Beweidung in den Reiterwiesen beginnt

Springkrautbekämpfung

Landau – In den letzten Jahren haben sich auf den Wiesen im Bereich der Reiterwiesen zwischen Landau und Godramstein gebietsfremde Pflanzen stark ausgebreitet. Insbesondere das rosablühende drüsige Springkraut, auch Indisches Springkraut genannt (Impatiens glandulifera), besiedelt inzwischen weite Flächen beidseitig der Queich. Darüber hinaus hat sich auch der Riesenknöterich oder Japanischer Staudenknöterich partiell angesiedelt. Dadurch werden heimische Pflanzen der Feuchtwiesengesellschaften unterdrückt und verdrängt.

Seine ursprüngliche Heimat hat das Springkraut auf dem indischen Subkontinent. Es wurde als Zierpflanze im 19. Jahrhundert in Europa eingebürgert. Es wächst in den feuchten Auen- und Uferbereichen. Eine Pflanze kann bis über 4.000 Samen produzieren. Sie werden aus der reifen Kapsel ausgeschleudert und können dabei Entfernungen bis zu sieben Meter von der Mutterpflanze erreichen. Leider können die Samen auch über fließendes Wasser in den Bächen weitertransportiert werden.

Die Pflanze ist auf der Liste der invasiven und gebietsfremden Pflanzen, herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz in Bonn, aufgeführt und soll bekämpft werden.

Im Bereich der Reiterwiesen startet dazu jetzt eine Beweidung mit vier schottischen Hochlandrindern, die leicht und robust sind und ganzjährig im Freien bleiben können. Die Stadt Landau hat sechs städtische Grundstücke an einen Landwirt aus Kandel verpachtet. Zuzüglich weiterer privater Flächen werden dieses Jahr insgesamt ca. drei Hektar Fläche extensiv beweidet. Dies wird in mehreren Abschnitten erfolgen, so dass die Tiere abwechselnd die Flächen beweiden können, während andere Abschnitte sich in Ruhe entwickeln können. Bodenbrütende Vögel werden durch die Beweidung nicht beeinträchtigt, da die zugewachsenen Flächen laut Aussage von Ornithologen zurzeit gar nicht dafür geeignet wären. 

Durch die Beweidung soll vor allem das Springkraut im Wuchs reduziert und die Samenbildung verhindert werden. Damit können die Wiesen sich wieder zu typischen offenen Feuchtwiesen entlang der Queich entwickeln. 

Die Maßnahme erfolgt in Absprache mit den zuständigen Naturschutzbehörden sowie der Oberen Jagdbehörde. Die Bekämpfung der gebietsfremden Pflanzen mit dem Ziel der Entwicklung zu Offenlandflächen in den Reiterwiesen werde ausdrücklich begrüßt.