Von der Nibelungenstadt zum Südpol – Seimetz schickt Weinpräsent in die Antarktis

Mit 20.000 PS Richtung Süden

OB Kissel Worms, Deutsche Weinkönigin, Rheinhessische, Pfälzische Weinkönigin, SGD-Präsident Seimetz

Neustadt a.d. Weinstraße: Zu Ehren des Polarforschers Georg von Neumayer wurden 70 Flaschen Spitzenwein aus Rheinhessen und der Pfalz auf eine weite Reise geschickt: Neumayer-Station III, 70. Breitengrad Süd, 8. Längengrad West, Antarktis, steht als Empfänger auf der xxl-Weinkiste. Absender ist der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd), Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz, der gleichzeitig Pate der Forschungsstation ist.

Die Deutsche Weinkönigin Nadine Poss, die Pfälzische Weinkönigin Janina Huhn, die Rheinhessische Weinkönigin Judith Dorst und Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz füllten und vernagelten die Kiste in der Nibelungenstadt Worms, natürlich in Sichtweite des Kaiserdomes. Mit dabei war auch der Gastgeber, Oberbürgermeister Michael Kissel, der als besonderen Gruß aus Rheinhessen eine Flasche Wormser Liebfrauenmilch persönlich in die Kiste gepackt hat.

Die 14.000 Kilometer lange Reise, die die Kiste nun zurücklegen muss, wird etwa vier Monate dauern. Überbracht wird sie mit der „Polarstern“, einem Eisbrecher, der für Forschungs- und Versorgungszwecke ausgelegt ist. Das Schiff bringt die Kiste bis zur Schelfeiskante, wo sie auf einen Motorschlitten umgeladen wird, um die letzten 20 Kilometer bis zur Neumayer-Station III zu bewältigen. Der Einsatzplan sieht den 22. bis 24. Dezember vor, um die Forschungsstation zu versorgen. Wenn alles nach Plan verläuft, wird die Weinkiste also pünktlich zum Weihnachtsfest bei den „Patenkindern“ abgeliefert. Mit 20.000 PS ist das Forschungsschiff in der Lage, selbst bei minus 50 Grad durch 1,5 Meter dickes Eis zu fahren; die Chancen, dass der Fahrplan eingehalten werden kann, stehen daher gut.

„Leider kann ich mein Weihnachtsgeschenk nicht persönlich abliefern, da meine Urlaubtage für diese weite Reise nicht ganz ausreichen“, scherzte Präsident Seimetz.

Er schickt aber die besten Tropfen aus Rheinhessen und der Pfalz ins Ewige Eis, wo zurzeit vier Frauen und fünf Männer unter der Leitung von Holger Bauer forschen und leben. Weihnachten, Ostern und Mittwinterwende sind dort die beliebtesten Anlässe, bei einem Festessen die eine oder andere Flasche zu entkorken.

Die Patenschaft wurde im Jahr 1984 von dem damaligen Regierungspräsidenten begründet, da der Namensgeber, der Polarforscher Georg von Neumayer, Pfälzer war. Er wurde in Kirchheimbolanden geboren, lebte in Neustadt an der Weinstraße und hatte seine Sommerresidenz in Weisenheim am Berg.