Das Mainzer Rheinufer – Im Blickpunkt zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt

Tag der biologischen Vielfalt

Schmetterling, eine bilogische Vielfalt

Mainz – Jährlich wird der 22. Mai als „Internationaler Tag der biologischen Vielfalt“ gefeiert.

An diesem Tag wurde im Jahr 1992 Einigkeit über das Übereinkommen der Vereinten Nationen zum Schutz der biologischen Vielfalt erzielt. Ein Begriff, hinter dem sich die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, der Lebensräume sowie deren genetische Vielfalt verbirgt. Besonders verborgen liegt dabei oft die Bedeutung der heimischen Pflanzenwelt. Die Stadt Mainz nimmt den Tag deshalb zum Anlass, um über das Mainzer Rheinufer zu informieren.

Grün- und Umweltdezernentin Katrin Eder: „Neben den wichtigen Naherholungsbereichen wie den Liegewiesen und Rasenflächen am Mainzer Rheinufer sind die nicht – oder erst spät – gemähten Böschungsbereiche von ebenso großer Bedeutung. Diese werden zwar oft als ,Unkraut‘ bezeichnet, doch hier wachsen heimische Pflanzen, die sich – anders als gezüchtete Pflanzen – über Jahrtausende gemeinsam mit der heimischen Tierwelt entwickelt haben.“

Die auf den ersten Blick unscheinbare Vegetation kann daher besonders gut von Schmetterlingen, Bienen und vielen weiteren Tieren genutzt werden. In der blütenarmen Innenstadt stellen sie eine unersetzliche Nahrungsquelle dar. Die Insekten fliegen wiederum aus und bestäuben unsere Nutzpflanzen – und wer genauer hinsieht, kann hier Natur mitten in der Stadt erleben.

Gerade im Herbst, wenn andere Flächen längst gemäht sind, bieten die im Fachjargon als „Ruderalvegetation“ benannten Pflanzen letzte Nahrung. Und auch zum Überwintern benötigen Schmetterlinge und Wildbienen verbliebene Halme. Vögel wiederum picken diese auf und sichern sich so ihre Winternahrung.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) unterstützt den Schutz des Rheinufers über Mainz hinaus. Robert Egeling, Leiter des Projekts „Lebensader Oberrhein“ betont: „Der Rhein ist eine überregional bedeutsame Vernetzungsachse für Tiere und Pflanzen, die wir z.B. mit dem Anlegen von Tümpeln, dem Wiedervernässen von Feuchtwäldern oder der Anlage von Stromtalwiesen aufwerten, so dass sie sich ausbreiten und selbst artenarme Flächen wiederbesiedeln können.“

Über die Bedeutung des Mainzer Rheinufers werden Spaziergänger und Anwohner ab Freitag, 22. Mai 2015 mit einer Infotafel auf der „Grillwiese“ am Winterhafen informiert. Zum Erhalt der Artenvielalt kann jeder selbst durch das Belassen und Verwenden einheimischer Pflanzen beitragen.