Trafogebäude am Karlsplatz wandelt sich im Monatsrhythmus

Immer wieder anders

Trafohaus am Karlsplatz

Frankfurt am Main – Der Karlsplatz im Bahnhofsviertel ist eine der wenigen öffentlichen Freiflächen im Quartier. Mit dem öffentlichen Kunstprojekt „Zyklus“ unterzieht Levent Kunt das Trafogebäude auf dem Platz einem Wandlungsprozess. Die monatlich wiederkehrende Wandlung hat im Februar 2015 begonnen, ist auf ein Jahr hin angelegt und lässt sich bereits nach vier Monaten erkennen.

Von Johannes Ittens zwölfteiligen Farbkreis ausgehend verändert Levent Kunt das Trafohaus auf dem Karlsplatz. Mit dem Wechsel der Jahreszeiten werden sich auch die Farbe des Hauses und damit das Erscheinungsbild des Platzes ändern. Passanten und Anwohnern bietet sich so allmonatlich ein neuer Anblick. Die künstlerische Intervention wird aus Mitteln des Stadtumbaus Bahnhofsviertel realisiert.

Nach Ittens Theorie und Praxis zählt die Farbe zu den eindrucksvollsten, charakteristischsten Eigenschaften der Gestaltung. Jedoch dient sie im Kunstkontext nicht nur zur Ästhetisierung, sondern vielmehr als Mittel, um Aufmerksamkeit und emotionale Wirkungen hervorzurufen. Ittens Darstellungsmodelle beruhen auf einem zwölfteiligen Farbkreis, der den zwölf Monaten entspricht und einem jeden Monat eine Farbe mit eindeutiger Beziehung zu den folgenden Farben zuordnet.

Mit dem Kunstprojekt „Zyklus“ wird bereits jetzt, im Vorfeld der eigentlichen Neugestaltung, ein positives Schlaglicht auf den Kalrsplatz geworfen. Im Auftrag der Stadt Frankfurt wird das Trafogebäude künstlerisch umgestaltet und dadurch vom Symbol der Unwirtlichkeit des Ortes zum Ausblick für eine positive Zukunft des Karlsplatzes.

Die unscheinbare Platzfläche wird durch die dreieckige Aufweitung der Straßenkreuzung von Karl-, der Nidda- und der Moselstraße gebildet. Die enge Platzfläche neben der breiten Verkehrsachse der Karlstraße wird den Anforderungen an eine gute Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes im dicht bebauten Bahnhofsviertel nicht gerecht. Ganz anders als zum Beispiel der umgestaltete François-Mitterand-Platz an der Mainzer Landstraße oder der Wiesenhüttenplatz, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Der Karlsplatz soll in den nächsten Jahren umgestaltet werden und als weiterer Baustein den öffentlichen Raum im Viertel bereichern.