
Frankfurt am Main – Bereits seit Fertigstellung der neugestalteten Platzfolge Rathenauplatz / Goetheplatz / Roßmarkt im Jahr 2009 wird kontrovers über ihr Erscheinungsbild diskutiert. Nun hat der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main ein Konzept zur Weiterentwicklung beschlossen.
Bei einem Vor-Ort-Termin präsentierte Bürgermeister Olaf Cunitz am 27. Mai Möglichkeiten, um die Aufenthaltsqualität auf den drei innerstädtischen Plätzen zu verbessern. Grundlage der Weiterentwicklung ist eine vom Stadtplanungsamt beauftragte Konzeptstudie, die als Bausteinsystem auch in Teilen umgesetzt werden kann und auf der die weiteren Planungsschritte aufbauen sollen, wenn ein entsprechender Beschluss der Stadtverordnetenversammlung erfolgt ist.
„Vorrangig wurde untersucht, ob durch Beete oder Baumpflanzungen mehr Grün geschaffen werden kann – schließlich hatten viele Bürger die Plätze als ‚zu grau‘ kritisiert.“,
sagt Bürgermeister Cunitz.
„Aber auch die Aufenthaltsqualität und der Gesamteindruck wurden betrachtet. Dabei waren die vielfältigen Nutzungsanforderungen an die Plätze zu beachten, insbesondere für Veranstaltungen. Ich glaube, wir haben jetzt eine Reihe von überzeugenden, relativ einfach umzusetzenden Vorschlägen gefunden, mit der wir diese drei innerstädtischen Plätze noch attraktiver gestalten können.“
Zusätzliche Bäume sind aufgrund der bestehenden technischen Restriktionen – wie Leitungstrassen, Lüftungsschächte, Notausstiege, geringe Überdeckung unterirdischer Bauwerke etc. – nur an wenigen Stellen möglich und werden daher nur am Rand des Roßmarktes vorgeschlagen. Die Passage am Steinweg sollte freigehalten werden, damit der starke Fußgängerstrom in diesem Bereich nicht eingeschränkt wird. An dem differenzierten Beleuchtungskonzept für die Platzfolge soll festgehalten werden.
Für den Roßmarkt wird eine Ergänzung der Grünstrukturen am südlichen beziehungsweise südöstlichen Rand des Platzes in Form eines Hochbeetes mit Gehölzbepflanzung vorgeschlagen, das sich durch seine Gestaltung analog zum bestehenden Hochbeet zu einer Einheit ergänzt.
Die wassergebundene Decke im Baumhain des Goetheplatzes kann ausgetauscht und mit einem sogenannten „Stabilizer“ versehen werden, der die Staubentwicklung reduziert. Vorgesehen ist ein heller, warmer, gelblich bis rötlicher Farbton. Um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, soll die Anzahl der Sitzgelegenheiten erhöht werden. An der Stirnseite des Goethedenkmals ist ein flaches Staudenbeet vorgesehen, dessen Einfassung analog zum Sockel des Denkmals in Naturstein ausgeführt werden sollte. Ziel ist es, durch ein Staudenbeet mit einer blühenden Bepflanzung das Umfeld des Denkmals optisch weiter aufzuwerten. Darüber hinaus wird die Einrichtung eines kleinen Spielangebots für Kinder geprüft.
Der durch die Pflasterflächen, die funktionalen Einbauten und einen ebenerdigen Brunnen geprägte Rathenauplatz soll durch die Anlage von Staudenbeeten entlang der Börsenstraße und an seinem südlichen und nördlichen Abschluss einen grüneren Charakter erhalten. Die Einfassungen der Pflanzbeete sollen in Sitzhöhe ausgeführt und abschnittsweise mit Sitzmöglichkeiten versehen werden. Die Konsequenz der Planung ist eine Reduzierung der potentiellen Veranstaltungsfläche.
Die Herstellungskosten werden auf rund 705.000 Euro geschätzt, die sich folgendermaßen aufteilen: 200.000 Euro für den Rathenauplatz, 345.000 Euro für den Goetheplatz und 160.000 Euro für den Roßmarkt. Hinzu kommen Planungs- und sonstige Nebenkosten. Die Finanzierung kann aus verfügbaren Mitteln der Maßnahme „Verbesserung der öffentlichen Räume – Innenstadt – Schöneres Frankfurt“ erfolgen.