Die guten Gäste bringen Blumensträuße, die schlechten Zitronen

Pizzeria-Brettspielneuheit eines Stuttgarter Verlags

"Da Luigi"-Erfinder Rüdiger Dorn hat sich auf einer der Gästekarten selbst verewigt - ausnahmsweise einmal ohne hygienisch bedenklichem Hund

Stuttgart – Luigi hat ein neues italienisches Restaurant in der Stadt eröffnet. Um seine Stammkunden so zu bedienen, wie sie es verdienen, aber auch um sich um die eher schwierigen Gäste zu kümmern, bedarf es Geschick und vorausschauendes Handeln. Schließlich will sich der junge Italiener mit seinem Restaurant „Da Luigi“ etablieren und sich gegenüber seinen Konkurrenten durchsetzen.

Bei dem neuen Brettspiel aus dem Stuttgarter Hause „Kosmos“ schlüpft der Spieler in die Rolle des aufstrebenden Restaurantbesitzers und muss den Spagat schaffen zwischen der zuvorkommenden Bedienung seiner Gäste und dem Einkaufen von Nahrungsmitteln. Denn seine Klientel ist nicht immer geduldig – wenn er die Gäste zu lange auf ihre Bestellungen warten lässt, verlassen sie ärgerlich das Lokal und lassen ihm als Zeichen ihrer Missgunst eine Zitrone da. Diese darf der Spieler schließlich als Minuspunkt verbuchen. Aber auch seinen Mitspielern kann man bei diesem kurzweiligen und liebevoll gestalteten Spiel gehörig in die Suppe – bzw. in die Spaghetti – spucken. Gäste, die man nicht will, schiebt man einfach einem Mitspieler zu. Soll der doch sehen, wie er mit dem schlechtgelaunten Renter, der schon vor Aufgabe der Bestellung dem Kellner eine Zitrone überreicht, klarkommt.

So geht es also darum, nicht nur seine eigenen Gäste zu bedienen, sondern dem Mitspieler auch möglichst viele schwierige Gäste zu schicken – und derer gibt es viele: den gelangweilten Nerd, den schnaubenden Choleriker, den aufgepumpten Muskelprotz. Ja, sogar ein Chinese mit Kontrabaß kann das Lokal betreten – und dieser gehört zu den ganz ungeduldigen Gästen, die nur 10 Minuten Wartezeit mitbringen.

Besonders diese Detailvielfalt macht das Spiel zu einer schönen Abendunterhaltung, die aufgrund der vielen Kombinationsmöglichkeiten von Gästen und verschiedenen Situationen nicht so schnell langweilig wird. Eine Sache irritiert allerdings: die vielen Hunde, die die Gäste mit in das Lokal schleppen. Ist man es gewohnt, dass in gut geführten Häusern die vierbeinigen Flohschleudern eher vor der Tür warten müssen, scheinen sie bei Luigi stets willkommen zu sein. Vielleicht trauen sich die Besitzer aber auch einfach nicht mehr zum Chinarestaurant um die Ecke…

Rüdiger Dorn:

„Da Luigi“

Brettspiel, Kosmos-Verlag Stuttgart,
Preis: 26,99 Euro
Alter: ab 8 Jahren
Spieler: 2 – 4
Spieldauer: 40 Min.
298 x 298 x 75 mm (LxBxH)