Heidelberg: Stadtnotizen 14.10.2020

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Absatzmärkte eingebrochen: Neuordnung der Altkleidersammlung liegt auf Eis

Die Coronavirus-Krise bremst die Neuordnung der Heidelberger Altkleidersammlung aus: Das neue Konzept liegt vorerst teilweise auf Eis, weil die Preise für Altkleider eingebrochen sind. Im Zuge der Pandemie sind die Mengen an Altkleidern stark gestiegen, die Absatzmärkte eingebrochen und die Lager der Verwertungsfirmen voll. Die geplante europaweite Ausschreibung der Altkleidersammlung ruht bis auf Weiteres. Darüber ist der Heidelberger Gemeinderat am 8. Oktober 2020 informiert worden.

Altkleider bitte auf den Recyclinghöfen abgeben

Um den Bedarf an Sammelstellen zu decken, hat die Stadt die Anzahl der Altkleidercontainer auf den Recyclinghöfen verdoppelt. Die Bevölkerung wird gebeten, Altkleider auf den Recyclinghöfen abzugeben. Außerdem ist geplant, die Leerungsfrequenz der überall im Stadtgebiet verteilten „Ökosäulen“ bei Bedarf zu erhöhen. Die „Ökosäulen“ sind umgerüstete Litfaßsäulen zum Einwerfen von Altkleidern und Schuhen. Die Stadt trägt Sorge, dass die Kleidung oder der erzielte Erlös tatsächlich Hilfebedürftigen zugutekommen. Die Standorte der Ökosäulen können auf der App „mein Heidelberg“ oder der Internetseite www.heidelberg.de/abfall eingesehen werden. Gleichzeitig wird der Regiebetrieb Reinigung Altkleidercontainer Dritter verstärkt kontrollieren und wilde Müllablagerungen rasch beseitigen.

Beim Kauf auf hochwertige und nachhaltige Kleidung achten

Jedes Jahr werden in Deutschland circa eine Million Tonnen Altkleider in Altkleidercontainer oder Sammlungen gegeben. Die Mengen sind steigend. Häufige Trendwechsel in der Mode, Kleidung von oft geringer Qualität zu günstigem Preis und eine immer kürzere Nutzungsdauer der Kleidungsstücke kennzeichnen die „fast Fashion“, also die „schnelle Mode“ von heute. Laut Dachverband FairWertung eignen sich durchschnittlich nur noch rund 50 bis 55 Prozent der Textilien für den Secondhand-Gebrauch. Die andere Hälfte lässt sich nur noch zu Putzlappen oder Rohstoffen verarbeiten oder muss als Restmüll entsorgt werden.

Als Verbraucherin und Verbraucher kann man direkt Einfluss auf die Entwicklung nehmen, indem nicht jeder Trend mitgemacht wird und beim Kauf auf hochwertige und nachhaltige Kleidung geachtet wird.


Sport im Freien: Calisthenics-Anlage zwischen Boxberg und Emmertsgrund geplant

Die Stadt Heidelberg plant ein neues, attraktives Angebot für alle Bewegungs- und Fitnessfreunde: Zwischen den Stadtteilen Boxberg und Emmertsgrund ist am Waldrand die Errichtung einer Calisthenics-Anlage vorgesehen. Dabei handelt es sich um Sportgeräte zum Muskelaufbau unter Einsatz des eigenen Körpergewichts. Das frei zugängliche Angebot ist für Jugendliche wie Erwachsene gleichermaßen geeignet. Es richtet sich in erster Linie an Individualsportler, die das Training im Freien gegenüber einem Sportprogramm in Hallen oder Fitnesscentern bevorzugen. Der Gemeinderat wurde am 8. Oktober 2020 über die Pläne informiert.

Die Calisthenics-Anlage soll im Bereich zwischen Schweinsbrunnen und Otto-Hahn-Platz entstehen – und damit gut erreichbar aus beiden Stadtteilen. Mehrere Waldwege treffen an dieser Stelle aufeinander. Dadurch können Fitnessbegeisterte die Anlage gut als Ausgangs- oder Endpunkt einer Laufroute im Wald nutzen. Die Anlage wird so konstruiert, dass sie auch für Menschen mit Behinderung geeignete Elemente beinhaltet.

Calisthenics

Calisthenics – oder auch „Street Workout“ genannt – beinhaltet körperliche Aktivitäten, die die Bewegung, das Miteinander und die Gesundheit fördern. Ähnlich einem zentralisierten „Trimm-Dich-Pfad“ befinden sich auf den Anlagen im Freien im Wesentlichen funktionelle und vielfach einsetzbare Krafttrainingsstationen: Neben Klimmzugstangen (Reckstangen), Parallelbarren, Sprossenwänden und Hangelstrecken gibt es häufig horizontale und vertikale Leitern sowie Abwandlungen davon. Dadurch, dass die Übungen in ihrem Schwierigkeitsgrad variabel sind, ist das Training für jedes Fitnesslevel geeignet. Das vielseitige Training fördert Gleichgewichtssinn, Koordinationsfähigkeiten und Beweglichkeit. Das Verletzungsrisiko ist gering.

Die für die Planung und Umsetzung der Anlage erforderlichen Mittel in Höhe von 82.000 Euro sollen in die Beratungen für den nächsten Doppelhaushalt mit eingebracht werden. Die Errichtung der Anlage ist für 2022 vorgesehen.


Heidelberg feiert Hölderlin – Das neue Programm zum Hölderlin-Jubiläumsjahr 2020/2021 ist veröffentlicht

Mit der Eröffnung der Kabinett-Ausstellung „Lange lieb ich dich schon – Friedrich Hölderlin (1770 – 1843) und Heidelberg“ am 16. September 2020 im Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg hat das neu aufgelegte Jahresprogramm anlässlich des 250. Geburtstags des Dichters Friedrich Hölderlin seinen zweiten Anlauf genommen. Einen Überblick über alle Veranstaltungen des Jahresprogramms „Heidelberg feiert Hölderlin“ bis Dezember 2020 finden Interessierte auf der Homepage der Stadt Heidelberg unter www.heidelberg.de/kulturamt. Dort kann ein kalendarischer Flyer heruntergeladen werden.

Das Programm wird zudem sukzessive ergänzt und aktualisiert. Das Programm zum Hölderlin-Jahr ist seitens der Beteiligten in ganz Baden-Württembergs bis Juni 2021 verlängert worden. Alle Hölderlin-Programme in Baden-Württemberg werden in einem zentralen Programm des Deutschen Literaturarchivs Marbach zusammengeführt. Informationen dazu gibt es im Internet unter www.hoelderlin2020.de. Zahlreiche Veranstaltungen sowie das ursprünglich geplante Auftaktwochenende am 20. März 2020 mussten seinerzeit aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden. In den vergangenen Monaten hat das Kulturamt der Stadt Heidelberg gemeinsam mit den beteiligten Akteuren unter Hochdruck erfolgreich daran gearbeitet, die von der Pandemie betroffenen Veranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt zu realisieren.


Informationen zu Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung – Vorsorgemappe der Stadt Heidelberg bietet Vordrucke und Begleitinfos

Mit einer Vorsorgevollmacht oder einer Betreuungsverfügung kann man in gesunden Tagen selbst bestimmen, wer alle Entscheidungen in finanziellen und gesundheitlichen Angelegenheiten regeln soll, falls man dazu irgendwann nicht mehr in der Lage ist. Die Vorsorgemappe der Betreuungsbehörde der Stadt Heidelberg hilft dabei.

Wer infolge eines Unfalls, eines Schlaganfalls, einer anderen schweren Erkrankung oder aus Altersgründen seine rechtlichen Angelegenheiten nicht mehr selber regeln kann, bekommt im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens durch das Betreuungsgericht einen rechtlichen Betreuer zur Seite gestellt. Wer das nicht möchte, kann durch rechtzeitige Vorsorge einer Vertrauensperson seiner Wahl eine umfängliche Vorsorgevollmacht erteilt. Eine Vollmacht ist auch dann erforderlich, wenn es nahe Familienangehörige (zum Beispiel Ehepartner, Geschwister, erwachsene Kinder) gibt. Diese sind nicht automatisch die rechtlichen Vertreter, sondern müssen, wenn keine Vollmacht vorliegt, ebenfalls erst vom Betreuungsgericht als Betreuer bestellt werden.

Für Bürgerinnen und Bürger, die vorsorgen möchten, hält die Betreuungsbehörde der Stadt Heidelberg die Mappe „Ihre Vorsorge – Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung“ bereit. Hierin finden sich umfangreiche Informationen zum Thema Vorsorge sowie Vordrucke zum Ankreuzen. Erhältlich ist die Vorsorgemappe für zwei Euro bei allen Bürgerämtern der Stadt oder bei der Betreuungsbehörde, Bergheimer Straße 155.
Die Informationen und alle Formulare sind auch auf der Homepage der Stadt Heidelberg unter www.heidelberg.de/betreuungsbehoerde zum Herunterladen hinterlegt.

Bei der Betreuungsbehörde kann man auch Unterschriften auf Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen öffentlich beglaubigen lassen, um die Akzeptanz der Vollmacht beziehungsweise Betreuungsverfügung noch zu erhöhen. Die Gebühren dafür betragen zehn Euro. Eine telefonische Terminvereinbarung ist erforderlich. Kontakt: Betreuungsbehörde der Stadt Heidelberg, Bergheimer Straße 155, Telefon 06221/58-38920.


Coronavirus: 7-Tage-Inzidenz überschreitet die Vorwarnstufe von 35 Neuinfektionen – OB: „Jeder trägt Verantwortung“ / Voraussichtlich ab Freitag Maskenpflicht auf stark frequentierten Straßen und Plätzen / Begrenzung privater Feiern

Die Stadt Heidelberg hat bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz die Vorwarnstufe von mehr als 35 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten. Die Stadt Heidelberg reagiert hierauf in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt unter anderem mit einer Maskenpflicht auf stark frequentierten Straßen und Plätzen sowie mit einer Beschränkung privater Feiern.

Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises hat am Mittwochvormittag 13 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet. Aktuell sind 63 Personen in Heidelberg am Coronavirus erkrankt. Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 36,3 pro 100.000 Einwohnern. Damit ist die sogenannte Vorwarnstufe überschritten.

Hauptproblem der derzeitigen Entwicklung ist, dass Infizierte deutlich mehr Menschen anstecken als im Frühjahr. Wesentlicher Treiber dafür sind private Feiern wie Hochzeiten, Geburtstage oder Partys. Die Stadt reduziert deshalb die zulässige Teilnehmerzahl bei privaten Veranstaltungen auf 25 Personen in privaten Räumen und auf 50 Personen in öffentlichen oder angemieteten Räumen. Außerdem soll aufgrund der sehr hohen Besucherdichte künftig eine Maskenpflicht auf stark frequentierten Straßen und Plätzen gelten. Die Maskenpflicht gilt für den Fußgängerbereich der Altstadt, Bismarckplatz, Alte Brücke, die Umsteigebereiche vor dem Hauptbahnhof und am Neckarmünzplatz sowie für die Wochenmärkte. Die Bereiche werden unter anderem durch Schilder ausgewiesen. Die Regelungen werden von der Stadt per Allgemeinverfügung erlassen. Die Bestimmungen treten aller Voraussicht nach am kommenden Freitag, 16. Oktober, in Kraft.

Die Stadt ergreift eine Reihe weiterer Maßnahmen, um den schnellen Anstieg der Infektionen zu begrenzen. Für die Nachverfolgung von Kontaktpersonen und der Verstärkung der Corona-Hotline (06221 522 1881) wird das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für Heidelberg zuständig ist, mehr Personal bereitstellen. Die Stadt Heidelberg wird das mit 15 Personalstellen unterstützen. Die Stadt unterstützt zudem einen Antrag des Gesundheitsamtes an die Bundeswehr, für diese Aufgabe Soldaten zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollen die Kapazitäten des Testzentrums auf dem Kirchheimer Messplatz wieder ausgeweitet werden.

Die Maßnahmen werden eng mit dem Rhein-Neckar-Kreis und auch der Stadt Mannheim abgestimmt. Ziel ist ein gemeinsames Vorgehen in der Region. Die Maßnahmen hat die Stadt heute in ihrem regelmäßigen Krisenstab mit zentralen Akteuren wie dem Gesundheitsamt, dem Universitätsklinikum oder dem Deutschen Roten Kreuz abgestimmt.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner erklärt dazu: „Die Analyse des Gesundheitsamtes ist eindeutig. Das Hauptproblem sind Begegnungen auf engem Raum ohne Maske. Deshalb ist das Gebot der Stunde: Maske tragen und Abstand halten. Nur so können wir es vermeiden, dass wir wieder ganze Einrichtungen schließen müssen. Wir müssen alles tun, um weitere Neuinfektionen zu verhindern und das öffentliche Leben aufrecht zu erhalten. Bitte helfen Sie mit, das Virus in Schach zu halten. Ich kann nur an jeden appellieren, auch Feiern unterhalb der Grenze von 25 Personen zu überdenken, damit wir nicht in eine Lage kommen, in der wir die Grenze deutlich niedriger ansetzen müssen.“


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