettoeinkommens begrenzt. Davon profitieren alle Altersgruppen – von Studierenden über Familien bis hin zu Senioren“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

Der Bevölkerungsbericht belegt, dass Heidelberg weiter jung bleibt und immer internationaler wird: Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt, dass 18- bis unter 30-Jährige die personenstärkste Einwohnergruppe bilden. Die fünf Nationen, aus denen 2019 die meisten ausländischen Bürgerinnen und Bürger stammen, sind Türkei, Italien, China, Polen und zum ersten Mal Indien. Mittlerweile sind weniger amerikanische Staatsbürger in Heidelberg vertreten. Sie gehören seit 2019 nicht mehr zu den fünf am häufigsten vertretenen Nationen. 40,5 Prozent der ausländischen Bevölkerung Heidelbergs kommen aus einem Land der Europäischen Union. Die Zahl der Heidelbergerinnen und Heidelberger, die von den Kontinenten Asien und Afrika stammen, hat sich jeweils in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Bevölkerungspyramide in Heidelberg bildet einen Tannenbaum

Das Durchschnittsalter in Heidelberg liegt bei 39,7 Jahren. Damit liegt es deutlich unter dem Durchschnittsalter in Baden-Württemberg von 43,6 Jahren. Das stärkste prozentuale Bevölkerungswachstum zeigt sich seit 2010 bei Kindern unter sechs Jahren sowie bei Senioren, die 75 Jahre und älter sind. Bildlich gesprochen gleicht die Altersstruktur der Heidelberger Bevölkerung einem Tannenbaum, während jene von ganz Deutschland der Zwiebelform ähnelt. Die Abbildungen ergeben sich aus der Bevölkerungspyramide, die die Einwohnerzahlen nach Alter staffelt.

Die Siedlungsdichte bleibt auf gleichem Stand, bei 56 Personen pro bebautem Hektar. Alle Stadtteile können 2019 im Vergleich zu 2010 einen Einwohnerzuwachs verzeichnen. Das größte Wachstum verbucht die Bahnstadt. Fast 5.000 Menschen leben Ende 2019 in dem neuen Stadtteil. In der Südstadt steigt die Anzahl der Bürgerinnen und Bürger seit 2010 um 23,6 Prozent auf nun 5.009 Menschen. Handschuhsheim ist weiterhin der Stadtteil mit den meisten Bewohnerinnen und Bewohnern.

Corona-bedingt weniger internationale Neuzugänge in erster Jahreshälfte 2020

Ein erster Ausblick auf die Entwicklung in der ersten Jahreshälfte 2020 zeigt einen Rückgang von rund 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Erste Analysen lassen vermuten, dass unter anderem die Corona-bedingten Reisebeschränkungen ein Grund dafür sind. Diese wirken sich deutlich auf den internationalen Anteil der Heidelberger Bevölkerung aus. Vermutlich fehlen insbesondere die Zuzüge von ausländischen Studierenden und Arbeitskräften wie wissenschaftlichem Personal an Hochschulen und Institutionen. Ebenso ist auch die Zahl der gemeldeten Personen im Ankunftszentrum seit Januar 2020 zurückgegangen. Eine vollständige Einschätzung ist allerdings erst 2021 möglich.

Über den Bevölkerungsbericht

Der Bevölkerungsbericht enthält Fakten und Zahlen zur Entwicklung der Bevölkerung in Heidelberg des vergangenen Jahrzehnts. Die Stadtverwaltung veröffentlicht den Bericht einmal im Jahr. Als Basis dienen die Daten des Statistischen Landesamtes und das Einwohnermelderegister, das Analysen auch für einzelne Stadtteile ermöglicht. Schwerpunktthemen sind die Altersstruktur und die internationale Herkunft der Stadtbevölkerung.

Der aktuelle Bevölkerungsbericht kann im Internet unter
www.heidelberg.de/statistik > Publikationen eingesehen werden.


Sanierung der Stadthalle: Bühnenvorhang an Theater übergeben

Die vorbereitenden Arbeiten zur Sanierung der Heidelberger Stadthalle gehen weiter voran: Im Großen Saal ist in den vergangenen Tagen der große Bühnenvorhang abgehängt worden. Er wird in anderer Form und an anderer Stelle in Heidelberg weiter genutzt werden: Das Theater und Orchester Heidelberg hat den roten Bühnenvorhang – zusammen mit den weiteren Vorhängen aus den anderen Sälen der Stadthalle – übernommen. Sie sollen künftig im Theater für das Bühnenbild oder andere Zwecke genutzt werden.

Die Stadthalle wird durch die Sanierung im Bereich der Bühne – wie auch an vielen anderen Stellen – wieder näher an ihren Originalzustand herangeführt: Der Bühnenvorhang wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt im Großen Saal angebracht und fällt künftig weg. Zudem werden im Zuge der Sanierung hinter der Bühne auch nachträglich eingebaute, nicht-historische Verkleidungen entfernt, so dass künftig wieder der ursprüngliche Blick sowohl auf die Orgel als auch durch die Fenster in Richtung Altstadt möglich wird.

„Die Vorhänge bestehen aus sehr hochwertigen und schwer entflammbaren Stoffen. Damit erfüllen sie eine zentrale Voraussetzung, um sie in Veranstaltungshäusern wie der Stadthalle oder auch dem Theater anbringen zu dürfen. Das macht einen Weitergebrauch attraktiv. Wir freuen uns, dass die Vorhänge an anderer Stelle weiter genutzt werden“, sagt Stadthallenleiter Oliver Wolf.

Daneben wurden zuletzt weitere vorbereitende Arbeiten zur Sanierung der Stadthalle durchgeführt, für die bereits Genehmigungen vorliegen. Im Keller wurden Deckenverkleidungen zurückgebaut. Zudem wurde im gesamten Haus eine separate Stromversorgung für die Baustelle eingerichtet, damit die normalen Stromleitungen für die Zeit der Bauarbeiten vom Netz genommen werden können. Im nächsten Schritt ist eine Untersuchung des Gemäldes von Heinrich Kley im Ballsaal vorgesehen, um den Restaurierungsbedarf zu ermitteln. Zudem ist die Einrichtung des Bauzauns um die Stadthalle geplant. Aktuell läuft das Baugenehmigungsverfahren.

Ergänzend: Mehr Informationen zur Sanierung der Heidelberger Stadthalle finden Sie im Internet unter www.stadthalle.heidelberg.de.


Über Sounddesign und Klangkunst – Podcast „Spillover“ präsentiert in seiner fünften Folge DELTA Soundworks

Wie entstehen Töne im Film? Wie werden Klänge in virtuellen Realitäten erzeugt? Woher stammen die Ideen für solcherlei künstlerisch-innovative Technologien? Davon berichten die Sounddesignerin Ana Monte und der Tontechniker Daniel Deboy in der neuen Folge des Podcasts „Spillover: aus kreativen Ideen wird Zukunft gemacht“. Im neuen Podcast der Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Heidelberg erzählen Kreative „made in Heidelberg“ von ihren Unternehmen und Ideen, sie berichten über das, was sie umtreibt, und erläutern, wofür sie auf kreative Weise Lösungen suchen. Ab sofort steht die fünfte Folge auf den Plattformen Spotify und Apple Podcasts sowie im städtischen YouTube-Kanal zum Anhören bereit.

Die Gäste in der neuen Folge haben 2016 das Kreativunternehmen DELTA Soundworks in Heidelberg gegründet und bereits zahlreiche Innovationspreise und Auszeichnungen für ihre Soundproduktion erhalten. Mit ihren jüngsten Projekten und visionärem Sounddesign im Europa Park Rust und im Rahmen des Stanford Medical Heart Projects erobern sie aktuell nicht nur den nationalen, sondern auch internationalen Markt. Woher sie ihre Inspirationen und Kunden beziehen, welche Spillover-Effekte an der Schnittstelle von Sound, Design und Filmkunst entstehen, davon erzählen Ana Monte und Daniel Deboy im jüngsten Podcast-Interview.

Podcast der Heidelberger Kreativen erscheint einmal monatlich

Der kostenlose Audio-Podcast der Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Heidelberg wird in Kooperation mit dem jungen Heidelberger Start-up Bildbrauerei produziert. Einmal monatlich geht eine neue Folge auf den Plattformen Spotify und Apple Podcasts online. Auf dem YouTube-Kanal der Stadt Heidelberg stehen die einzelnen Folgen ebenfalls zum Anhören bereit: https://www.youtube.com/user/StadtHeidelberg.

Weitere Informationen: www.heidelberg.de/kreativwirtschaft.


Stadt will weiteres Soforthilfeprogramm für Clubs auflegen – Ausschuss für Kultur und Bildung diskutiert Förderung am 19. November

Die Stadt Heidelberg will Clubs in der Corona-Pandemie mit einem weiteren Soforthilfeprogramm fördern. Das schlägt die Verwaltung den Stadträten in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung am 19. November 2020 vor. Demnach will die Stadt anbieten, den Heidelberger Clubs einmalig die GEMA-Vergütungen für Livemusik-Veranstaltungen für das Jahr 2019 bis zu einem Betrag von 20.000 Euro zu erstatten.

„Die Clubszene ist unbestritten ein wichtiger Bestandteil des urbanen kulturellen Lebens unserer Stadt. Darüber sind wir uns auch im Gemeinderat stets einig gewesen. Wenn wir über den Rückgang von Clubs sprechen, reden wir aber nicht nur von einem Heidelberger Problem. Es ist ein bundesweiter Trend, der sich durch die Corona-Pandemie noch zusätzlich verschärft hat. Das spiegelt sich leider auch in Heidelberg wider. Deshalb steuern wir seit einiger Zeit mit verschiedenen Maßnahmen aktiv dagegen und legen jetzt nochmal eine Schippe drauf. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Gemeinderat ein wichtiges Signal und auch ein konkretes Unterstützungsangebot an die Clubszene senden können“, betont Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Die neue geplante Sofortförderung hat ein Gesamtvolumen von 60.000 Euro und ergänzt die bisherigen Maßnahmen zur Clubförderung in Heidelberg.

Die bisherigen Maßnahmen im Überblick:

  • Die Stadt hat einen Fonds für „Livemusikförderung in Heidelberger Clubs“ ins Leben gerufen, aus dem die Clubs jährlich 50.00 Euro Fördergelder abgerufen können.
  • Zur Unterstützung der Clubs während der Corona-Krise hat die Stadt ergänzend den Clubs und anderen Kulturveranstaltern in städtischen Liegenschaften für sechs Monate einen Mieterlass gewährt. Clubs in privaten Liegenschaften erhielten die Möglichkeit, ein zinsloses Mietdarlehen bis maximal 15.000 Euro zur Deckung der Mietkosten zu beantragen.
  • Die Stadt stellt derzeit als Vermieterin die Räume für fünf Clubs in eigenen Immobilien zur Verfügung und hat das Thema Immobilien im Blick, um eigene Räumlichkeiten auch für die Nutzung als Club einsetzen zu können.
  • Bei „Round Tables“ für alle Heidelberger Clubbetreiberinnen und Clubbetreiber tauschen sich das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft sowie das Kulturamt regelmäßig mit den Clubs über Probleme und Handlungsmöglichkeiten aus.

Mit den genannten Maßnahmen ergänzt die Stadt Heidelberg die umfangreichen Hilfsprogramme der Bundesregierung – wie zum Beispiel das Programm „Neustart Kultur“ der Initiative Musik mit einer speziellen Fördertranche für Clubs und die Überbrückungshilfen für mittlere und kleine Unternehmen, die bei der Industrie- und Handelskammer beantragt werden können.

„Mit dem Vorschlag für ein neues Soforthilfeprogramm ergänzen wir in Heidelberg unsere bisherigen Unterstützungsangebote für Clubs. Wer in dieser Krisensituation behauptet, es sei in dieser Hinsicht nichts passiert, legt nahe, die Clubs hätten durch Stadtverwaltung und Gemeinderat keine Lobby. Dem ist nicht so. Durch ein Votum für das neue Soforthilfeprogramm kann der Gemeinderat das jetzt bestärken“, erklärt Oberbürgermeister Prof. Würzner.

Ursprünglich war das Soforthilfeprogramm auf Initiative von Oberbürgermeister Prof. Würzner als gemeinsames regionales Förderprogramm von Städten der Metropolregion Rhein-Neckar geplant. Die beteiligten Kommunen sollten in einen gemeinsamen Fonds für die Clubs der Metropolregion einzahlen. Aus kommunalrechtlichen Gründen war diese Umsetzung einer gemeinsamen Förderung jedoch nicht möglich.

Über das neue Förderprogramm soll der Gemeinderat abschließend in seiner Sitzung am 17. Dezember 2020 entscheiden. Als Bemessungsgrundlage für die Förderung dienen die im Jahr 2019 entrichteten GEMA-Vergütungen für Livemusikveranstaltungen bis zu einem Maximalbetrag von 20.000 Euro je Club. „Sofern andere Städte und Gemeinden sich dem Heidelberger Vorschlag anschließen und eine ähnliche Förderung einrichten, könnte diese Maßnahme möglicherweise im Sinne einer konzertierten Aktion zur Unterstützung der Clubs in der Metropolregion Rhein-Neckar erweitert werden“, so Dr. Andrea Edel, Leiterin des Kulturamts der Stadt Heidelberg. Als erste Stadt hat Schwetzingen angekündigt, sich der von Oberbürgermeister Prof. Würzner initiierten Förderung anzuschließen.


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