Verabschiedung von Polizeipräsident Wolfgang Erfurt und Amtseinführung von Elmar May

Polizeipräsident Wolfgang Erfurt leitete über 11 Jahre das Polizeipräsidium Westpfalz

Kaiserslautern – Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz hatte am 26.05.2015 zur Verabschiedung von Polizeipräsident Wolfgang Erfurt, der über 11 Jahre das Polizeipräsidium Westpfalz geleitet hat und über 46 Jahren im Polizeidienst war, eingeladen. Wolfgang Erfurts Nachfolger, Leitendender Kriminaldirektor Elmar May, wurde zum Behördenleiter ernannt.

Die Fruchthalle füllte sich mit Gästen aus Politik und Kommunen, Polizei, Polizeiverwaltung, US-Streitkräften, Gerichten, Staatsanwaltschaften, u.v.m.. Zur Eröffnung spielte die Combo des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz, um zwei Gesangssolisten erweitert, das Lied "Leb wohl mein kleiner Gardeoffizier". Hans Maaßen, Leitender Polizeidirektor beim Polizeipräsidium Westpfalz, freute sich, dass alle der Einladung des Innenministers gefolgt seien. Er bat um Verständnis, dass er nicht jeden der rund 200 Gäste namentlich nenne, aus zeit- und kräfte-ökonomischen Gründen, wie er sagte. Er dankte Wolfgang Erfurt für die geleistete Arbeit im Präsidium und wünschte ihm alles Gute und Gesundheit.

Wolfgang Erfurts Nachfolger, Elmar May, sagte Peter Maaßen die volle Unterstützung für die nächsten 11 Jahre zu. Hintergrund ist, dass Wolfgang Erfurt und dessen Vorgänger beide 11 Jahre in Funktion des Polizeipräsidenten waren. Elmar May sei 54, und so sei es kein Zufall, dass es 11 Jahre in Kaiserslautern werden, so der Leitende Polizeidirektor.

Minister Roger Lewentz betonte die gute Zusammenarbeit. Die 11 Jahre von Wolfgang Erfurt in Kaiserslautern seien prägend gewesen. Auch bei der WM 2006 in Kaiserslautern habe er große Verdienste am Gelingen.

Werdegänge und Grußworte

Wolfgang Erfurt ist 1962 in den Polizeidienst eingetreten, damals bei der Polizei in Kusel. Es folgten zahlreiche Stationen, darunter als Leiter der Polizeidirektion Kaiserslautern sowie als Leiter der Abteilung Polizeieinsatz beim Polizeipräsidium Mainz, bevor er im Jahr 2003 Polizeipräsident in der Westpfalz wurde.

2009 wurde das Konzept "Haus des Jugendrechts" an den rheinland-pfälzischen Oberzentren, darunter Kaiserslautern, umgesetzt. Es verfügt über Wolfgang Erfurts Handschrift, so Minister Lewentz. Weiter waren Kriminalpräventiver Rat, Interreligiöser Dialog, Kinderunfallkommission nur einige Tätigkeitsfelder von Erfurt.

Roger Lewentz sagte, dass Elmar May alle Voraussetzungen und Qualifikationen mitbringe. Er hatte beim Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz das Dezernat Verdeckte Ermittlungen und das Mobile Einsatzkommando geleitet und anschließend 2003 als Leiter des Lagezentrums und Referent für Einsatzfragen der Polizei ins Innenministerium gewechselt. Elmar May habe fachliche Kenntnisse allerbester Art, sei kollegial und bestens vorbereitet für neue Aufgaben. Er wurde zum Behördenleiter des Polizeipräsidium Westpfalz ernannt. Nach einer 6-monatigen "Bewährungszeit" werde er zum Polizeipräsidenten ernannt.

Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel sagte, dass das Haus des Jugendrechts im Stadtrat sehr kontrovers diskutiert wurde. Wolfgang Erfurt habe die Bedenken aus dem Weg geräumt. Weiter betonte er, dass die Westpfalz sicher sei, das würden auch Statistiken belegen.
Justiz und Polizei haben unterschiedliche Sichtweisen, so Generalstaatsanwalt Dr. Horst Hund. Wolfgang Erfurt habe zwischen den Behörden vermittelt.

Grußworte sprach auch Generalleutnant Noel T. Jones, Stellvertretender Befehlshaber US-Luftwaffe in Europa und in Afrika, der auch Standortkommandant der Militärgemeinde Kaiserslautern ist. Er bedankte sich für die Zusammenarbeit zwischen Polizei und US-Streitkräften.

Professor Dr. Dieter Rombach, Aufsichtsratsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern, betonte, dass der Fußballverein auf die Zusammenarbeit mit der Polizei angewiesen sei. Er habe großen Respekt vor Polizisten, die den Chaoten gegenüberstehen. Ebenso habe er Respekt vor einer gelassenen Polizeiführung. Wolfgang Erfurt stehe für Gelassenheit, Professionalität und Erfahrung. Er überreichte einen kulinarischen FCK-Geschenkkorb.

Wolfgang Fromm, Polizeipräsident aus Koblenz, sagte, dass er Wolfgang Erfurt sehr schätze. Er verstehe es "humorvoll zu würzen". Gemeinsam mit dem Referatsleiter im Innenministerium, Achim Laux, überreichte er ein Startkapital für Wolfgang Erfurts E-Bike, dem er sich in seinem nächsten Lebensabschnitt, dem Ruhestand, widmen will.

Abschied voller Demut

Wolfgang Erfurt blickte in seiner Rede auf seine Dienstzeit, vom Gendarm bis zum Polizeipräsident, zurück. Er bedankte sich bei Ministerpräsident a.D. Kurt Beck und Innenminister a.D. Karl Peter Bruch für die Wertschätzung. Erfurt ließ über seine Berufsjahre Revue passieren, z.B. an die Zeit nach seiner Grundausbildung, als er nach 6 Monaten mit Helm zum Dienst an der russischen Botschaft in Rolandseck eingeteilt war. Er erzählte von den Treffen mit hochrangigen Politikern, z.B. Helmut Kohl oder Michail Gorbatschow in Deidesheim.

Mit den Worten "Herr Minister, ich bin dann mal weg!" beendete Wolfgang Erfurt seine Rede und wurde mit Standing Ovations verabschiedet. 

Antrittsrede von Elmar May

Elmar May sagte, dass die Polizei für die Sicherheit von amerikanischen und deutschen Einrichtungen und für alle Bürger verantwortlich ist. Weiter verurteilte er die Gewalt gegen Polizeibeamte, die für die Sicherheit sorgen und trotzdem angegriffen werden. Dies sei nicht hinnehmbar.

Der 54-jährige Leitende Kriminaldirektor stammt vom Mittelrhein und ist anders als Wolfgang Erfurt kein FCK-Fan. Der FCK gehöre jedoch in die 1. Bundesliga, so Elmar May abschließend.