Heidelberg: Stadtnotizen 11.08.2020

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Hohe Förderung für gute Hausdämmung – Stadt unterstützt Sanierungsmaßnahmen für den Klimaschutz

Wer sein Haus optimal gedämmt hat, genießt wohlige Wärme im Winter und sperrt im Sommer die Hitze aus. Heizkosten und persönlicher CO₂-Ausstoß sinken. Das Dämmen von Dächern und Fassaden, Kellern sowie Wärmeschutzverglasung bringen erhebliche Energieeinsparungen. Diesen effizienten Klimaschutz fördert die Stadt Heidelberg mit dem Förderprogramm „Rationelle Energieverwendung“. Die Konditionen sind unter www.heidelberg.de/foerderprogramm zu finden.

Beispiele für Förderungen

Außenwände fördert die Stadt mit 20 Euro pro Quadratmeter. Dachflächen werden mit 25 Euro (Schrägdach) und 20 Euro (Flachdach) pro Quadratmeter gefördert. Für die oberste Geschossdecke gibt es 15 Euro, für Kellerdecken zehn Euro Förderung pro Quadratmeter. Für Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung liegt die Förderung bei 20 Euro pro Quadratmeter. Für wärmegedämmte Passivhaus-Fensterrahmen gibt es 40 Euro. Wer sein gesamtes Haus energetisch saniert, erhält bis zu 60 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Neben der städtischen Förderung gibt es auch Unterstützung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (mehr Informationen online unter www.kfw.de). Sie vergibt Zuschüsse für Einzelmaßnahmen und zinsgünstige Kredite. Die Zuschüsse sind häufig mit dem Förderprogramm der Stadt kumulierbar. Bei einer energetischen Dachsanierung mit 80 Quadratmetern Fläche, Kosten etwa 20.000 Euro, kann man mit den Zuschüssen von Stadt und KfW 5.000 Euro sparen.

Die Stadt verlangt im Sinne des Klimaschutzes gewisse Dämmstandards. Energieberater unterstützen bei der Planung und zeigen, welche Maßnahmen besonders effizient sind. Das können die Expertinnen und Experten des Umweltamtes und der KLiBA, der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis, sein. Förderanträge sind auf der städtischen Homepage zu finden. Handwerker dürfen erst nach Zuschussbewilligung beauftragt werden. „Bis zu circa 70 Prozent der Heizenergie lassen sich durch Wärmedämmmaßnahmen einsparen. Gebäude verursachen in Deutschland etwa 35 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa 30 Prozent der CO₂-Emissionen. Daher sollen durch die Fördersätze Anreize für eine energetisch hochwertige Sanierung geschaffen werden“, betont Sabine Lachenicht vom städtischen Umweltamt. Bis 2050 will die Stadt mit ihrem Klimaschutzaktionsplan die CO₂-Emissionen um 95 Prozent reduzieren. Weitere Informationen unter www.heidelberg.de/masterplan100.

Über die optimale Lösung für das jeweilige Gebäude hinsichtlich Technik und Zuschüsse wissen die Energieberaterinnen und Energieberater der KLiBA Bescheid. Der Kontakt ist möglich über die Energieberatungshotline unter der Telefonnummer 06221 58-18141 und per E-Mail an info@kliba-heidelberg.de. Infos gibt es online unter www.kliba-heidelberg.de.


Bienenparadies in der Südstadt

Die Stadt hat in der Südstadt eine Bienenweide geschaffen. Diese bietet Bienen und anderen Insekten einen Lebensraum. Dazu wurden bienen- und insektenfreundliche Stauden und Gehölze sowie Zwiebelpflanzen als erste Frühlingsboten auf einer Grünfläche an der Ecke Sickingen- und Römerstraße gesetzt. Diese ersetzen die in die Jahre gekommene Bepflanzung. Sonnenhut, Blauraute, Lavendel, Katzenminze, Steinquendel und Thymian teilen sich den Platz mit Glockenblumen, Bergminze, Astern sowie weiteren Stauden und Gehölzen. Gestaltet hat die neue Bienenweide die städtische Projektgruppe zur Aufwertung des öffentlichen Raums.

Neben dem Nahrungsangebot für Bienen und Insekten richtete die Stadt unterschiedliche Nistplätze ein. Je nach Art benötigen Wildbienen unterschiedliche Behausungen. So wurden zwei Bienenhäuschen gebaut, die zum Beispiel Mauerbienen nutzen können. Dazu gibt es Totholz für Holzbienen sowie Sandaufschüttungen für Sandbienen. Diese sind Teil der Bepflanzung. In den Nisthilfen können Wildbienenarten im nächsten Frühjahr neue Brutkammern bauen, Eier legen und somit den Nachwuchs mithilfe des gesammelten Pollens und Nektars aufziehen.

Um dem Schwund der Lebensräume von Wild- und Honigbienen verstärkt entgegenzutreten, hat sich die Stadt Heidelberg 2018 zum Ziel gesetzt, mehr bienenfreundliche Grünflächen zu schaffen. Neue Bienenweiden sind 2020 am Ebertplatz in Ziegelhausen, an der Vangerowstraße und an der Ludwig-Guttmann-Straße entstanden. Zur Schaffung neuer Flächen prüft die Stadt Heidelberg regelmäßig die Konzeption und Pflege eigener Grünflächen.

Zum Hintergrund

Wildbienen spielen eine wichtige Rolle: Viele Wild- und Kulturpflanzen könnten ohne Insekten, die sie bestäuben, nicht existieren. Auch Äpfel und Kirschen gäbe es ohne Bestäubung nur in geringen Mengen. Fast die Hälfte der in Baden-Württemberg vorkommenden Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Wildbienenarten.


Bei Sommerhitze: Tieren mit Wasser und Schatten helfen

Während heißer Sommertage haben es Tiere in der Natur sehr schwer, ausreichend Wasserquellen zu finden. Wasserstellen trocknen oft für Wochen vollständig aus. Das Umweltamt der Stadt Heidelberg weist darauf hin, dass Singvögel und Insekten in dieser Zeit vor allem von Gartenteichen profitieren, die sie anfliegen, um Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Auch Fledermäuse steuern Teiche nach Einbruch der Dunkelheit zum Trinken an. In naturnahen Gärten mit vielen schattigen Versteckmöglichkeiten können sich Tiere bei großer Hitze zurückziehen.

Doch auch wer keinen Gartenteich hat, kann Tiere unterstützen. Vögeln und Insekten kann man beispielsweise eine flache Wasserschale anbieten, die so platziert sein sollte, dass sie gut anzufliegen ist. Damit Insekten in den glatten Wasserschalen nicht ertrinken, ist es wichtig, kleinere Steine hineinzulegen. Auf diesen können sie landen und haben ausreichend Halt. Bei Vogeltränken ist darauf zu achten, dass sie zum einen erhöht stehen, damit sie nicht von Katzen erreicht werden können. Zum anderen sollten die Schalen täglich mit kochendem Wasser gereinigt und frisch aufgefüllt werden, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Gerade Singvögel stecken sich schnell mit Parasiten an.

Tiere haben unterschiedliche Strategien, um sich gegen Hitze zu schützen. Störche bespritzen ihre Beine zum Beispiel mit flüssigem Kot. Das Wasser im Kot kühlt beim Verdunsten die Beine. Füchse hecheln wie Hunde, da sie keine Schweißdrüsen besitzen. Feldhasen und Kaninchen geben Wärme über ihre Ohren an die Umgebung ab. Viele Tiere nehmen ein kühles Bad oder ziehen sich in kühlere Bereiche tief im Wald oder in Erdhöhlen zurück. Fische tauchen, wo möglich, in tiefere Bereiche des Gewässers ab.

Heidelberg macht sich für den Schutz der biologischen Vielfalt stark

Die Stadt Heidelberg macht sich für den Naturschutz und für den Schutz der biologischen Vielfalt stark – insbesondere über das bundesweite Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“. Die Stadt arbeitet im Naturschutz eng mit Verbänden, Vereinen und zahlreichen anderen Institutionen zusammen. Weitere Infos dazu gibt es unter www.heidelberg.de > Leben > Natur und Landschaft.


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