Workshop „Psychohygiene und Burnout Prophylaxe“ für STOPP-Mitglieder

Traumatisierungen verabeiten

Landau – „STOPP“ ist ein Interventionsprojekt gegen Gewalt an Frauen und Kindern in der Südpfalz und zählt rund 30 Mitglieder. Hierzu gehören Behörden, wie die Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendamt, Interventionszentrum, Beratungsstellen, aber auch Anwälte und Vereine, die sich zweimal jährlich im Plenum treffen, um sich einem Thema im Kontext Gewalt zu widmen. Koordiniert wird das Netzwerk von den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Landau und des Landkreises Südliche Weinstraße.

Anlässlich des 15-jährigen Bestehens von „STOPP“ fand jetzt im Empfangssaal des Landauer Rathauses ein Workshop zum Thema „Psychohygiene und Prophylaxe“ statt.

Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer begrüßte gemeinsam mit der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Evi Julier und der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Südliche Weinstraße Barbara Dees die Teilnehmer des Workshops.

„Ich möchte mich bei Ihnen allen herzlich für Ihr jahrelanges Engagement im Netzwerk STOPP bedanken. Sie alle setzen sich aktiv gegen häusliche Gewalt ein, unterstützen Betroffene und leisten damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Ich hoffe, Sie nehmen heute wichtige Informationen und hilfreiche Tipps  für Ihre Arbeit aus dem Workshop mit“,

so Schlimmer. 

Ziel des Workshops war es in erster Linie den Teilnehmern Wege und Techniken vorzustellen, die helfen können mehr Distanz zu der oftmals auch belastenden Arbeit zu gewinnen. Das Leid und die Traumatisierungen der Betroffenen müssen auch von den Helferinnen und Helfern verarbeitet werden. Im Rahmen des Workshops hatten die Teilnehmer außerdem die Möglichkeit eine persönliche Bestandsaufnahme zu den Themen „Wie ist meine Haltung gegenüber Klienten?“ oder „Bin ich Burnout gefährdet?“ durchzuführen sowie den gemeinsamen Austausch auch anhand von Fallbeispielen zu suchen.

Geleitet wurde der Workshop von Dr. Brigitte Bosse. Sie ist ärztliche Psychotherapeutin und seit 1996 in Mainz niedergelassen. Im Auftrag der Landesregierung Rheinland-Pfalz entwickelte sie 1995/96 ein psychotraumatologisches Curriculum für PsychotherapeutInnen, die mit Opfern sexueller Gewalt arbeiten. Neben der Behandlung komplextraumatisierter Menschen ist ihr Arbeitsschwerpunkt die psychotraumatologische Versorgung von Akuttraumatisierten. Im Traumainstitut bietet sie verschiedene, auch interdisziplinäre Fortbildungen zur Arbeit mit traumatisierten Menschen an.