Heidelberg: Heidelberger Theater stellt Spielzeit 2020.21 vor

Heidelberg – Die Corona-Pandemie hatte und hat Deutschland fest im Griff und besonders die Kulturlandschaft hat unter den Folgen zu leiden. Seit 16. März 2020 musste das Theater und Orchester Heidelberg seine Türen geschlossen halten und tut dies noch bis zum Ende der Spielzeit 2019|20.

In dieser schwierigen Zeit solidarisierte sich das Theater und Orchester Heidelberg mit freien Künstlern der Rhein-Neckar-Region und rief in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Heidelberg das Projekt »Solo Fantastico« ins Leben, mit dem die Kreativen mit jeweils 500 Euro unterstützt wurden. Noch bis zum 3. Juli 2020 präsentiert das Theater sowie die Rhein-Neckar-Zeitung die in Not geratenen Künstler.

Auch die Künstler und Mitarbeiter des Theaters selbst legten ihre Arbeit nicht nieder: Während die Künstler aller Sparten ab Tag eins der Schließung Home-Videos und kleinere künstlerische Beiträge für die Social-Media-Kanäle des Hauses produzierten, Lesungen und Podcasts aufnahmen, feilte das Team hinter den Kulissen an einem Hygiene- und Sicherheitskonzept für Proben- und Zuschauerbetrieb.

Das Ergebnis der Überlegungen sowie der Spielplan für die ersten beiden Monate der Spielzeit 2020|21 wurden heute, 26. Juni 2020, in einer Pressekonferenz im Neuen Sitzungssaal des Heidelberger Rathauses vorgestellt. Neben den Premieren für September und Oktober wurde auch ein Blick auf den November geworfen.

Der Vorverkauf für September und Oktober läuft für Abonnenten ab sofort, für das gesamte Publikum ab 4. Juli 2020

Regisseur Christian Brey, Komödien-Spezialist und dem Heidelberger Publikum unter anderem von seiner »Dracula«-Inszenierung im Schlosshof bekannt, wird die Saison im September eröffnen. Oscar Wildes »Ernst ist das Leben (Bunbury)« entführt die Zuschauer nach London – heutig und voll böser Pointen.
Kurz danach folgt eine Hommage an alle Romantiker mit Holger Schultzes spartenübergreifendem Liederabend »Der Mond braust durch das Neckartal«.
Der gebürtige Wiener Alexander Charim verfolgte letzte Spielzeit Peer Gynt auf seinen fantastischen Lebenswegen und untersucht nun in seiner Inszenierung des »Ödipus« die 2500 Jahre alte Tragödie im Spiegel der weltweiten Corona-Krise.

Große Chor- sowie Orchesterbesetzungen sind in der aktuellen Lage nicht möglich. Trotzdem muss das Publikum nicht auf das Musiktheater verzichten: Regisseurin Andrea Schwalbach, gern gesehener Gast am Heidelberger Theater, inszeniert nach großen Opern-Erfolgen wie »Katja Kabanova« oder »Don Pasquale« gleich zwei Produktionen in der neuen Spielzeit. »Summernightdreamers« ist eine poetische Verbindung von Henry Purcells »The Fairy Queen«, Benjamin Brittens Kantate »Phaedra« und John Caskens Kammerstück »Trackway of Time«. Mit dem italienischen Opernklassiker »Pagliacci (Der Bajazzo)« präsentiert Schwalbach danach große Oper im kompakten Format. Auch die Philharmonischen Konzerte in der Aula der Neuen Universität werden stattfinden, genauso kleinere Formate wie Kammer- oder Lunch- und sogar Bachchor-Konzerte.

Jürgen Popig, Natascha Kalmbach, Thomas Böckstiegel, Holger Schultze, Dr. Joachim Gerner, Iván Pérez, Elias Grandy (Foto: Susanne Reichardt)
Jürgen Popig, Natascha Kalmbach, Thomas Böckstiegel, Holger Schultze, Dr. Joachim Gerner, Iván Pérez, Elias Grandy (Foto: Susanne Reichardt)

Auch den Künstlerischen Leiter des Dance Theatre Heidelberg (DTH) Iván Pérez und seine Tänzer stellen Abstandsregeln und Kontaktverbote vor große Herausforderungen. Der finale Part seiner Trilogie zur Millennial-Generation wird choreografisch im Zeichen der Pandemie stehen.

Der Zwinger bleibt bis auf Weiteres geschlossen und das Junge Theater Heidelberg geht on Tour mit gleich zwei Klassenzimmerstücken: »Satelliten am Nachthimmel« und der Lecture-Performance »Namaste my class«. Die Uraufführung »Orpheus. Ohne Angst« fiel 2019|20 der coronabedingten Schließung des Hauses zum Opfer, wird aber glücklicherweise im kommenden Oktober nachgeholt.

Als erstes Festival der Saison wird der Winter in Schwetzingen die Liebhaber barocker Musik vom 27. November 2020 bis 29. Januar 2021 begrüßen. Das Programm wird das Theater im September 2020 vorstellen. Nur so viel sei verraten: Auch hier wird wieder deutsche Barockmusik im Mittelpunkt stehen und das zur geliebten Tradition gewordene Weihnachtskonzert des Heidelberger Barock Orchesters unter der Leitung Thierry Stöckels feiert sein zehnjähriges Jubiläum!

Um flexibel auf die sich ändernde Situation im Umgang mit dem Corona-Virus reagieren zu können, wird das Theater und Orchester Heidelberg die Premieren der restlichen Spielzeit 2020|21 in zwei weiteren Teilen vorstellen. Das Programm für Monate Dezember bis Februar wird Ende Oktober veröffentlicht.

Das Heidelberg Theater freut sich, seine Gäste ab Herbst wieder begrüßen zu dürfen!


Alle Informationen zu den kommenden Premieren und auch zu den Hygiene-bestimmungen des Hauses unter www.theaterheidelberg.de.


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