Neustadt: Weincampus Neustadt führt binationalen Master-Studiengang Weinbau & Oenologie ein

Symbolbild (Foto: Stephan Presser Photography\Weincampus Neustadt)
Symbolbild (Foto: Stephan Presser PhotographyWeincampus Neustadt)

Neustadt an der Weinstraße – Ab September 2020 wird am Weincampus Neustadt ein neuer Studiengang an den Start gehen: Der duale Masterstudiengang Weinbau und Oenologie (Franco-Allemand Viticulture et Oenologie, kurz FAVO). Das Studienangebot ist ein gemeinsames Projekt der Partnerhochschulen HWG Ludwigshafen und der Université de Haute-Alsace in Colmar.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer begrüßte das binationale Projekt am Weincampus Neustadt mit den Worten: „Die Corona-Krise hat die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vor große Herausforderungen gestellt. Aber trotz aller erforderlichen Einschränkungen im persönlichen Kontakt wurde selbstverständlich an den Perspektiven mit unseren Partnern im Elsass weitergearbeitet. So freue ich mich über diese erfreuliche Nachricht. Denn wo, wenn nicht hier, ist der richtige Ort, um einen deutsch-französischen Studiengang ins Leben zu rufen.“

Mit dem binationalen Masterstudiengang wird eine neue Form der grenzübergreifenden Förderung und Stärkung der Region Oberrhein geschaffen. Erstmals wird der Arbeitsmarkt der für die Region Oberrhein prägenden Weinbranche, die in allen Teilregionen des Oberrhein ein wichtiger wirtschaftlicher und kultureller Faktor ist, gleichzeitig grenzübergreifend geöffnet als auch nachhaltig gefördert. „Dieses Programm ist einzigartig in der Region und ein hervorragendes Angebot für Studierende und Weinbau betreibende Betriebe, insbesondere durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit“, hebt Prof. Dr. Maren Scharfenberger-Schmeer, Studiengangsleiterin des neuen Master-Studiengangs hervor. Im neuen Masterstudiengang arbeiten Partner aus dem Bereich der Hochschulbildung in Deutschland und Frankreich sowie Kooperationsbetriebe der Weinwirtschaft in Deutschland, Frankreich und der Schweiz eng zusammen.

Das neue Studienangebot richtet sich an Bachelor-Absolventinnen und Absolventen aus den Bereichen Weinbau und Oenologie, Agrarwissenschaften sowie Natur- und Ingenieurwissenschaften. Zum Studienbeginn werden Sprachkurse angeboten, um das Studium im Ausland vorzubereiten. Damit ist der Einstieg auch für Interessenten mit geringen Französischkenntnissen möglich.

Ein Studium, zwei Abschlüsse

Durch das gemeinsam abgestimmte Curriculum der Partnerhochschulen HWG Ludwigshafen und der Université de Haute-Alsace erlangen die Absolventinnen und Absolventen einen Abschluss beider Hochschulen. Die Studierenden haben also die Möglichkeit, in nur vier Semestern zwei Masterabschlüsse (Double Degree Master) zu machen. Das Studium in Colmar und Neustadt ist dabei kostenfrei – es werden keine Studiengebühren erhoben. Das Studiensemester der deutschen Studierenden in Colmar wird außerdem durch ein Erasmus-Stipendium gefördert.

Im dualen Masterstudiengang Weinbau und Oenologie werden Studierende zu Beginn ihres Studiums gleichzeitig an den beiden verantwortlichen Hochschulen, der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft (HWG) Ludwigshafen und der Université de Haute-Alsace (UHA) immatrikuliert. Abhängig von der anfänglichen Sprachkompetenz in der deutschen und französischen Sprache ergibt sich dabei der Erstimmatrikulationsort in Neustadt oder Colmar. Die Forderung hierbei ist, dass Studierende eine der beiden Sprachen auf dem Niveau B2 und die andere Sprache mindestens auf dem Niveau B1 des europäischen Referenzrahmens für Sprachen (CEFR) beherrschen. Der Verlauf des Studiums gliedert sich in Präsenzphasen, die sich an die saisonalen Besonderheiten des Weinbaus ausrichten (keine Präsenzveranstaltungen in der arbeitsintensiven Leseperiode September / Oktober) und insgesamt drei Phasen, die in der Praxis abgeleistet werden.

Praxisnah studieren

Dabei wird die erste Praxisphase in einem deutsch- oder französischsprachigen Weinbaubetrieb in Deutschland, Frankreich oder der Schweiz stattfinden, während die zweite und dritte Phase verpflichtend in einem Betrieb und einer Region der zu erlernenden Sprache stattfindet. Die schweizerischen Betriebe spielen dabei eine sehr wichtige Rolle. Da für den Studiengang kein expliziter Standort für Präsenzveranstaltungen in der Schweiz vorgesehen ist, die sozioökologische Vielfalt und Typizität der Weine in der Oberrheinregion aber ganzheitlich, also inklusive der Schweiz, vermittelt werden soll, wird ein Aufenthalt in Betrieben in der Schweiz nachdrücklich empfohlen. Hierfür wurden bereits im Vorfeld Betriebe in der Schweiz angeworben und auch die Akquise neuer Partnerbetriebe wird sich zunächst vermehrt auf die Schweiz fokussieren.

Die Studierenden können dabei aus einem Pool an Kooperationsbetrieben in Deutschland, Frankreich oder der Schweiz wählen, welche sich vertraglich verpflichtet haben Studierende des dualen Masterstudiengangs zu betreuen.

Der binationale Masterstudiengang Weinbau & Oenologie ist ein Interregprojekt gefördert durch die Europäische Union, kofinanziert durch EFRE.


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