Stadt und Landkreis Kassel (ots) – Die Beamten des Polizeireviers Süd-West in Baunatal sind in den letzten Wochen häufiger als sonst zu Fahrraddiebstählen in ihrem Revierbereich, den südlichen und westlichen Stadtteilen Kassels, Baunatal und Schauenburg, gerufen worden. Besonders beliebt bei den Tätern sind E-Bikes, verkehrsrechtlich sogenannte Pedelecs, sprich Fahrräder mit Elektromotorunterstützung beim eigenen Treten.

Die Fallzahlen des laufenden Jahres sind zwar vorläufige Zahlen, die noch nicht abschließend geprüft sind, bei einem Blick darauf lässt sich aber seit September ein sichtbarer Anstieg zum gleichen Zeitraum des Vorjahres erkennen.
Auch für die gesamte Stadt Kassel und den Landkreis Kassel zeichnet sich ein solches Bild ab.
Bislang ist unklar, ob die Zunahme der Delikte auf das Konto organisierter Tätergruppen geht.

Die Kasseler Polizei möchte Fahrradbesitzer, abseits der Ermittlungen zur Aufklärung der Taten, auf die Begehrtheit von E-Bikes bei Dieben hinweisen, dahingehend sensibilisieren und entsprechende Tipps zum Schutz vor Diebstahl geben.

  • Fahrraddiebstahl in 2019: Knapp 20 Prozent waren E-Bikes

Bei Fahrraddiebstählen ist der Anteil der E-Bikes seit Jahren stark zunehmend.
Im Jahr 2017 machten diese noch 6,5 Prozent der gestohlenen Räder in Stadt und Landkreis Kassel aus, während es in 2018 schon 8,8 Prozent waren.
Die zunehmende Beliebtheit dieser Zweiräder mit Motorunterstützung zeigt sich leider auch im weiteren Trend: 2019 waren von 913 gestohlenen Fahrrädern bereits 176 E-Bikes. Das sind knapp 20 Prozent oder fast jedes fünfte in der Stadt oder in den Landkreisgemeinden gestohlene Fahrrad.
Eine entscheidende Rolle spielt dabei natürlich, dass E-Bikes im Vergleich zu ihren antriebslosen Artgenossen einen recht hohen Wert, häufig in einem vierstelligen Eurobereich, haben.
Demgegenüber stehen leider nicht in allen Fällen ausreichende Sicherungen der Räder oder der Räume, in denen sie untergebracht werden.

  • Ziel E-Bike: Einbrüche in Kellerverschläge und Gartenlauben

Wie die Beamten des Reviers Süd-West aus ihrem Zuständigkeitsbereich berichten, wurden in den letzten Wochen nicht nur im öffentlichen Raum angeschlossene oder abgestellte Fahrräder gestohlen. Auch Einbrüche in Kellerverschläge von Mehrfamilienhäuser oder Gartenlauben haben häufig hochwertige E-Bikes zum Ziel. Dementsprechend sollten die Besitzer solcher Zweiräder nicht nur in ein geeignetes Fahrradschloss investieren, sondern auch in die Sicherung der Räume, in denen die Fahrräder untergestellt werden.

Tipps zum Schutz vor Fahrraddiebstahl

  • Fahrradschloss: “Billigschlösser” sind häufig nutzlos. Vor allem Abschreckung schützt vor Fahrradklau. Dafür eignen sich insbesondere stabile Bügelschlösser und Panzerkabel. Für ein passendes Schloss sollten rund zehn Prozent des Fahrradpreises eingerechnet werden. Je teurer und leichter ein Rad ist, umso schwerer und teurer sollte auch ein adäquates Schloss sein. Entscheiden Sie sich bei Ketten, Bügeln und Schlössern in jedem Fall für “geprüfte Qualität” und für hochwertiges Material wie durchgehärteten Spezialstahl und massive Schließsysteme. Viele Hersteller bieten ihre Produkte farblich gekennzeichnet nach Sicherungsklassen an. Der Verband der Schadensversicherer (VdS) bietet ein Verzeichnis von anerkannten Zweiradschlössern an (VDS-RL 2597).
  • Art der Sicherung: Häufig werden Fahrräder mit zwar wirksamen Schlössern abgeschlossen, jedoch nicht angeschlossen. Das heißt, sie können mühelos weggetragen werden. Wählen Sie ein Fahrradschloss, das aus durchgehärtetem Spezialstahl hergestellt ist und mit einem massiven Schließsystem ausgerüstet ist. Haben Sie Ihr Fahrrad nach Möglichkeit immer im Blick. Schließen Sie den Rahmen und beide Räder stets an fest verankerte Gegenstände an.
  • Abstellort: Stellen Sie ihr Fahrrad zudem in der Öffentlichkeit nur an belebten und gut einsehbaren Orten ab. Nutzen Sie nachts gut beleuchtete Orte. Lassen Sie Ihr Fahrrad unbeaufsichtigt nur so lange wie nötig an öffentlichen Plätzen stehen.
  • Sicherung des Abstellorts: Kellerverschläge, Gartenlauben, Garagen oder andere Abstellorte sollten ausreichend gegen unbefugten Zutritt gesichert werden. Ein billiges Vorhängeschloss bietet beispielsweise kaum einen Schutz.

Bei verdächtigen Beobachtungen Polizei rufen: Für das “Knacken” hochwertiger Schlösser benötigen auch professionelle Diebe entsprechendes Werkzeug und Zeit. Der Einsatz der Werkzeuge, beispielsweise einer Akku-Flex, verursacht sicherlich auch Geräusche.
Zögern Sie bei verdächtigen Wahrnehmungen nicht und rufen Sie über den Notruf 110 die Polizei.


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