Heidelberg: Stadtnotizen

Heidelberg – 03.04.2020 – News, Termine, Kulturelles, Politik und Wissenswertes.


Heidelberger Thingstätte: keine Feier zur Walpurgisnacht auf den 1. Mai – Waldbetretungsverbot zwischen Donnerstag, 30. April 2020, 14 Uhr, und Freitag, 1. Mai, 6 Uhr

Unabhängig jeder Entwicklung in der Corona-Pandemie gilt auch für das Jahr 2020: Auf der Heidelberger Thingstätte wird es keine sogenannte Walpurgisnachtfeier geben. Die Stadt hat seit dem Jahr 2018 mit dem Waldbetretungsverbot Konsequenzen aus mehreren sicherheitsrelevanten Vorfällen gezogen – im Jahr 2017 gab es zum Beispiel einen Schwerverletzten sowie einen Waldbrand. Das Event mit teilweise bis zu 15.000 Besucherinnen und Besuchern auf dem Heiligenberg hatte keinen offiziellen Veranstalter oder ein grundlegendes Sicherheitskonzept. Eine von der Stadt in Auftrag gegebene Gefährdungsbeurteilung hatte jedoch eine Reihe von hohen, zum Teil auch unzumutbaren Gefahrenquellen aufgezeigt. Ausführliche Infos dazu gibt es online unter www.heidelberg.de/walpurgisnacht.

Gefahrenvorsorge für die Walpurgisnacht 2020

Für die Thingstätte und den Heiligenberg besteht ab Donnerstag, 30. April 2020, ab 14 Uhr, bis Freitag, 1. Mai 2020, 6 Uhr, ein Betretungsverbot. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei und der Stadt sowie weitere Sicherheitskräfte werden in der Walpurgisnacht vor Ort sein. Die gesamte Thingstätte wird in diesem Zeitraum ausgeleuchtet und eingezäunt. Es handelt sich um einen mobilen Zaun, der nach dem 1. Mai 2020 wieder entfernt wird. Die Hauptwaldwege sind gesperrt und werden kontrolliert. An den Zugangswegen zum Heiligenberg weisen zudem Hinweisschilder auf das Betretungsverbot hin. Wer den Wald trotz der Sperrung betritt, womöglich noch mit Fackeln oder vergleichbaren brennenden Gegenständen, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer empfindlichen Geldbuße belegt werden kann. Jede Person, die versucht, die Thingstätte zu betreten, macht sich wegen Hausfriedensbruchs strafbar, und dies kommt konsequent zur Anzeige.

Die Stadt Heidelberg ist nicht nur als Eigentümerin der Thingstätte in der Pflicht – sie trägt als Ortspolizeibehörde auch die Verantwortung für die öffentliche Sicherheit. In der Vergangenheit hatte die Stadt zwar Vorkehrungen getroffen, um ein Mindestmaß an Sicherheit für die Besucherinnen und Besucher zu schaffen. Die Ereignisse im Jahr 2017 machten jedoch ein rigoroseres Handeln notwendig.


FensterLunch goes digital am 8. April – Branchentreffen der Kreativen im Zoom Meetingraum

Für die 27. Ausgabe des Branchentreffens der Heidelberger Kultur- und Kreativschaffenden wagen die Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Heidelberg und die Breidenbach GmbH den Schritt ins Digitale: Treffpunkt beim FensterLunch am Mittwoch, 8. April 2020, ist ein virtueller Zoom Meetingraum. Von 12.30 bis 14 Uhr können hier alle Interessierten gemeinsam die kreative Mittagspause verbringen.

Impulsgeber und Referent ist der krisengeprüfte Business-Coach und Marketing-Profi Michael Omori Kirchner. Seine These und Idee für kreative Unternehmerinnen und Unternehmer: „Jeder, wirklich jeder kann einen Teil seines Angebots digitalisieren.“

Im virtuellen Meetingraum des 27. FensterLunch wird Michael Omori Kirchner anhand konkreter Beispiele zeigen, wie Dienstleistungen auch online erbracht und vermarktet werden können.
Wie beim Live-FensterLunch auch, können alle Teilnehmenden davor und danach Fragen stellen, chatten, snacken und netzwerken – beim virtuellen FensterLunch erlaubt: Mittagessen vor dem Computer, ortsunabhängig und mobil.

Der FensterLunch, das Branchentreffen der Kultur- und Kreativschaffenden zur Mittagspause, bietet jeden zweiten Mittwoch im Monat von 12.30 bis 14 Uhr in offener Atmosphäre eine Plattform für inhaltlichen und informellen Austausch. Veranstaltet wird das Branchentreffen von der Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Heidelberg in Kooperation mit dem Breidenbach-Team.

Alle Interessierten sind herzlich zum FensterLunch am virtuellen FensterPlatz via Zoom eingeladen.
Link zum Einloggen und weitere Daten:
https://zoom.us/j/240639346
Meeting-ID: 240 639 346
Thema: 27. FensterLunch goes Digital
Einlass: ab 12 Uhr


Fernwärmearbeiten in der Ringstraße – Ab 6. April ein Fahrstreifen stadtauswärts gesperrt

Im Zuge einer privaten Hochbaumaßnahme finden ab nächster Woche in der Ringstraße in Höhe Hausnummer 4 bis 8 Fernwärmearbeiten statt. Hierfür muss von Montag, 6. April, bis voraussichtlich Freitag, 24. April 2020, im Baustellenbereich ein Fahrstreifen stadtauswärts gesperrt werden. Auch der Geh- und Radweg stadtauswärts ist an dieser Stelle gesperrt, der Radverkehr wird auf der Fahrbahn mitgeführt. Die Stadt Heidelberg bittet um Verständnis.


Schwertransport zur Ludolf-Krehl-Straße in der Nacht vom 7. auf den 8. April – Halteverbote und Sperrung

Im Zuge einer privaten Baumaßnahme in der Ludolf-Krehl-Straße 16 wird nächste Woche vorübergehend eine großräumige Sperrung mit Halteverboten notwendig. In der Nacht von Dienstag, 7., auf Mittwoch, 8. April 2020, muss ein großes Bohrgerät via Schwertransport zur Baustelle geliefert werden. Damit der Schwertransport passieren kann, muss in den engen Wohnstraßen auf dem Lieferweg an beiden Tagen ein Halteverbot ausgewiesen werden. Das betrifft den Mönchhofplatz, die Bergstraße und die Gustav-Kirchhoff-Straße bis zur Einmündung Ludolf-Krehl-Straße. Zudem muss die Ludolf-Krehl-Straße zwischen Gustav-Kirchhoff-Straße und der städtischen Tiefbaumaßnahme in Höhe Hausnummer 15 für circa zwei Stunden für den Verkehr gesperrt werden. Die Anwohnerinnen und Anwohner werden über die Maßnahme informiert.


Baustellen in und um Heidelberg – Übersicht über die aktuellen Baustellen in der Zeit vom 
6. bis 12. April 2020

  • A 656: Fahrbahneinengung von vier auf zwei Fahrstreifen wegen Brückenbauarbeiten im Bereich Friedrichsfeld; Umleitungsempfehlung über A 6 oder B 535.
  • Alter Kohlhof: Wegen Leitungs-, Entwässerungs- und Gehwegarbeiten zwischen Hausnummer 5 und 13 bis voraussichtlich Ende Juni 2020 gesperrt.
  • Berliner Straße/Jahnstraße: Arbeiten am nördlichen Geh- und Radweg in der Jahnstraße zwischen Café Frisch und Berliner Straße; in der Jahnstraße und in der Berliner Straße bis voraussichtlich Ende Mai ein Fahrstreifen gesperrt, Fuß- und Radverkehr in der Jahnstraße wird kleinräumig umgeleitet.
  • Bierhelderhofweg: Wegen Neubau der Stützwand zwischen Parkplatz Ehrenfriedhof und Kühruhweg voraussichtlich bis Ende April 2020 gesperrt, Umleitung ausgeschildert; Zufahrt von oben zum Parkplatz Ehrenfriedhof und zum Waldpiraten-Camp im Promenadenweg frei.
  • Czernyring: Wegen Umbaus des Czernyrings in den Anschlussbereichen Czernybrücke und Montpellierbrücke einspurig in beide Richtungen.
  • Eppelheimer Straße: In Höhe alte Eisenbahnbrücke gesperrt, Umleitung über Henkel-Teroson-Straße.
  • Grabengasse/Seminarstraße: Wegen Kanalsanierung, Fernwärmearbeiten und Fahrbahnerneuerung Vollsperrung der Seminarstraße zwischen Grabengasse/Plöck und Schulgasse bis voraussichtlich Ende August 2020; Zufahrt für Anlieger frei, Ausfahrt in die Friedrich-Ebert-Anlage über den kleinen Tunnel möglich, Umleitung ist ausgeschildert.
  • Hauptstraße: Wegen Kanalsanierung und Leitungsarbeiten zwischen Friesenberg und Karlstor gesperrt; Zufahrt Friesenberg aus Richtung Karlsplatz möglich, Zufahrt Jakobsgasse gesperrt; Einbahnregelung in der Mönchgasse zwischen Hackteufel und Hauptstraße aufgehoben; Tiefgaragen P12 und P13 sind erreichbar; Radverkehr wird über B 37 umgeleitet; Buslinie 33 in Richtung Emmertsgrund wird umgeleitet.
  • Hebelstraßenbrücke: Neubau bis März 2021; Vollsperrung, Umleitung des Kraftfahrzeugverkehrs über die Montpellierbrücke, Umleitung des Rad- und Fußverkehrs über die Liebermannbrücke.
  • Klingenteichstraße: Wegen Stützwandneubau und Straßenbauarbeiten bis voraussichtlich Anfang 2021 ab Hausnummer 32 bis zur oberen Kehre Zufahrt Hotel Molkenkur voll gesperrt; Umleitung über Molkenkurweg, Schloss-Wolfsbrunnenweg und Graimbergweg.
  • Köpfelweg: Kanalsanierung zwischen Mühlweg und Hausnummer 41, bis Mitte Mai 2020 abschnittsweise gesperrt, Umleitung ist ausgeschildert.
  • Ludolf-Krehl-Straße: Grundausbau sowie Kanal- und Leitungsarbeiten bis voraussichtlich Dezember 2020, abschnittsweise gesperrt.
  • Max-Jarecki-Straße: Fertigstellung der Fahrbahn und Bau des Gehwegs am Zollhofgarten, bis voraussichtlich September 2020 zwischen Czernyring und Zollhofgarten vollgesperrt.
  • Mönchhofstraße/Lutherstraße: Wegen Fernwärmeanschluss halbseitige Sperrung der Mönchhofstraße mit Ampelregelung bis voraussichtlich 17. April 2020; Gehweg für Fußgänger frei.
  • Neue Schlossstraße: Zwischen Schlossberg und Graimbergweg aus Verkehrssicherheitsgründen halbseitig gesperrt; Fahrzeuglast auf 3,5 Tonnen beschränkt; Parken nicht möglich; Gehweg für Fußgänger frei; Buslinie 30 wird umgeleitet.
  • Neuenheimer Landstraße: Private Baumaßnahme in Höhe Hausnummer 48, bis Ende September 2020 wochentags zwischen 9 und 15 Uhr vorübergehend halbseitig gesperrt mit Ampelregelung.
  • Ringstraße: Fernwärmeanschluss in Höhe Hausnummer 4 bis 8; bis voraussichtlich 24. April 2020 ein Fahrstreifen stadtauswärts sowie Geh- und Radweg gesperrt.
  • Schulbergweg: Stützmauererneuerung und Tiefbauarbeiten bis Ende September 2021; bis Ende August 2020 zwischen Schönauer Straße und Karl-Christ-Straße gesperrt, Umleitung ausgeschildert; Bushaltestellen Schönauer Straße und Schulbergweg werden nicht bedient.
  • Speyerer Straße: Neubau des Knotens Im Mörgelgewann zum Anschluss der neuen Großsporthalle bis voraussichtlich Mitte April 2020; ein Fahrstreifen pro Richtung gesperrt; Fuß- und Radverkehr wird auf stadteinwärtigen Geh- und Radweg geführt.

Heidelberger Neckarwiese bleibt gesperrt – Beschränkte Aufenthaltsverbote für weitere Grünanlagen – Spazieren und Bewegen bleibt dort aber möglich

Die Stadt Heidelberg hat mit einer neuen Allgemeinverfügung die Regelungen für die öffentlichen städtischen Grünanlagen verschärft. Für die Neckarwiese gilt demnach nun ein unbeschränktes Aufenthaltsverbot, das insbesondere das Betreten, Verweilen und Lagern umfasst. In einer Reihe weiterer Grünanlagen gilt ein beschränktes Aufenthaltsverbot: Hier wird die Nutzung auf das Durchlaufen (beispielsweise Spazierengehen, Joggen, Ausführen von Hunden) und auf die durch die Stadt zur Verfügung gestellten Bänke unter Beachtung der Vorgaben der Corona-Verordnung (insbesondere 1,5 Meter Abstand, Kontaktverbot) beschränkt. Jegliches Niederlassen, Lagern oder Verweilen ist untersagt.

Vom beschränkten Aufenthaltsverbot betroffen sind:

  • das Neckarvorland in Wieblingen
  • der Grahampark
  • die Anlage Werderplatz
  • die Schwanenteichanlage
  • der Stadtgarten
  • die Anlagen Danteplatz, Zähringerstraße sowie Sickingenstraße
  • die Käthchen-Förster-Anlage
  • die Anlage am Oberdorfplatz
  • die alla hopp!-Anlage
  • der Heimgarten
  • die Josef-Ammann-Anlage
  • die Hostig
  • die Bühlersche Wiese
  • der Platz der Begegnung
  • der Ebert-Platz
  • das Kuchenblech
  • der Fürstendamm
  • der Schlautersteig
  • die Aussichtsplattform am Königstuhl
  • die Wolzel- und die Emmertsgrundsenke
  • der Zollhofgarten
  • die Promenade in der Bahnstadt

Die zusätzlichen Maßnahmen für diese in der Regel besonders belebten Orte wurden getroffen, weil dort die Durchsetzung von Kontaktverboten besonders schwer zu kontrollieren und durchzusetzen sind. Mit der Vermeidung solcher Situationen wird auch das Infektionsrisiko reduziert.

Wie bisher bleiben auch alle Schulhöfe, Spielplätze und Freizeitanlagen gesperrt. Hier sind jegliche Nutzung und der Aufenthalt untersagt. Auch Seniorentreffpunkte müssen geschlossen bleiben und der Betrieb von Infoständen im öffentlichen Raum ist nicht zulässig. Darüber hinaus gelten die Bestimmungen der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg in ihrer jeweils gültigen Fassung. Die neue Allgemeinverfügung gilt ab Samstag, 4. April, und ersetzt die Verfügung der Stadt Heidelberg vom 19. März.


Stadt dankt Bürgerinnen und Bürgern für diszipliniertes und einsichtiges Verhalten – 
Appell, auch bei schönem Wetter Kontaktsperre weiterhin einzuhalten

Die große Mehrheit der Heidelbergerinnen und Heidelberger sowie die Gewerbetreibenden verhalten sich angesichts der aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens nach wie vor diszipliniert und einsichtig. Dies zeigt sich bei den Kontrollen von Stadt und Polizei. Aus dem Bürger- und Ordnungsamt heißt es, dass zwar aufgrund des guten Wetters in den vergangenen Tagen vor allem nachmittags vergleichsweise viel los gewesen sei in Heidelberg. Trotz der vielen Menschen, die die Sonne im öffentlichen Raum genießen, gebe es aber sehr wenige Verstöße gegen die Vorgaben der Coronavirus-Verordnung.

„Ich gehe davon aus, dass sich dies auch bei den nun steigenden Temperaturen nicht ändern wird. Dennoch werden die kommenden Tage ein weiterer Prüfstein sein. Deshalb appelliere ich an die Bevölkerung: Bitte bleiben Sie nach Möglichkeit zu Hause. Wenn Sie im Freien oder beispielsweise beim Einkaufen sind: Achten Sie auf den Mindestabstand“, sagt Ordnungs-Bürgermeister Wolfgang Erichson.

Stadt und Polizei haben ihre Präsenz und den Kontrolldruck bereits massiv erhöht. Dieses Vorgehen wird die Stadt in den kommenden Tagen und Wochen fortführen. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) wird von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anderer Ämter der Stadtverwaltung unterstützt.


Coronavirus: Abläufe von Bestattungen neu geregelt – Fünf Personen dürfen zusätzlich zum engsten Familienkreis an Beisetzung am Grab teilnehmen

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus werden die Abläufe von Bestattungen neu geregelt: Fünf Personen dürfen nun zusätzlich zum engsten Familienkreis an der Beisetzung direkt am Grab teilnehmen. Zum engsten Familienkreis gehören alle in gerader Linie verwandte Menschen, wie beispielsweise Eltern, Großeltern, Kinder und Enkelkinder. Zudem dürfen Personen, die mit der oder dem Verstorbenen im gleichen Haushalt zusammengelebt haben sowie deren Ehegatten, Lebenspartnerinnen und -partner oder Partnerinnen und Partner anwesend sein. Geistliche und Trauerredner sind auf den teilnehmenden Personenkreis nicht anzurechnen. Ebenso Bestatter und weitere Helfer, sofern sie nicht mit der Trauergemeinde in Kontakt stehen. Bisher galt bei Bestattungen eine Obergrenze von zehn Personen inklusive des engsten Freundes- und Familienkreises – aktuell wurde die erlaubte Personenzahl also erweitert.

Bei Bestattungen gelten folgende Verhaltensregeln in Gruppen:

  • Beim Eintreffen des Friedhofspersonals müssen sich Trauergäste mindestens zehn Meter vom Grab entfernen.
  • Nach der Beisetzung entfernt sich das Personal und die Trauergemeinde kann wieder an die Grabstätte zum Abschied nehmen.
  • Sollte der Mindestabstand von zehn Metern nicht einhalten werden, zählt das Friedhofspersonal zu den fünf Personen, die zusätzlich zum engsten Familienkreis anwesend sein dürfen. Dadurch wird die Anzahl der Trauergäste verringert.
  • Bei Nichtbeachtung darf das Friedhofspersonal die Beisetzung nicht durchführen.

Covid-19-Koordinierungsstelle am Universitätsklinikum Heidelberg eingerichtet / Krankenhäuser melden über eine Datenplattform ihre aktuell verfügbaren Kapazitäten

Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist, hat gemeinsam mit den weiteren Krankenhäusern in Heidelberg sowie den kreiseigenen GRN-Kliniken unter Leitung des Universitätsklinikums Heidelberg eine Covid-19-Koordinierungsstelle eingerichtet. Als Partner und Schnittstelle zum Rettungsdienst arbeitet zudem die Integrierte Leitstelle Rhein-Neckar/Heidelberg (ILS) eng mit ihr zusammen.

Die Covid-19-Koordinierungsstelle dient als zentrale Anlaufstelle für einen bedarfsentsprechenden Umgang mit stationär aufgenommenen Covid-19-Patienten. In Echtzeit haben die Ärztinnen und Ärzte mittels einer Software den Überblick, wo im Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Heidelberg welche Kapazitäten vorhanden sind. „Es ist gut und richtig, dass in dieser schwierigen Phase die Kliniken in Heidelberg und im Landkreis zusammenrücken und gemeinsam an einem Strang ziehen. So kann besonders die intensivmedizinische Versorgung in einer Krisensituation noch effektiver koordiniert werden“, sagt Landrat Stefan Dallinger. „Zusammenarbeit und Solidarität sind in der aktuellen Situation enorm wichtig. Wir haben in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis eine sehr gute Gesundheitsversorgung. Es freut mich, dass bei der Bewältigung der Corona-Pandemie alle Kliniken und Krankenhäuser gemeinsam agieren. So können Kapazitäten für Intensivpatienten bestmöglich ausgenutzt und bei Bedarf auch schneller ausgebaut werden“, lobt auch Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner die neue Koordinierungsstelle.

„Es ist wichtig, die Verteilung der Patienten und die Belegung der Betten in Heidelberg und der Region zentral zu koordinieren. Wir danken für das Vertrauen der Kliniken und des Landratsamtes, diese Aufgabe federführend übernehmen zu dürfen“, sagt Prof. Dr. Popp, Sektionsleiter Notfallmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg, der gemeinsam mit PD Dr. Michael Preusch, Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, die Covid-19-Koordinierungsstelle leitet. „So können bestehende Strukturen, die im Krisenfall an die Belastungsgrenze kommen, effizient entlastet werden. Die Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium und Innenministerium als übergeordnete Stellen sowie anderen Leitstellen ist aufgrund des bestehenden hohen Grades an Vernetzung in der Notfallmedizin problemlos möglich“, ergänzt Notfallmediziner Preusch.

Grundlage der Covid-19-Koordinierungsstelle ist eine mit Unterstützung des Softwarekonzerns SAP aufgesetzte gemeinsame Datenplattform, auf der die Krankenhäuser möglichst aktuell ihre verfügbaren Kapazitäten melden. Schon seit Wochen bereiten sich die Kliniken in der Region auf eine steigende Zahl von Patienten vor und haben ihre Kapazitäten ausgeweitet.
Momentan (Stand 3. April 2020) werden für Covid-19-Patienten aller Behandlungsstadien (Isolier-Normalstation, Intensivstation und Intensivbetten mit Beatmungsgeräten) insgesamt rund 370 Betten koordiniert. Aktuell sind davon etwa 140 mit Covid-19-Patienten belegt.

„Durch diese Instanz können frühzeitig Maßnahmen wie etwa notwendige Verlegungen für die bestmögliche Therapie zwischen den Kliniken, aber auch andere Dinge wie Behandlungsmethoden besprochen werden“, erklärt der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Rainer Schwertz. Ein Austausch der behandelnden Ärztinnen und Ärzte findet über alle Häuser statt. Die Zahl der durch die Covid-19-Koordinierungsstelle verwalteten Betten kann übrigens – an die jeweilige Lage angepasst – durch die Krankenhäuser der Region kurzfristig erweitert werden. Dazu wurde mittlerweile ein sogenannter interklinischer Stab eingerichtet, in dem neben dem Bettenthema auch die Frage der Logistik zur Versorgung mit Schutzausrüstung und ein gemeinsames Behandlungsschema für Covid-19-Patienten erörtert werden.

Allerdings ist grundsätzlich für kurzfristige Erweiterungen der Bettenkapazitäten neben dem Faktor persönliche Schutzausrüstung insbesondere das verfügbare Personal entscheidend. Dies trifft insbesondere auch auf die rund 80 Alten- und Pflegheime im Rhein-Neckar-Kreis sowie die 14 in Heidelberg zu. Auch dort beschäftigt sich die Stadt mit möglichen Ausweichimmobilien. Es soll aber zunächst versucht werden, die Betreuung der Bewohner so lange es geht im bestehenden Heim aufrechtzuerhalten und vorhandene sächliche und personelle Ressourcen dort zu investieren.


News aus Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis - bitte aufs Bild klicken
News aus Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis – bitte aufs Bild klicken