Hoffenheim: Last-Minute-Sieg gegen Meppen

Sinsheim – Spannend bis zum Schluss: Die TSG-Frauen feierten am 7. Spieltag der FLYERALARM FrauenBundesliga einen hart erkämpften 1:0-Erfolg gegen den SV Meppen. Angreiferin Nicole Billa sorgte in der 90. Minute per Foulelfmeter für die Entscheidung in einem aufregenden Spiel, in dem ein starker Aufsteiger aus dem Emsland die Mannschaft von Chef-Trainer Gabor Gallai beinahe zur Verzweiflung brachte. Die Hoffenheimerinnen verabschieden sich als Tabellensechster in die einwöchige Länderspielpause.

TAKTIK & PERSONAL:

Beim zweiten Heimspiel in Folge – am Wochenende zuvor hatten die TSG-Frauen im DietmarHopp-Stadion deutlich gegen den FC Bayern München verloren – musste Chef-Trainer Gabor Gallai seine Anfangsformation notgedrungen erneut umstellen. Gegen den SV Meppen, bisher siegloser Aufsteiger, fehlten neben Michaela Specht, Martina Tufekovic, Janina Leitzig, Isabella Hartig und Lena Lattwein auch noch Luana Bühler, die erneut wegen Knieproblemen passen musste, und Spielführerin Fabienne Dongus, die ihre Gelb-Rot-Sperre absitzen musste.

So rückte Chantal Hagel in die Innenverteidigung, Judith Steinert begann im zentralen
Mittelfeld. Die TSG brauchte vor heimischer Kulisse knapp zehn Minuten, um ins Spiel zu finden. Während die Gäste aus Meppen die Hoffenheimerinnen in der Anfangsphase noch gut vom eigenen Tor fernhielten, spielte sich die Mannschaft von Trainer Gallai in Folge immer mehr in der Platzhälfte ihres Gegners fest. Zwar fand die TSG in der dicht gestaffelten Defensive der Emsländerinnen nur selten Lücken, doch Chancen zur Führung gab es dennoch. Meppen machte seine Sache über weite Strecken richtig gut und setzte auch in der Offensive durch Umschaltaktionen immer wieder Nadelstiche. Zum Torabschluss führten diese zwar nicht, aber die TSG musste im Rückwärtsgang immer aufmerksam sein. Trotz drückender Überlegenheit unterliefen den Hoffenheimerinnen im Verlauf des ersten Durchgangs viele einfache Fehler: Pässe kamen zu ungenau, es fehlte die Absprache oder die Torabschlüsse waren nicht präzise genug. Mit vielen Positionswechseln versuchte die TSG Räume zu schaffen, Nicole Billa (23.) und Paulina Krumbiegel (24., 26.) verpassten die Führung nur knapp. Torlos ging es schließlich in die Pause.

In der zweiten Halbzeit bot sich den 155 Zuschauern ein ähnliches Bild: Der SV Meppen verteidigte weiter diszipliniert, die TSG startete Angriff um Angriff, hatte aber nicht genügend Durchschlagskraft. Wenn die Hoffenheimerinnen dann doch mal den Weg in den Strafraum fanden, haperte es an der Qualität der Abschlüsse. Krumbiegel (50.), Judith Steinert (66.) und Jule Brand (68.) vergaben beste Möglichkeiten zur Führung. Die Emsländerinnen blieben auf der Gegenseite nach Ballgewinnen stets gefährlich, Ann-Kathrin Dilfer musste nach Pässen in die Sturmspitze gleich zwei Mal in höchster Not vor den lauernden Gästen retten. Auch mit zunehmender Spieldauer hatten die Hoffenheimerinnen mehr Ballbesitz und warteten geduldig auf Räume, doch Meppen blieb wachsam und spritzig und klärte die Offensivaktionen der TSG meist frühzeitig. Zudem fehlte dem Team von Gabor Gallai auch im zweiten Durchgang immer wieder die letzte Präzision im Passspiel. Als im Dietmar-Hopp-Stadion schon alles nach einem Unentschieden aussah, gelang der TSG doch noch der schlussendlich verdiente Lucky Punch. Nach einem Eckball kam Maximiliane Rall im Strafraum zu Fall und Nicole Billa verwandelte den Foulelfmeter gewohnt sicher zum 1:0 (90.). „Wir hatten den erwartet gutstehenden Gegner und sind sehr glücklich, dass wir dieses Spiel noch für uns entscheiden konnten. Spielerisch war das in Ordnung, wir haben nach vorne viel probiert“, resümierte Gallai.


Österreich mit vier Hoffenheimerinnen gegen Frankreich

Für die Nationalspielerinnen der TSG geht es in dieser Woche wieder auf Länderspielreisen. Die Österreicherinnen Nicole Billa, Celina Degen, Katharina Naschenweng und Laura Wienroither treffen in der EM-Qualifikation mit ihrem Team auf Frankreich, Tabea Waßmuth und die nachnominierte Paulina Krumbiegel testen mit den DFB-Frauen gegen England. Lena Lattwein und Luana Bühler mussten ihre Einladungen zu den Nationalmannschaften verletzungsbedingt absagen.

Ohne Punktverlust und ohne Gegentor marschierte die österreichische FrauenNationalmannschaft bisher durch die EM-Qualifikation. Eine makellose Bilanz haben auch die Französinnen aufzuweisen, die mit einem Spiel weniger in der Gruppe G den zweiten Platz belegen. In der kommenden Woche kommt es zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams, mit dabei sind auch vier Hoffenheimerinnen. Nicole Billa, Celina Degen, Katharina Naschenweng und Laura Wienroither erhielten von Österreichs Trainerin Irene Fuhrmann eine Einladung zum Lehrgang, der am 27. Oktober (21 Uhr) mit dem Qualifikationsspiel in Wien endet. Die DFB-Frauen bestreiten am 27. Oktober (14 Uhr) in Wiesbaden ein Länderspiel gegen England, im Kader stehen auch Tabea Waßmuth und Paulina Krumbiegel, die im September ihr Debüt in der Nationalmannschaft feierten. TSGSpielführerin Fabienne Dongus hält sich erstmals auf Abruf bereit. Eine Einladung erhielt auch Lena Lattwein, die Mittelfeldspielerin musste den Lehrgang aufgrund einer Reizung im Knie aber absagen.

Ebenfalls zuhause bleiben muss Luana Bühler, für die es mit der Schweizer Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation gegen Rumänien gegangen wäre. Die Innenverteidigerin laboriert an Knieproblemen und fehlt der Mannschaft von Trainer Nils Nielsen damit im Kampf um die Tabellenspitze in der Qualifikationsgruppe H. Für Jule Brand geht es in dieser Woche zu einem Lehrgang der U20-Nationalmannschaft in Freiburg. Die geplanten Länderspiele gegen Frankreich wurden aufgrund der aktuellen PandemieEntwicklungen abgesagt. Die Lehrgänge der U15- und U16-Nationalmannschaft, für die Anne Reif und Sara Sahiti (beide TSG U17) nominiert waren, wurden komplett abgesagt.


U20 unterliegt knapp in Köln

Die U20-Frauen mussten sich dem 1. FC Köln in der 2. Frauen-Bundesliga Süd knapp mit 1:2 (1:2) geschlagen geben. In der 11. Minute ging der favorisierte Bundesliga-Absteiger in Führung, anschließend machte die Mannschaft von Trainer Siegfried Becker ihre Sache richtig gut und glich durch Vanessa Leimenstoll aus (24.). Noch vor der Pause traf Köln gegen die noch unerfahrene U20 der TSG zum zweiten Mal, das 2:1 bedeutete auch den Endstand in einer spannenden Partie.

Vier Minuten waren auf dem Rasenplatz 7 im RheinEnergieSportpark noch zu spielen, als
Amelie Bohnen nach einem kurz ausgeführten Freistoß und einem Pass von Lisa Drexler aus zwölf Metern zum Abschluss kam. Der Schuss prallte an die Unterkante der Latte und während sich Bohnen noch über die vergebene Chance ärgerte, hatte Vanessa Leimenstoll im Nachsetzen ebenfalls den Treffer auf dem Fuß. „Leider haben wir den Ausgleich verpasst“, haderte U20-Trainer Siegfried Becker nach der 1:2-Niederlage beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln. „Nach dem Spiel war die Enttäuschung schon zu spüren, aber wenn mir vorher jemand dieses knappe Ergebnis angeboten hätte, hätte ich nicht abgelehnt.“ Gegen den 1. FC Köln, der sich im Sommer mit einigen bundesligaerfahrenen Spielerinnen verstärkt hatte, gingen die U20-Frauen der TSG als Außenseiter ins Spiel. Köln begann wie erwartet sehr wuchtig und ging schnell durch Amber Barrett in Führung (11.). Doch nachdem TSG-Torhüterin Louisa Binley zwei Mal stark parierte (18.) kamen die Hoffenheimerinnen gut ins Spiel. „Wir haben uns reingehängt und auch nach vorne ein paar gute Sachen gemacht“, freute sich Becker. Für ihren guten Kampf belohnte sich die U20 in der 24. Minute mit dem Ausgleich.

Nach einem starken Ballgewinn von Linette Hoffmann versenkte Vanessa Leimenstoll den Ball aus zwölf Metern im Torwinkel. Gut zehn Minuten später nutzten die Gastgeberinnen einen Freistoß aus dem Halbfeld zur Führung. Ex-Hoffenheimerin Sharon Beck scheiterte am langen Pfosten erst per Kopf, stocherte den Ball im zweiten Versuch aber doch noch zum Halbzeitstand über die Linie (36.).

Im zweiten Durchgang dominierte der 1. FC Köln das Spielgeschehen und kam auch zu Torabschlüssen, die aber meist ungefährlich blieben. „Bei uns haben in der zweiten Halbzeit irgendwann auch der Mut und die Kraft gefehlt“, so Becker. Gegen die Kölnerinnen kämpfte die U20 zwar tapfer weiter und belohnte sich so auch mit der großen Chance zum Ausgleich (86.), blieb am Ende aber der verdiente Verlierer der Partie. „Köln war die bessere Mannschaft, aber wir sind mit unserem Auftritt sehr zufrieden“, resümiert der U20-Trainer. „Wir haben das über weite Strecken richtig gut gemacht und wollen das in die kommenden Spiele mitnehmen.“ Die U20-Frauen müssen auf ihren dritten Pflichtspiel-Einsatz jedoch noch etwas warten, nach Länderspielpause und Pokal-Wochenende geht es für die TSG am 8. November (14 Uhr) vor heimischer Kulisse gegen den FC Ingolstadt.


U17 kassiert in Frankfurt erste Niederlage

Die U17-Juniorinnen mussten am 6. Spieltag der B-Juniorinnen-Bundesliga Süd ihre erste Saisonniederlage hinnehmen. Bei der Eintracht Frankfurt geriet die TSG früh in Rückstand (1.), im zweiten Durchgang erhöhten die Gastgeberinnen per Elfmeter (53.) und sorgten in der Nachspielzeit für den deutlichen 0:3-Endstand (80. +2). Die U14 feierte hingegen einen 15:0-Kantersieg gegen den FC Frauenweiler, auch die U13-Juniorinnen sind derzeit nicht aufzuhalten.

Nach zwei Siegen in Folge holten die U17-Juniorinnen am Wochenende erstmals in der laufenden Saison keine Punkte. „Das war am Ende auch eine verdiente Niederlage“, musste Chef-Trainer Rico-Weber nach dem 0:3 (0:1) seiner Mannschaft bei der Eintracht Frankfurt zugeben. „Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt.“ Die Partie in Frankfurt begann für die TSG denkbar ungünstig. Einen Fehler im Spielaufbau nutzte die Eintracht schon in der ersten Spielminute zur Führung. „Unser Gegner war hellwach, wir haben uns von dem Gegentreffer aber nicht beirren lassen und waren anschließend ganz gut im Spiel“, so Weber. Die Begegnung gestaltete sich fortan ausgeglichen, die Frankfurterinnen spielten bei Ballgewinnen geradlinig nach vorne und erarbeiteten sich so kurz vor der Pause noch einen Lattenschuss (39.). In der insgesamt chancenarmen ersten Halbzeit konnte sich die TSG in der Offensive nur selten entscheidend durchsetzen, gute Tormöglichkeiten ergaben sich so nicht.

Im zweiten Durchgang tat sich die U17 weiter schwer, nach vorne Akzente zu setzen. Besser machten es die Gastgeberinnen, die in der 53. Minute durch einen Foulelfmeter auf 2:0 erhöhten. „Wir haben anschließend nochmal mehr riskiert und haben Frankfurt so mehr Räume geboten“, erklärt Weber. In der Offensive blieb die Eintracht das gefährlichere Team, die TSG verteidigte über weite Strecken aber aufmerksam. In der Nachspielzeit schraubten die Frankfurterinnen das Ergebnis mit einem Distanzschuss noch in die Höhe (80. + 2). „Die Niederlage ist sicherlich kein Beinbruch, wir versuchen das nun schnell abzuhaken und uns aufs nächste schwere Spiel zu konzentrieren“, resümiert Trainer Rico Weber.

Einen Kantersieg feierten am Wochenende die U14-Juniorinnen in der D-Junioren-Kreisliga. Gegen den FC Frauenweiler traf die Mannschaft von Trainer Michael Schubert gleich 15 Mal. Ebenfalls erfolgreich war die U13, die im vierten Spiel ihren vierten Sieg feierte und die Tabelle in der D-Juniorinnen-Landesliga damit weiter anführt. Mit 4:2 (2:0) siegte die TSG gegen den SSV Waghäusel. Geschlagen geben mussten sich hingegen die U15-Juniorinnen, die in der CJunioren-Kreisliga eine 1:3-Niederlage gegen den FC Sportfreunde Dossenheim kassierten. Den Treffer für die TSG erzielte Eva Lüttge (41.).


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