Heidelberg: Stadtnotizen 29.07.2020

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Nachtbürgermeister für Heidelberg: Jury gibt die 
finalen Kandidaten bekannt – Entscheidung des Gemeinderats fällt am 8. Oktober

Die Vorauswahlverfahren für die Position der Nachtbürgermeisterin oder des Nachtbürgermeisters sind abgeschlossen: Die Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Gastro- und Nachtkulturszene, der Jugend- und Studierendenvertretungen sowie der Stadtgesellschaft, hat die folgenden Bewerberinnen und Bewerber ins letzte Rennen geschickt. Sie sind aus ihrer Sicht in folgender Reihenfolge am besten geeignet, um in der Altstadt die Lärmsituation zu befrieden: Florian Schweikert und Hannes Diether (Zweier-Team), Benjamin Punke, Alexander Beck. Der Gemeinderat wird am 8. Oktober 2020 darüber entscheiden, wer von ihnen in Heidelberg Nachtbürgermeister wird.

„Konfliktmanagement“ ist die wichtigste Aufgabe des Nachtbürgermeisters. Er soll zwischen Anwohnerschaft, Feiernden, der Gastronomie und der Stadtverwaltung moderieren und Konflikte lösen. Die von der Stadt ausgeschriebene Position soll schnellstmöglich besetzt werden.

19 Bewerbungen waren ursprünglich eingegangen, die aussichtsreichsten Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich am 22. Juli 2020 per Livestream der Jury und der Öffentlichkeit vorgestellt. Präsentieren durften sich die Bewerberinnen und Bewerber, die bei der Online-Abstimmung vom 13. bis 17. Juli die meisten Stimmen erhalten hatten. An der Abstimmung hatten sich insgesamt 8.454 Personen beteiligt, die ihrer Favoritin oder ihrem Favoriten jeweils eine Stimme geben konnten. Die moderierte Präsentation fand im Karlstorbahnhof statt. Die Aufzeichnung des Livestreams, Fotos und kurze Motivationsschreiben der Bewerberinnen und Bewerber gibt es auf der städtischen Homepage unter www.heidelberg.de/buergeramt zu finden sowie im Stadtblatt vom 8. Juli 2020.

Das Anforderungsprofil

Der kommende Nachtbürgermeister sollte möglichst Erfahrung in der Nachtökonomie beziehungsweise Nacht- und Kreativkultur mitbringen. Wesentliche Erfolgsmerkmale sind eine hohe soziale Kompetenz, starke Präsenz in der Altstadt, Akzeptanz bei allen beteiligten Interessensgruppen sowie größtmögliche Unterstützung in der Verwaltung. Verwaltungsintern arbeiten das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft, das Bürger- und Ordnungsamt und das Kulturamt eng zusammen. Der Nachtbürgermeister wird auf Honorarbasis in Anlehnung an die Entgeltgruppe 13 des öffentlichen Dienstes tätig sein.


OB Würzner: Mehr mediale Aufmerksamkeit 
für Sportarten abseits des Fußballs

Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat in einem Schreiben an die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten für eine größere mediale Aufmerksamkeit für Sportarten und -vereine abseits des Fußballs geworben. „Ich würde mir wünschen, dass gerade in der Corona-Krise mehr über Sportarten wie beispielsweise Handball, Basketball, Eishockey und Volleyball berichtet wird. Es ist nach meinem Verständnis auch im Sinne des Bildungs- und Informationsauftrags der öffentlich-rechtlichen Anstalten, sich diesem Problem anzunehmen. Das würde vielen existenzgefährdeten Vereinen in der aktuellen Notsituation sehr helfen“, erklärt dazu Prof. Würzner.

Der Heidelberger Oberbürgermeister und Vorsitzende der Sportregion Rhein-Neckar spricht sich zudem zur Unterstützung der Sportvereine und -verbände dafür aus, Sportveranstaltungen in Stadien und Hallen mit Zuschauern unter Hygienevorgaben wieder zu ermöglichen. „Die Corona-Pandemie hat insbesondere Sportarten, die auf Zuschauer und Sponsoren angewiesen sind und deren Einnahmen aus TV-Übertragungsrechten nicht den Großteil ihres Etats ausmachen, in große finanzielle und strukturelle Probleme gestürzt. Das stellt die betreffenden Vereine und Einrichtungen teilweise vor existenzgefährdende Herausforderungen. Athleten, Athletinnen und Sportorganisationen brauchen dringend Hilfe und eine konkrete Unterstützung, um diese schwierige Zeit zu überstehen“, so Prof. Würzner in einem Schreiben an die baden-württembergische Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann.

Selbstverständlich sei es elementar, Infektionen während jeglicher Veranstaltungen auszuschließen. Dies sei jedoch durchaus zu leisten, erklärt Prof. Würzner weiter. Die derzeitige Festlegung der Landesregierung, Sportveranstaltungen mit größerem Zuschaueraufkommen in Stadien und Sporthallen grundsätzlich zu untersagen, sei im Hinblick auf ihre existenzgefährdenden ökonomischen Konsequenzen für die betroffenen Akteure schwierig und in der Gesamtbetrachtung aller zu bewertenden Faktoren nicht angemessen.

Prof. Würzner: „Für mich wäre vielmehr der richtige Ansatz, die Protagonisten in ihren Anstrengungen zu unterstützen, die notwendigen Hygiene-Voraussetzungen für Sportveranstaltungen mit Publikum zu schaffen. Die Regelung sollte die Akteure auffordern und anleiten, um entsprechende Hygienekonzepte zu erstellen. Entsprechende Strategien sind möglich, beispielsweise durch eine Wabenbildung mit einer Unterteilung des Publikums in überschaubare Gruppen, die sowohl in der Gruppe wie auch zur Nachbargruppe ausreichend Abstand einhalten.“ In Heidelberg und der gesamten Region werden mit großem Engagement und viel persönlichem und finanziellem Einsatz aufwändige Konzepte erarbeitet, die die dringend benötigte Teilnahme von Zuschauern an Sportveranstaltungen ermöglichen würden. „Selbstverständlich sind damit nicht die Teilnehmerzahlen wie vor Corona-Zeiten darstellbar. Aber wir könnten zumindest einem Teil der bisherigen Zuschauer wieder den Zutritt ermöglichen und damit den Akteuren neben der wichtigen Atmosphäre auch zumindest eine reduzierte ökonomische Perspektive eröffnen.“


Aus Biomüll wird grüne Wärme – Heidelberg und Mannheim bringen gemeinsam ambitioniertes Klimaschutzprojekt auf den Weg

Die Gemeinderäte der Städte Heidelberg und Mannheim haben in ihren Sitzungen Ende Juli grünes Licht für die Voruntersuchungen eines Kooperationsprojektes beider Städte bei der Bioabfall-Verwertung gegeben. Zukünftig sollen die Bioabfälle beider Städte nicht nur kompostiert, sondern mittels einer Vergärungsanlage soll Biogas gewonnen und ins Erdgasnetz eingespeist werden. So entsteht aus Bioabfall und Biogas grüne Wärme. Die energetische Nutzung der Bioabfälle verbessert die Ökobilanz bei der Kompostherstellung deutlich, dadurch können CO₂-Emissionen reduziert werden und es wird ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Beide Städte kooperieren schon seit vielen Jahren bei der Bioabfallverwertung und wollen mit dem neuen Projekt ihre gute Zusammenarbeit intensivieren und zugleich mit dem Ausbau erneuerbarer Energien aus Bioabfall ein gemeinsames Signal für den Klimaschutz setzen. In beiden Städten wird für die Biotonne und die Getrenntsammlung der Bioabfälle geworben, denn angesichts der Klimaveränderungen erhält eine effiziente Nutzung der Biomasse eine immer größer werdende Bedeutung. Das wegweisende Projekt soll künftig eine hochwertige Nutzung der Bioabfälle sicherstellen.

Die Städte Heidelberg und Mannheim arbeiten seit mehr als 25 Jahren im Bereich der Abfallbehandlung erfolgreich und vertrauensvoll zusammen. So wird der Heidelberger Rest- und Sperrmüll in Mannheim verbrannt. Umgekehrt liefert Mannheim seine Bioabfälle nach Heidelberg zur Kompostierung. Die Stadt Mannheim plant die Bioabfallsammlung flächendeckend zu erweitern und auszubauen.


Recyclinghof Wieblingen ab 3. August wieder für private Anlieferungen geöffnet

Der Recyclinghof Wieblingen/Abfallentsorgungsanlage Wieblingen (Mittelgewannweg 2a) ist ab Montag, 3. August 2020, wieder für Gewerbebetriebe und Privathaushalte zu Anlieferungen ohne Voranmeldung geöffnet. Die Öffnungszeiten reduzieren sich wieder auf die regulären: montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr und samstags von 8 bis 15 Uhr. Gewerbeanlieferungen sind nach wie vor auf montags bis freitags beschränkt.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie gibt es aus Sicherheitsgründen Einlassbeschränkungen und Zugangsregeln:

  • Grundsätzlich dürfen maximal zwei bis drei Fahrzeuge gleichzeitig auf den Recyclinghof fahren. Der notwendige Sicherheitsabstand muss eingehalten werden. Den Anweisungen des Personals vor Ort ist Folge zu leisten.
  • Es besteht Maskenpflicht bei der Abgabe. Die Stadt bittet die Besucherinnen und Besucher, ihre eigene Maske mitzubringen. Auch ein Tuch oder ein Schal, den man sich vor Mund und Nase bindet, reichen aus. Ohne Maske ist keine Anlieferung möglich.
  • Die Abgabe ist ausschließlich für Abfälle aus Privathaushalten oder von Gewerbebetrieben aus Heidelberg möglich. Die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, dies vor Ort durch einen Personalausweis oder ein ähnliches Dokument nachzuweisen. Anlieferungen von auswärts werden nicht angenommen.

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