Herborn (ots) – Nach Beleidigungen und Beschädigungen an einem Funkwagen, musste ein 20-Jähriger am Wochenende ausgenüchtert werden.

Die Streife der Herborner Polizei war am Samstagabend 14.03.2020 wegen Streitigkeiten unter Gästen zu einem Einsatz zu einer Gaststätte in der Mühlgasse ausgerückt. Die Situation war geklärt, einer der Beamten notierte sich noch die letzten Personalien, als ein Unbeteiligter telefonierend und alkoholisiert aus der Gaststätte kam.

Nach dem Telefongespräch ging er zu dem Polizisten und sagte: „Halt mal mein Handy, ich muss die Nase putzen!“. Der Kollege lehnte ab und gab ihm den Tipp das Handy solange auf eine Mülltonne zu legen.
Darauf reagierte der junge Mann mit: „Spast!“. Ob er richtig gehört habe, wollte der Polizist wissen, worauf sein Gegenüber deutlich hörbar sagte: „Spasti!“. Der Aufforderung seine Personalien wegen dieser Beleidigung zu nennen kam er nicht nach. Als die Polizisten seine Kleidung nach Dokumenten durchsuchen wollte, stemmte er sich gegen sie und riss sich los. Daraufhin legten ihm die Ordnungshüter Handschellen an.

Da sein Ausweis in seiner Jacke in der Gaststätte steckte, einigte man sich diesen dort zu holen.
Eine Gruppe von Bekannten des Mannes, die gemeinsam an einem Tisch saßen, verweigerten die Herausgabe der Jacke.
Somit gingen die Polizisten mit dem Festgenommenen zurück auf die Straße und setzten ihn in den Funkwagen, um eine Personalienfeststellung auf der Wache durchzuführen.
Jetzt kamen die Bekannten ebenfalls auf die Straße und versuchten offensichtlich die Polizeibeamten daran zu hindern mit ihrem Kumpanen davonzufahren.

Inzwischen rastete der Festgenommene im Wagen komplett aus: Vom Rücksitz aus trat er zigfach mit beiden Füssen gegen eine Fondtür und die Scheibe, so dass sich das Blech deutlich nach außen verbog und der Türrahmen oben am Dach deutlich erkennbar abstand. Kurzerhand setzten sich die Ordnungshüter in den Wagen und fuhren in Richtung Dienstelle.

Sofort setzte eine Schimpftirade gegen sie ein:
Arschloch, Wichser, Spasti, Drecksau, Bullenschweine, pädophile Bullen, Scheiß Staatsmacht, das wirst du bereuen, ich kriege euch, ich werde dich platt machen, ich schlage dich tot, ich schlage dir auf die Fresse, ich ficke deine Mutter und ich ficke dich! – wiederholte er unzählige Male auf dem Weg zur Wache.

Das Display des Alkoholtestes des 20-jährigen Herborners zeigte einen Wert von 1,99 Promille an.
Ein Bereitschaftsstaatsanwalt ordnete eine Blutentnahme an. Neben dem Alkoholgrad, soll damit auch ein möglicher Drogenkonsum nachgewiesen werden.
Auch die hinzugerufenen Eltern des jungen Mannes schafften es nicht ihn zu beruhigen – die Beschimpfungen gegen die Polizisten gingen weiter.

Letztlich nüchterten ihn die Ordnungshüter aus und entließen ihn am nächsten Morgen aus dem Polizeigewahrsam. Auf ihn kommen Anzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Bedrohung sowie Sachbeschädigung zu.

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